In Deutschland gibt es mehrere Verbände und Organisationen, die sich auf den Kettlebell-Sport konzentrieren und ihn fördern:
Bundesverband Deutscher Kettlebell-Sportler. Der BVDKS richtet sich vor allem an Sportler, die an Kettlebell-Wettkämpfen teilnehmen möchten. Er organisiert nationale Meisterschaften und unterstützt die Teilnahme an internationalen Wettbewerben
International Union of Kettlebell Lifting. Die IUKL ist eine internationale Organisation mit Welt- und Europa-Meisterschaften, an denen auch deutsche Athleten regelmäßig teilnehmen
World Kettlebell Sport Federation. Die WKSF wurde 2017 von Vertretern aus 21 Ländern gegründet. Der Kettlebell-Sport soll durch Wettkämpfe neue Länder, Athleten, Trainer und Sponsoren erreichen
2x Hardstyle
Keine klassischen Verbände, aber zwei wichtige Organisationen aus dem Kettlebell-Training. Sie legen den Schwerpunkt auf Trainer-Zertifizierungen, Seminare und die Verbreitung des Kettlebell-Trainings in der Fitness-Branche.
Russian Kettlebell Certification. Die RKC ist eines der bekanntesten Zertifizierungs-Programme für Kettlebell-Trainer weltweit, 2001 gegründet von Pavel Tsatsouline. RKC legt den Fokus auf funktionale Fitness und bietet umfassende, strenge Ausbildungen an. In Deutschland gibt es viele zertifizierte Trainer, die nach diesem System unterrichten. RKC gilt als eines der ältesten und renommiertesten Kettlebell-Institute
StrongFirst: 2012 ebenfalls von Pavel Tsatsouline gegründet, ist StrongFirst eine Weiterentwicklung des RKC-Systems. Es stellt sich als „Schule der Stärke“ dar und bietet weltweit Kettlebell-, Langhantel- und Körpergewichts-Trainings an. StrongFirst verfolgt einen ganzheitlichen Ansatz mit starkem Fokus auf Technik und Sicherheit.
Heute sind wir zu Gast beim RKC Sommercamp in Pfaffenhofen bei München. Schon beim Gang über den Parkplatz wird klar, dass hier Teilnehmende aus ganz Deutschland am Start sind. Insgesamt treffen sich rund 70 Kettlebell-Sportler zu dem zweitägigen Event.
Einige der RKC-Instruktoren (v.l.): Andy Wiechmann (Senior RKC, Lübeck), Pia Scherenberger (Master RKC, Köln), Robert Rimoczi (Master RKC, München), Moritz Rammensee (Senior RKC, München) und Jeldrik Dill (RKC Team Lead, Garmisch-Partenkirchen).
Das RKC Sommercamp ist eine Community-Veranstaltung und wird von der deutschen RKC-Leadership organisiert, bestehend aus den zwei deutschen Master RKCs Pia Scherenberger und Robert Rimoczi. (Es gibt noch drei RKC Seniors und drei Team Leads in Deutschland). Ihnen zur Seite stehen 13 RKC-Instruktoren und Helfende. RKC steht für die „Russian Kettlebell Challenge“, seit 2001 die älteste und größte Kettlebell-Schule im Westen.
Das Camp findet auf dem Holzpfeiferhof statt, eine Reitanlage nahe der Kreisstadt Pfaffenhofen (PAF). Auch mit dem ÖPNV gut zu erreichen: Alle 30 Minuten hält ein Zug aus München und Ingolstadt. Von dort geht’s mit dem Rufbus weiter. Man gibt sein Ziel telefonisch oder in eine Smartphone-App ein, dann bringt uns der Bus zuverlässig zum Sommercamp.
Auf dem Holzpfeiferhof haben alle Platz ohne Ende, in der Reithalle, den Außenanlagen oder drinnen. Auch bei Regen wird es für die Teilnehmenden nicht eng. Wir sehen Modell-Athleten, ältere Herren mit etwas Bauch und zierliche Frauen. Jeder ist hier willkommen, vom absoluten Anfänger bis zum zertifizierten Trainer.
Eigene Kettlebells muss niemand mitbringen, denn es gibt sie ab 4 kg im Gesamtgewicht von 3,5 Tonnen, den Neuwert schätze ich auf gut 20.000 Euro. Einigen sieht man an, dass sie schon etwas hinter sich haben. Mit Kreide verschmiert, im Sand eingegraben, individuell bemalt.
Gemeinsame Workouts
Ob Frau oder Mann, Anfänger oder RKC-Instruktor, leicht wird es keinem der Teilnehmenden gemacht, erkennbar am Schweiß, der bei allen fließt, und den Unmengen an geleerten Wasserflaschen.
Die Workshops behandeln
Swings in vielen Variationen
Overhead-Ballistik mit Press und Snatch
Jonglieren mit Kettlebells
Zur Unterhaltung gibt es
Highland-Games mit Gewichte- und Baumstamm-Werfen
Team-Wettbewerb: 2 Mannschaften schwingen so lange ihre Kettlebells, bis nur noch 3 Sportler durchhalten (Foto unten)
Kettlebell-Kraft-Dreikampf mit Siegerehrung
Dazu kommt vieles, vieles mehr, darunter ungewöhnliche Techniken bis hin zu Vintage-Trainings-Geräten, Philosophie und Wissenschaft.
Das Fazit zieht Inititator Robert Rimoczi: „Über 70 Teilnehmende und ein 13-köpfiges Team, das RKC Kettlebell Sommercamp brach alle Rekorde: Noch nie wurde so viel gelacht, noch nie so viel Gewicht bewegt und noch nie gab es so viel Workshop und Training!“
Robert Rimoczi, erster und einziger Master RKC in Deutschland, bringt eine neue Website online. Der Start soll noch vor dem RKC Summer Camp am 27. und 28. Juli im oberbayerischen Pfaffenhofen sein.
Robert verspricht: „Wir möchten eine Hardstyle Kettlebell „Elite Group“ aufbauen, eine Gemeinschaft von Menschen, die sich für dieses Training begeistern, unabhängig von Alter, Geschlecht, Zielsetzung oder aktuellem Leistungs-Niveau. Ob du Kettlebell-Anfänger bist oder zur Elite der Kettlebell-Instruktoren gehören möchtest, du wirst definitiv etwas Interessantes finden. Versprochen.“
Hintergrund: Die RKC („Russian Kettlebell Challenge“) wurde 2001 von Kettlebell-Pionier Pavel Tsatsouline ins Leben gerufen und ist die älteste und größte Kettlebell-Schule im Westen.
Moritz und Christine Rammensee sind Trainer und Geschäftsführer der KRABA in München
Für die „Russian Kettlebell Challenge“ (RKC) ist die KRABA (Kraft- und Bewegungs-Akademie) in München der wichtigste Ausbildungs-Stützpunkt für Deutschland. Die meisten RKC-Instruktoren aus Deutschland, Österreich und der Schweiz haben hier ihre finalen Prüfungen abgelegt.
Einer der 3 Gründer ist Robert Rimoczi, Master RKC und Begründer der deutschen RKC Bewegung. Von Anfang an dabei ist auch Moritz Rammensee, heute einer von 2 Senior RKC Instructors in Europa und einer von 10 weltweit. Seine Frau Christine Rammensee hat 2018 die Anteile eines ehemaligen Mitgründers der KRABA übernommen und ist somit Mitinhaberin, Geschäftsführerin (zusammen mit Moritz) und Trainerin.
Im Stadtteil Obersendling in München gelegen, veranstaltet die KRABA neben der RKC-Trainerausbildung auch Lehrgänge und Kurse für Einsteiger und Fortgeschrittene und bietet mit der KRABA-Mitgliedschaft eine tolle Community, in der es sehr „familiär“ zugeht. Weiterhin stehen Christine und Moritz auch für Personal Trainings zu Verfügung.
Das Studio bietet vor allem Equipment für funktionelle Fitness, Gewichtheben und Kettlebell-Training. Die technische Ausstattung ermöglicht Live-Demonstrationen und Online-Streaming für digitale Trainings-Formate.
Sport und Leben: Moritz Rammensee
1985: In München geboren
2006 bis 2008: Ausbildung zum Sport- und Fitness-Kaufmann
2011: Hardstyle Kettlebell Instructor
2013: RKC Level 2 Instructor.
2014: Moritz wird zum ersten RKC Team Leader in Deutschland berufen, das bedeutet einen Rang unter Senior RKC
2014: Mitbegründer der KRABA (Kraft- und Bewegungsakademie) in München, Gastgeber von Workshops mit internationalen Trainern
2018: Berufung zum Senior RKC Instruktor (von 3 in Europa und 17 weltweit). Diesen Rang kann man nicht durch eine Zertifizierung bekommen, sondern man wird durch die Leadership berufen. Die Leadership besteht aus: Master RKC (höchster Rang), Senior RKC (zweithöchster Rang) und Team Leader (dritthöchster Rang).
Diese Titel kann man nur durch die Arbeit in der RKC Community erreichen. Je nach Rang kann man unterschiedliche Trainer-Zertifizierungen anbieten.
Sport und Leben: Christine Rammensee
1990: In Neustadt/Weinstraße geboren
2014: Bachelor of Arts für Ernährungsberatung an der Deutschen Hochschule für Prävention und Gesundheit
2014: Einstieg ins Kettlebell-Training
2015: RKC Level 1 Instructor der Russian Kettlebell Certification
2017: Master of Science – Diagnostik und Training an der Technischen Universität München
2018: Mitinhaberin der KRABA Kraft- und Bewegungsakademie in München
2024: RKC B-Lizenz erfolgreich absolviert
Hintergrund
Wenn es ums Kettlebell-Training geht, muss ein Name fallen: Pavel Tsatsouline. Er stammt aus Minsk in Weißrussland und machte die Kettlebell im Westen populär. Dazu gründete Pavel zwei Unternehmen: Zusammen mit John Du Cane und dessen Verlag „Dragon Door“ die „Russian Kettlebell Challenge“ (RKC, 2001) und „Strong First“ (2012). RKC ist damit die weltweit älteste und größte Kettlebell-Schule.
Martina Korte aus dem Großraum Hamburg hat im Mai 2024 die Zertifizierung zum „Strongfirst Level 2 Instructor“ geschafft. Diese Prüfung wurde von Kettlebell-Pionier Pavel Tsatsouline entwickelt und berechtigt zur Ausbildung von Trainern.
Geboren in Hamburg, betreibt Martina seit 2020 ihr Studio in Lübeck (75 km von Hamburg über die A1). Auf 100 qm bietet sie dort 1:1 Personal Training, 1:3 Personal Training und Kettlebell Kleingruppen-Training an. Neben Kettlebells, Rack und Langhanteln integriert Martina Korte oft und gern auch Ringe ins Training.
Wandlung durch Kraft und Willen
Wie Martina auf ihrer Website schreibt, war ihre Jugend in den 40ern gefühlt vorbei. Dann kam die Wende: Martina Korte beschloss, eine bessere Version ihrer selbst zu werden.
Wie begann deine Reise mit der Kettlebell?
Um 2014 buchte ich ein Probe-Training in einer Crossfit Box. Uns wurden Kettlebells in die Hand gedrückt mit der Anweisung, den Rücken beim Schwung gerade zu halten. Als ich mehr darüber wissen wollte, erhielt ich weder im Gym noch auf Youtube eine befriedigende Auskunft.
Dann entdeckte ich, dass wir in Lübeck mit Andy Wiechmann einen RKC-zertifizierten Trainer haben. 2015 besuchte ich einen Anfängerkurs bei Andy und war restlos mit dem Kettlebell-Virus infiziert!
Welcher Kettlebell-Pionier hat dich besonders beeinflusst?
Definitiv Andy Wiechmann als RKC Teamleader. Nach dem Anfänger-Kurs blieb ich für 5 Jahre bei ihm im Gym. Später habe ich weitere Anfängerkurse als Co-Trainerin begleitet. Ich bin für diese Zeit sehr dankbar. Ich habe viel von Andy mitnehmen können, nicht nur übers Kettlebell Training, sondern auch über Langhanteln und das Bodyweight-Training!
Auch Pavel Tsatsouline ist mein großes Idol. Er hat ein geniales Trainings-System entwickelt und das Kettlebell-Training mit den wissenschaftlichen Erkenntnissen der russischen Gewichtheber verbunden. Ich habe seine Bücher verschlungen!
2023 hatte ich endlich das Glück, einen von Pavel Tsatsouline persönlich geleiteten Workshop zu besuchen, den Strong Endurance Workshop!
Was ist deine Mission, was möchtest du deinen Schülern vermitteln?
Das Wichtigste im Hardstyle-Kettlebell ist einfach: Qualität vor Quantität! Andy Wiechmann hat immer gesagt: Bewege dich erst besser, dann mehr! Die harte Arbeit beginnt erst, wenn man die Bewegungs-Qualität als selbstverständlich integriert hat.
Bei mir bedeutet Training immer: Lernen! Wer nicht lernen und an sich arbeiten will, ist bei mir falsch.
Auf deiner Website hebst du hervor, wie dir das Training gesundheitlich und mental sehr geholfen hat.
Bewegungs-Qualität ist der Schlüssel zu mehr Gesundheit und mehr Kraft! Viele orthopädische Probleme ergeben sich aus mangelnder Mobilität, mangelnder Stabilität und mangelnder Kraft. All diese drei Kompetenzen trainieren wir mit der Kettlebell. Immer nach dem Prinzip: Mobilität vor Stabilität vor Kraft!
Da das Kettlebell-Training sehr explosiv ist, fördert es den Aufbau der schnell zuckenden Muskelfasern (Typ 2). Diese gehen uns im Alter schneller verloren. Der Aufbau dieser Muskelfasern verleiht uns gefühlt mehr Jugendlichkeit und mehr Power!
Auch eine Stärkung des Geistes geht mit dem Aufbau der körperlichen Kraft einher. Durch das zum Teil sehr anstrengende Training wird außerdem eine hohe Stress-Resilienz trainiert.
Wie stehst du zum Thema „Frauen und die Kettlebell“?
Meiner Erfahrung nach ist die Kettlebell hervorragend zum Kraft-Training für Frauen geeignet.
Kettlebells wirken im Vergleich zur Langhantel kleiner und zarter. Frauen trauen sich dadurch eher an die Gewichte heran. Meiner Erfahrung nach haben immer noch zu viele Frauen Angst vor großen Gewichten.
Frauen sind oft akkurater in der Übungs-Ausführung. Sie setzen das Prinzip der Bewegungs-Qualität oft besser um und sind dadurch technisch oft besser als Männer!
Frauen sind auch beweglicher als Männer. Diese Kompetenz ist im Kettlebell-Training enorm wichtig, und dadurch sind Frauen einfach sehr gut!
3 Tipps für Einsteiger
Suche einen qualifizierten Kettlebell-Trainer, zumindest für die ballistischen Übungen. Der Swing ist eine schwer zu erlernende Übung, die sollte man nicht einfach aus einem Video abschauen
Wenn du einen qualifizierten Trainer gefunden hast, starte nicht mit zu kleinen Gewichten! Frauen nicht unter 8 kg bis 12 kg, Männer nicht unter 12 kg bis 16 kg
Wenn du keinen Trainer gefunden hast, können die Gewichte gar nicht klein genug sein!
Das Fazit von Martina Korte
Kettlebell Training ist genial für Menschen, die nicht nur körperlich etwas für sich tun wollen, sondern auch geistig wachsen wollen
Es ist nicht ganz einfach zu erlernen, weil die Gewichte zu schwer sind, sondern weil alle Übungen sehr komplex sind!
Mit dem Erlernen und Trainieren der Übungen wächst auch die Gehirn-Kapazität. Die Haltung wird aufrecht, und durch die aufrechte Haltung werden wir selbstbewusster.
Eine Kettlebell-Laufbahn
2016 bestand Martina Korte im Rahmen des RKC Sommercamps den „kleinen“ HKC-Kettlebell Trainer-Schein als erste Dragondoor-Lizenz
Zuvor hatte sie bereits eine B-Lizenz fürs Fitness-Training sowie eine Lizenz als Personal Trainer und Functional Trainer, mit der sie bei Holmes Place als Personal Trainer arbeitete
2017 erhielt Martina Korte die RKC 1 Lizenz. Fünf Jahre später strukturierte sich RKC in Deutschland neu. Da sich Dragondoor USA weitgehend zurückzog, entwickelte die deutsche Community eine eigene RKC-Lizenz mit 4 Stufen von A bis D
Es gab neue Tests, neue Handbücher, neue Workshops. Martina rezertifizierte zunächst die D- und C-Lizenz. Als es 2022 erstmals eine Strongfirst SFG 1 Zertifizierung in Deutschland gab, entschied sie sich zur Teilnahme und bestand
Es ist Martina wichtig, ein international gelisteter Kettlebell Instructor zu sein. Bei Strongfirst kann sie auf eine große und sehr informative Webseite zugreifen. „Wer sich übers Kettlebell-Training informieren möchte, kommt am Blog und Forum von Strongfirst einfach nicht vorbei“.
2024 bestand Martina Korte die SFG 2 Zertifizierung. „Endlich habe ich mein Ziel aus 2017 erreicht und bin Strongfirst Level 2 Instructor!“
Meine nächste Anschaffung wird eine Gusseisen-Kettlebell mit 12 kg. In die Wahl kommen zwei Hersteller:
HQ aus Schondorf am oberbayerischen Ammersee wurde 2020 gegründet und bietet ein Sortiment für Bodybuilding und Kraftsport. Die Gusseisen-Kettlebells hinterlassen einen guten Eindruck und erhalten im Web sehr solide Kritiken
Rogue Fitness (gegründet 2007, 850 Mitarbeiter) ist ein US-Hersteller und Distributor aus Columbus, Ohio. Zum Programm gehört so ziemlich alles für Kraftsport und Home-Gyms. Bei den Kettlebells werden Modelle „Made in USA“ und aus namenloser Produktion angeboten, vermutlich stammen sie aus China.
Die gibt es auch noch:
Von meiner 16 kg RKC von Dragon Door bin ich etwas enttäuscht: Hoher Preis, aber Mängel in der hochgelobten Beschichtung. Ich werde beim nächsten Kauf einen anderen Hersteller bevorzugen. Aber endgültig ist diese Aussage nicht
Von den Kettlebell Kings bin ich begeistert, ich besitze von ihnen zwei Kettlebells mit je 8 kg: Makellose Produkte, superschnelle Logistik, aber zu einem gehobenen Preis. Wir sehen uns wieder.
7. April: Welche Kettlebell-Übungen mache ich nach 5 Monaten am liebsten? Hier meine Favoriten
Die Pflicht
Deadlift. Ohne ihn geht nix, der muss sein, gerne mit einem Arm
Swing. Alle sagen, wichtiger geht’s nicht. Na, dann
Rudern. Immer wieder gerne
High Pull. Der macht Spaß und bringt viel
Clean. Oft auch Cheated mit zwei Armen, danach ein Press. Gerade bei StrongFirst gelesen: „Clean every press“
Die Kür
Halo. Zum Aufwärmen, auch im Sitzen
One arm around. Gut für die Bauchmuskeln
Seitheben. Dito
Curl. Kommt dem Bodybuilding sehr nahe, macht aber nix
Bottom-Up Press. Da geht noch viel mehr, siehe Foto!
Werbung mit 12 kg
6. April: Doppelherz, der bekannte Anbieter von Medizin-Produkten, wirbt heute auf Facebook mit der Kettlebell. Man empfiehlt Sportlern die Vitamine B6 und B12 für einen gesunden Stoffwechsel.
Dass eine Gusseisen-Kettlebell mit 12 kg gezeigt wird, weist auf Ältere und Einsteiger als angepeilte Zielgruppe hin.
Foto (1): Queisser Pharma
Tom startet!
3. April: Vier Wochen hat er sich Zeit gelassen, aber jetzt brennt er: Mein Freund Tom wird auch mit der Kettlebell trainieren, vor allem will er abnehmen.
Ich werde Tom beraten:
Welche Kettlebell: Gusseisen oder Competition, 12 kg oder 16 kg, preisgünstig bei Decathlon oder eine höherwertige Marke?
Wo finden wir einen Trainer in München?
Welche Bücher und eBooks, welche Youtube-Kanäle, welche Websites, welche Online-Foren?
Stabil werden!
31. März. Noch so viel zu tun, damit mein Rumpf stabiler wird. Mit Atmung, Bauch-Spannung und Haltung der Schultern.
Bauchmuskeln während der gesamten Übung anspannen, um eine stabile Basis für die Bewegung zu schaffen
Atmung kontrollieren. Durch die Nase ein- und den Mund ausatmen. Den Bauch einziehen und tief in die Bauchmuskulatur hineinatmen
Die Schultern während der Übung nach hinten und unten ziehen
Bin gespannt, wie sich diese Elemente auf meinen Schwung beim Petanque auswirken.
Online-Trainingam Ende?
28. März: Die Pandemie bescherte der Online-Fitness einen Boom. Die Sportler durften das Haus nicht verlassen, und die Studios blieben geschlossen. Eine harte Zeit, aber gute Geschäfte mit Home-Gyms, Sportgeräten und IT-Ausstattung.
Doch die Pandemie ist überstanden, die Online-Umsätze gehen zurück. Ein markantes Beispiel liefert Peloton, Anbieter von vernetzten Cardio-Geräten. Nach der Pandemie sanken die Umsätze und der Aktienkurs bedenklich, Ende offen.
Am Kettlebell-Training geht dieses Auf und Ab vorbei. Man übt zu Hause und braucht dafür so wenig Zeit, dass sich der Weg ins Studio nicht rechnet.
Die Amis wollen’s größer
28. März: Wir betreiben Home-Gyms mit Kettlebells, Matten, dazu vielleicht noch eine Hantelscheibe oder ein TRX-Band
Die Amis haben Garage-Gyms. Wie die aussehen, findest du auf einer Bilderstrecke beim US-Hersteller Rogue Fitness
Krass, die Jungs, oder?
Turnier-Kugel fürs Petanque, die Sport-Variante des Boule-Spiels
Eisen oder Eisen?
27. März: Mein Geburtstag rückt näher, ich darf mir etwas wünschen. Ein neuer Satz Boule-Kugeln vielleicht – oder lieber eine Kettlebell mit 20 kg?
Meine Frau hat dazu eine klare Meinung: Boule-Kugeln gerne, aber wozu eine vierte Kettlebell?
Vielleicht ein simpler Grund: Wer viel Boule spielt, ballert einen Satz Kugeln in gut einem Jahr kaputt, dann braucht er neue. Eine Kettlebell aber kann ein ganzes Leben halten.
Zeit für die Nächste?
24. März: Meine nächste Kettlebell wird eine aus Gusseisen in
der klassischen Bauform. Ich überlege, von welchem Hersteller:
Kettlebellkings
RKC
Rogue Fitness
Habe die Story hinter Rogue recherchiert. Ein CrossFit-Athlet lässt eigene Geräte bauen, um wirklich das Beste zu kriegen.
Alles US-Hersteller. Vielleicht gibt es auch Top-Kettlebells „Made in Germany“?
Foto (1): Rogue Fitness
Gusseisen oder Competition?
22. März 2023: Manchmal spüre ich den Wunsch, zu meinen 3 Gusseisen-Kettlebells noch eine Competition-Kettlebell zu kaufen. Sie wäre ein optischer Blickfang in meinem Home-Gym, in Gelb (16 kg) oder Violett (20 kg).
Aber dann lese ich die Bewertungen der Competition-Modelle bei mehreren Online-Anbietern:
Mit beschädigter oder zerkratzter Lackierung ausgeliefert
Griffbügel zu rau oder zu rutschig
Scheppernde und rasselnde Füllstoffe
Teuer, da höhere Verarbeitungskosten
Zu groß für mehrere Kettlebell-Übungen
PS: Violett ist doch eine schöne Farbe für uns Senioren ab 65?
Trainiere an 3 nicht aufeinander folgenden Tagen der Woche
30 Minuten, je 3 Sätze pro Übung
Nimm eine Kettlebell, mit der du 5 bis 16 Wiederholungen schaffst
Bei einarmigen Übungen der schwächere Arm zuerst
Zusätzliche Übungen für den schwächeren Arm
Noch viel zu lernen!
13. März 2023: Bevor ich höhere Gewichte oder mehr Wiederholungen anpeile, muss ich die Grundlagen trainieren.
Der Swing ist die zentrale Kettlebell-Übung. Den werde ich so lange trainieren, bis meine Technik ausgereift ist
Den Clean muss ich ausarbeiten, denn er ist ein elementarer Zwischenstop für komplexe Abläuf
Der Deadlift ist ebenso wichtig für mich, den muss ich souverän beherrschen.
Die Folge: Ich beschließe, den nächsten Kettlebell-Kurs in München zu buchen.
Alles auf Anfang!
10. März 2023. Ich stelle fest, dass ich mich auf die Erhöhung der Wiederholungen mit der Kettlebell konzentriere. Aber ich darf mein oberstes Ziel, besser Petanque zu spielen, nicht aus den Augen verlieren.
Deshalb muss ich mich auf die Grundlagen fokussieren. Die Liste meiner Prios sollte lauten
Beweglichkeit
Stabilität
Kettlebell
In meinem Home-Gym gehören ab sofort auch die Yoga-Matte und eine Blackroll-Faszienrolle dazu, die gibt es übrigens auch bunt.
Durch den Park
Meine 8 kg Corength Kettlebell von Decathlon brachte ich im Rucksack nach Hause. Keine große Aktion, ich hatte nur 5 Gehminuten von der Bushaltestelle.
Das bringt mich auf die Idee, mit der Kettlebell im Rucksack zu wandern. Einfach so, durch den Park, wo es Bänke zum Ausruhen gibt, ganz ohne Zeitdruck.
Die erste Strecke waren 7.200 Schritte, das sagte der Schrittzähler meiner Smartwatch.
Zweiter Spaziergang zusammen mit meiner Frau. Sie mit Walking-Stöcken, ich mit der Kettlebell im Rucksack. Es passt ihr nicht wirklich, dass ich gegen Ende der Strecke etwas langsamer werde. Aber man trainiert, damit man besser wird.
So richtig happy bin ich nicht mit der Kettlebell im Rucksack. Es ist eine Kugel, vielleicht wäre eine Hantelscheibe im Laptop-Fach die bessere Lösung, da näher am Rücken. Oder gleich eine Gewichtsweste fürs Spazieren im Park?
Darüber muss ich nachdenken
Neu im Club?
5. März 2023. Wir haben Besuch bei uns zuhause. Tom ist um die 60, deutliches Übergewicht, schon lange nix mehr trainiert. Aber er weiß, dass er etwas tun sollte.
Sein Arbeitgeber betreibt ein Fitness-Studio, aber das besucht er nicht. Das Ding mit der Komfort-Zone.
Ich erkläre Tom meine Kettlebells:
Dass er zum Workout nicht aus dem Haus muss
Dass er schwingen und stemmen kann, so lange und so schwer er möchte
Dass ihn dieses Training nur wenig kostet.
Wir gehen zu meinen Kettlebells. Er greift sich die mit 12 kg. Fühlt sich gut an, sagt er. Die RKC mit 16 kg findet er etwas schwer, aber wie lange noch?
Ich wünsche mir, dass sich Tom gleich morgen eine oder zwei Kettlebells kauft. 12 kg und 16 kg.
Get in swing!
Es hilft wirklich!
3. März 2023: Die Petanque-Saison hat angefangen, das warme Winterende hat schon mehrere Spieltage ermöglicht. Seit über 3 Monaten trainiere ich mit Kettlebells. Spüre ich Auswirkungen auf mein Spiel?
Ja, ganz klar!
Beim Legen der Boule-Kugel treffe ich deutlich öfter an die Zielkugel, meine Mitspieler sind überrascht und begeistert. Liegt das an den vielen Swings mit meiner Kettlebell? Die Ähnlichkeit zum Boule-Schwung ist nicht zu leugnen
Meine Körpermitte fühlt sich viel stabiler an als im Vorjahr. Beim Petanque kommt es auf den geraden Arm an, die meisten meiner Würfe laufen wie von der Schnur gezogen.
Ich habe einen festeren Stand als vor dem Training mit der Kettlebell. Das bestätigt die Health-App auf meinem iPhone. Die Messung der „Stabilität beim Gehen“ zeigt die höchste Stufe an.
Dass Petanque einen Sport zum Sport braucht, hört man auch von den französischen Profi-Spielern. Die schwimmen, joggen und radeln regelmäßig. Gut für die Ausdauer, kostet aber Zeit. Ein Workout mit der Kettlebell ist deutlich kürzer. Also kann ich dranbleiben, wenn die Spieltage auf dem Boule-Platz wieder länger werden.
Schönes Spiel, wie wir im Petanque so sagen!
Ein neues Ziel?
2. März 2023: Im Forum der Kettlebellkings finde ich einen Beitrag: 500 Swings mit 16 kg. Zuerst in 1:40 Stunden, zuletzt in 52 Minuten.
500 Swings. Der Sportkamerad ist halb so alt wie ich. Sollte ich mein eigenes Ziel auf 250 Swings halbieren? Oder meine 100 Swings auf 200 Swings verdoppeln? Das zu schaffen, erscheint realistisch.
Es bleibt spannend!
Hätte, hätte, Henriette…
2. März 2023: Ich habe jahrelang in einem Fitness-Studio in München trainiert. Mein Schwerpunkt lag auf Ausdauer, nicht auf Maximalkraft. Das Studio hatte jede Menge Maschinen und einen guten Freihantelbereich. Kettlebells gab’s nicht, die waren zu jener Zeit noch nicht so bekannt.
Wie stark wäre ich mit einer Kettlebell gewesen oder geworden? Konkret:
Wie viel Gewicht traue ich als Rentner dem jungen Mann zu, der ich einmal war?
Wie schwer wären meine Kettlebells gewesen? 20, 24 oder 28 kg, vielleicht sogar 32 kg?
Wo würde ich heute stehen, wenn ich früh begonnen und dabei geblieben wäre?
Struktur rein!
28. Februar 2023: Ich beschließe, mein Training mit der Kettlebell systematischer zu gestalten. Vielleicht so:
1 Power-Tag in der Woche, mehrere Übungen mit 100 Wiederholungen. Vielleicht am Freitag
1 Sub-Power-Tag in der Woche, eine Übung mit 100 Wiederholungen. Vielleicht am Dienstag
Workout of the day, wann und wie’s so kommt
Never felt better!
27. Februar 2023: Mit 65 bin ich zur Kettlebell gekommen. Habe erst eine gekauft, bald darauf die nächste. Und war begeistert, was sie bringen. Nicht nur Kraft und Ausdauer, sondern supergute Laune!
Das erinnert mich an Henry Maske, Olympia-Sieger und Profi-Weltmeister im Boxen. Nach der Wende hatten er und sein Trainer Manfred Wolke wenig zu tun. Sie gammelten rum, waren schlecht drauf. Bis Henrys Frau Manuela es nicht mehr aushielt und beide wieder zum Training schickte. Der Erfolg, so Manuela Maske: „Wenn Henry aus dem Training kam, war er immer gut drauf.“
Henry Maske ist Boxer, und ich komme mit der Kettlebell so richtig gut drauf.
Swing strong!
Mein Versprechen an euch
26. Februar 2023: Auf meinem Redaktionsplan stehen 9 Kettlebell-Themen, die ich schreibe oder schon anrecherchiert habe. Ich kenne keine andere deutsche Kettlebell-Website, deren Spektrum so breit angelegt ist.
Ich habe mir angesehen, was die großen US-Plattformen über die Kettlebell so bieten
Dort geht es nur um Reps, Gewichte und Snatches. Sonst kommt nicht viel. Hiermit verspreche ich, dass euch diese Website mit vielen anderen Themen rund um die Kettlebell beliefern wird.
Polushka, wie niedlich!
22. Februar 2023: Bei der Recherche für den Beitrag über meine RKC Kettlebell lerne ich einen neuen Ausdruck: Die alte russische Gewichtseinheit „Pud“ hatte 16,38 kg. Ein halbes Pud wog 8 kg und trug die Bezeichnung „Polushka“. Klingt fast wie ein Frauenname.
Wann das Pud aufkam, ist nicht geklärt, aber im 17. Jahrhundert kam das Pud offiziell ins russische Maßsystem. Mit der Einführung des metrischen Systems wurde das Pud 1924 durch Kilogramm ersetzt, ist aber noch heute in Teilen Osteuropas gebräuchlich.
Umstieg und Aufstieg
18. Februar 2023: Ich muss meine Übungen mit der Kettlebell umstellen, um mit den 16 kg zurechtzukommen. Nicht vergessen: Mit 65 hast du nicht mehr die Power, mit der du früher ans Eisen bist.
Angekommen!
15. Februar 2023: Meine Kettlebell ist angekommen. RKC 16 kg von Dragon Door. Im Original-Karton mit 2 Grifflöchern, ein Innenkarton, Styropor zum Fixieren der Kettlebell, die steckt in einer Plastikfolie. Eine Verpackung wie für ein hoch empfindliches Hightech-Produkt.
Erster Eindruck: Das ist der Mercedes unter den Kettlebells!Der Name steht für die „Russian Kettlebell Challenge“, eine Produktreihe von Dragon Door Publications und die gleichnamige Zertifizierung für Kettlebell Instruktoren.
Petanque ist zurück!
14. Februar 2023: Ich spiele Petanque, ich liebe Petanque! Das ist die sportliche Variante von Boule, dem französischen National-Spiel, bei dem zwei Mannschaften auf eine kleine Zielkugel ballern.
Unser Wetter zwingt uns zu einer Zwangspause im Winter, die aber immer kürzer wird. Manchmal spielen wir bis Weihnacht durch, aber unser März wird oft kälter als der Oktober. Jetzt stehen die Petanque-Spieler in den Startlöchern: Mitte Februar sind zweistellige Temperaturen zu erwarten. WhatsApp glüht, alle wollen sich treffen und spielen!
Bin gespannt, ob das Training mit der Kettlebell etwas für meinen Wurf gebracht hat. Vielleicht mehr Stabilität im Rumpf, das bringt die Ausdauer für längere Turniere, siehe Foto.
Ich werde berichten!
Hoffnung!
13. Februar 2023: Im Kettlebellshop bestelle ich eine 16 kg Kettlebell von Dragon Door, entworfen von Pavel Tsatsouline. Die Lieferung wird für den 15. Februar angekündigt.
Genaue Bezeichnung: 16 kg Dragon Door Military Grade RKC Kettlebell – 38 mm (Standard)
Was ein Schrott!
10. Februar 2023: Meine dritte Kettlebell, eine 16 kg von Corength. Sie kommt mit DHL, denn einen Transport von Decathlon im Rucksack traue ich mir und dem Rucksack nicht zu.
Bin enttäuscht, was eine miserable Verarbeitung! Dellen und Kratzer, Farbflecken, und die Basis aus Kautschuk passt überhaupt nicht an die Eisenkugel.
In den Kunden-Meinungen auf der Website von Decathlon wird mehrmals beklagt, dass der Kautschuk auf dem Boden hässliche Spuren hinterlässt. Ist auch bei meiner Kettlebell so.
Diese Kettlebell muss weg, das wird eine Retoure, sowas will ich nicht!
Auf der Suche nach einer neuen 16 kg Kettlebell: Interessant sind HQ vom Starnberger See oder die KettlebellKings, ein deutsch gewordener Startup aus Texas. Aber 109 € plus Versand ist für 16 kg etwas viel. Bei Gorilla Sports ist die 16 kg aus der besseren Gusseisen-Serie gerade nicht lieferbar.
10. Februar 2023: Ich bereite die Story über die Kettlebellkings vor, sehe das Foto der 16 kg Kettlebell. Die sieht so geil aus! Meine eigenen Corength ist nur billige Ware aus Fernost, aber die haben die Basis aus Kautschuk, die schont das Laminat in meinem Zimmer. Noch glaube ich diesem Versprechen, bei meinen ersten beiden Kugeln ging das voll in Ordnung.
Für die Kettlebellkings bräuchte ich eine Matte oder irgendeine Unterlage, das macht das Training nur umständlicher. Aber ein Wunsch sollte immer offen bleiben. Dazu gehören die RKC-Kettlebells von Dragon Door. Aber: Die sind so unscheinbar, die machen gar nichts her, kosten aber das Doppelte wie Corength und schonen meinen Boden auch nicht. Dass ich diese Meinung änderte, erfährst du später.
Foto (1): Kettlebellkings
So viel zu schreiben!
9. Februar 2023: Bin auf der Suche nach Themen für meine Website. In Oldenburg gibt es Paleo.fitness mit Phantasie-Kettlebells. Alle leider nicht erhältlich. Ich sollte anrufen und mich erkundigen, ob die Bells vielleicht noch irgendwann kommen.
In Hamburg trainiert ein 75-jähriger Russland-Deutscher den Athletik-Club. Auch er lässt eigene Kugeln produzieren. „Made in Germany“ sind recht teuer, eine zweite Linie aus Fernost folgt, damit sie erschwinglich werden.
Und dann eine richtig heiße Story: Die „Kettlebellkings“ sind ein Startup aus den USA, weniger als 10 Mitarbeiter, aber super drauf. Sie wurden von der Razor Group aus Berlin übernommen, die Gründer stammen aus Ratingen und Düsseldorf, wo ich selbst schon gelebt habe. Razor kauft Online-Shops und vermarktet sie, ein so genannter „eCommerce-Aggregator“.
Fitness aus dem Park
9. Februar 2023: Was mir sehr gut gefällt, sind die CalisthenicsParks überall, es scheinen immer mehr zu werden. Vor 50 Jahren ging es mit „Trimm dich fit!“ los, für Calisthenics macht aber niemand Werbung.
War auf der Anlage im Südpark München, habe Liegestütz gemacht. Beobachte, wie ein Jogger zu der Anlage kommt, aber er muss sich richtig überwinden, bevor er ein paar Sätze Klimmzug hinlegt.
Calistenics Anlagen, die ich in München besucht habe, gibt es an der Boschetsrieder Straße, am Schloss Fürstenried, im Südpark, im Riemer Park. Auf Teneriffa habe ich mit einem jungen Spanier geredet, der in so einer Anlage zielgerichtet trainiert hat.
Was ich wirklich will
8. Februar 2023: Ich denke über meine Ziele nach: Ich will nicht die Form erreichen, die Robert Rimoczi bei KRABA als Norm etabliert hat. Mir reicht es, wenn ich so fit werde, dass ich besser Petanque spielen kann.
Die Saison beginnt bald wieder, und wenn ich mit der Kettlebell meinen Rumpf festige, kriege ich vielleicht einen total geraden Wurf, und zwar ausdauernd, denn Petanque-Turniere dauern machmal bis in den Abend.
Eine Idee wird real
3. Februar 2023: Ich besuche ein 2-stündiges Training bei Robert Rimoczi (r.), dem vielleicht besten Kettlebell-Trainer unseres Landes. Das Studio liegt in Obersendling, von mir nur wenige Stops mit Bus 53, Kistlerhofstraße und direkt vor dem Studio. Die KRABA, die Kraft- und Bewegungs-Akademie, ist im Keller. Ein total cooler Trainings-Raum mit Kettlebells, Hanteln und Fitness-Geräten. Alles noch recht neu, allein die RKC-Kettlebells müssen fünfstellig gekostet haben.
Die erste Stunde ist Gymnastik. „Viele Baustellen“, meint Robert. In der zweiten Stunde Kettlebell pur. Bin total überrascht, wie eine zierliche Frau um die 50 acht 10-er Sätze mit 24 kg schafft. Sie wirkt überhaupt nicht angestrengt oder verschwitzt, dahinter muss eine gigantische Kondition stehen.
Robert ermutigt mich, meine ganz privaten Erlebnisse mit der Kettlebell aufzuschreiben. Hier ist mein Weg mit der Kettlebell, zu der Kettlebell!
Teufel und Weihwasser
Februar 2023: Auf der Suche nach einer neuen Story telefoniere ich mit einem Studio von CrossFit, der super-erfolgreichen US-Kette. Der Geschäftsführer hat kein Interesse daran, dass ich etwas übers Kettlebell-Training bei CrossFit schreibe.
Da wird mir klar, dass Fitness-Studios aller Art, aber auch Physiotherapeuten die Kettlebell hassen. Jeder Sportler kann sich eine ganz leicht beschaffen und zuhause auf kleinstem Raum damit trainieren. Ein Studio braucht man allenfalls zur Einsteiger-Einführung, das war’s.
Ganz anders als mit Langhanteln, der Drückbank oder den riesigen Gewichtsscheiben, die stellt sich wohl keiner zuhause hin. Zum Training muss man in ein Studio.
Als großes Plus bleibt den Studios aber der Spaß und die Gemeinschaft. Mit anderen zu trainieren macht einfach Spaß und ist eben nur in einem Studio möglich. Das wird sich wohl nicht ändern.
Zwei Klassiker von Pavel Tsatsouline
3. Februar 2023: Bei Amazon bestelle ich den Klassiker von Pavel Tsatsouline: „Power to the People Professional:“ How to Add 100s of Pounds to Your Squat, Bench and Deadlift with Advanced Russian Techniques (English Edition). Das eBook kostet 3,09 Euro. Nicht ganz mein Thema, es geht vor allem ums Gewichtheben in Russland.
31. Januar 2023: Bei Amazon bestelle ich den Klassiker von Pavel: „The Russian Kettlebell Challenge: Xtreme Fitness for Hard Living Comrades“ (English Edition). Der Download kostet 3,09 Euro. Mir kommen Zweifel, ob Pavel seine Zeit bei den Speznas so betonen sollte. Keiner weiß, was die in der Ukraine alles anstellen.
Mein erster Kettlebell-Kurs
21. Januar 2023: Ich besuche ich ein 4-stündiges Kettlebell-Seminar der Fighting & Fitness Akademie in Obersendling in München. Von mir nur wenige Stops mit dem Bus 53, Gmunder Straße. Als Instruktor lerne ich Rob Ament kennen.
Das Kettlebell-Seminar bringt wichtige Details beim Umgang mit schweren Gewichten, darunter das Öffnen des Armes aus der Rack-Position vor dem Press. Bin ganz stolz, dass ich einen Kettlebell Swing mit 28 kg schaffe.
Zur Erinnerung
2011 schenkt mir Regine aus Glonn das Buch „Der 4-Stunden Körper“ von Timothy Ferriss. Was sie wohl damit im Hinterkopf hatte? Aber egal. Der Autor trainiert mit der Kettlebell und schildert das in einem unheimlich spannenden und dynamischen Schreibstil.
Im November 2022 kaufe ich meine erste Kettlebell, eine 8 kg Corength von Decathlon, in der Filiale Moosach in München. Ich transportiere sie im Rucksack nach Hause. Das bringt mich auf die Idee, einen Gepäcklauf rund um den Gottfried-Böhm-Ring bei mir in Mittersendling zu unternehmen.
Eine Kettlebell bleibt selten allein. Im Dezember 2022 kaufe ich eine 12 kg Corength, dieses Mal in der Decathlon-Filiale Elisenhof in München. Auch diese Kugel bringe ich im Rucksack nach Hause. Bin jetzt gut gerüstet und gespannt, was die Kettlebell mir noch alles bringt.
Dragon Door Publications ist ein US-Verlag für Fitness, Kampfsport und das Kettlebell-Training. Der Verlag wurde 1990 von John Du Cane gegründet und gilt als eines der führenden Häuser für Fitness und Gesundheit.
Bekannt wurde Dragon Door vor allem durch seine Angebote rund um die Kettlebell. In den 1990er Jahren war das Kettlebell-Training in den USA noch relativ unbekannt, und es gab nur wenige Infos. 1998 wurde Verleger John Du Cane auf Pavel Tsatsouline aufmerksam, der für die Kraftsport-Zeitschrift MILO den Beitrag „Vodka, Pickle Juice, Kettlebell Lifting and other Russian Pastime“ schrieb.
2001 veröffentlichte Dragon Door das Buch „The Russian Kettlebell Challenge“ von Pavel Tsatsouline, einem ehemaligen Trainer der sowjetischen Spezialeinheiten. Das Buch wurde zum Bestseller und trug dazu bei, das Kettlebell-Training in den USA und weltweit bekannt zu machen.
In den folgenden Jahren veröffentlichte Dragon Door weitere Bücher, DVDs und Trainings-Programme zur Kettlebell, darunter Werke von Autoren wie Dan John, Steve Maxwell und Brett Jones. Einige der bekanntesten Werke sind „Enter the Kettlebell“ von Pavel Tsatsouline und „Convict Conditioning“ von Paul Wade.
Unter der Marke „Russian Kettlebell Challenge“ (RKC) führten Pavel und John sogar eigene Kettlebells und Zertifizierungen für Instruktoren ein. Die Zusammenarbeit der beiden dauerte bis 2012, als Pavel aus RKC ausschied und sein Unternehmen „Strong First“ gründete.
Obwohl der Fokus immer noch auf dem Kettlebell-Training liegt, hat der Verlag sein Angebot in den letzten Jahren erweitert. Neu im Sortiment sind Bücher und Programme zu Yoga, Pilates, Ernährung und Selbstverteidigung.
Besonders stark ist Dragon Door durch seine Online-Kurse und Zertifizierungen. Neben Web-Communities bietet die Website
Bücher und E-Books über Fitness und des Kraft-Training
Videos und DVDs über Kettlebell- und Bodyweight-Training, Yoga und Selbstverteidigung
Programme für spezifische Ziele oder Zielgruppen, darunter Fat Loss, Strength Training oder Martial Arts
Website verkauft auch eine Vielzahl von Trainings-Geräte wie Kettlebells, Sandsäcke und Trainings-Bänder
Geräte fürs Training im Home-Gym oder Fitness-Studio
Blogs und Fachartikel zu verschiedenen Themen im Bereich Fitness und Gesundheit
Er ist gebürtiger Russe und wurde in den USA zum Star: Pavel Tsatsouline machte die Kettlebell im Westen bekannt.
Pavel Tsatsouline wurde am 23. August 1969 in Minsk, Weißrussland, geboren. Beide Eltern waren Sportlehrer, sein Vater Vasil ein erfolgreicher Gewichtheber. Von ihm lernte Pavel schon als Kind einiges über Training und Fitness, die Weichen für seine Karriere waren gestellt.
Als Junge besuchte Pavel Tsatsouline in seiner Heimatstadt Minsk die „Schule für den Olympischen Nachwuchs“, die schon zahlreiche belarussische Olympiasieger hervorgebracht hat. Dort erreichte Pavel ein sportliches Niveau, das seine späteren Stationen erst ermöglichte.
Nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion wanderte Pavel 1998 in die USA aus und begann als Trainer und Autor übers Kraft-Training. In den USA schrieb er mehrere Bücher über Kraft und Fitness. Daneben entwickelte Pavel die eigenen Trainings-Programme „Russian Kettlebell Challenge“ (RKC) und später „StrongFirst“.
Über das Privatleben von Pavel ist nur wenig bekannt, da er ein zurückgezogenes Leben führt und nur wenig Persönliches öffentlich preisgibt. Es ist jedoch bekannt, dass er verheiratet ist und Kinder hat.
Beim Militär
Das Leben von Pavel hat einen dunklen Punkt: Er behauptete stets, dass er als Ausbilder bei den russischen Sonder-Kommandos, den Speznas, diente. Dabei handelt es sich um eine streng geheime Einheit, über die so gut wie keine Details an die Öffentlichkeit dringen.
Auf den ersten Blick erscheint Pavels militärische Vergangenheit plausibel. Beide Eltern erfolgreiche Sportler und seine Schulzeit in einer Sportschule. Nur: Für seine Verwendung bei den Speznas gibt es keine öffentlich zugänglichen Beweise. Wollte Pavel mit diesem Hintergrund nur seine Glaubwürdigkeit als Experte für Kraft-Training und Fitness unterstreichen?
Kritiker wollen in Pavels Geschichten über seine Zeit bei den Speznas sogar Widersprüche und Übertreibungen gefunden haben. Einige dieser Quellen waren ehemalige Kameraden aus den Spezialkräften oder Journalisten und Autoren, die Pavels militärischen Hintergrund durchleuchtet haben. Aber auch diese Behauptungen sind kaum zu belegen.
Ein wichtiger Partner
Der große Sprung für Pavel Tsatsouline kam über seinen Geschäftspartner John Du Cane, den Verleger von Dragon Door Publications. John wurde 1998 auf Pavel aufmerksam, als dessen Beitrag „Wodka, Pickle Juice, Kettlebell Lifting and Other Russian Pastime“ in der Kraftsport-Zeitschrift MILO erschien.
Dragon Door aus St. Paul, Minnesota, veröffentlichte mehrere Bücher von Pavel und ließ sogar eigene Kettlebells produzieren, „Military Grade RKC Kettlebells“. Dazu kam die Gründung der „Russian Kettlebell Challenge“ (RKC) im Jahr 2001. Auf dieser Basis wollten Pavel und John die Vorteile des Kettlebell-Trainings im Westen verbreiten.
Ein neuer Start
Doch die Zusammenarbeit dauerte nicht lange. 2012 gründete Pavel sein neues Unternehmen StrongFirst. Über die Gründe der Trennung muss man spekulieren. Vielleicht war Pavel mit dem Wachstum und der Richtung von RKC nicht mehr zufrieden. Denn StrongFirst bedeutet nicht nur Training mit der Kettlebell, sondern auch Übungen mit anderen Hilfsmitteln.
StrongFirst hat den Hauptsitz in den USA und bietet Schulungen und Zertifizierungen für Fitness-Profis und Athleten an. In mehreren Ländern auf der ganzen Welt gibt es Niederlassungen von StrongFirst, die lokale Kurse, Workshops und Veranstaltungen anbieten.
Diskrete Trennung
Ein großer Streitpunkt waren die Rechte an dem von Pavel entwickelten Trainings-Programm der „Russian Kettlebell Challenge“ (RKC). Pavel und John Du Cane hatten wohl unterschiedliche Vorstellungen darüber, wer die Kontrolle über die RKC-Zertifizierung und die Verwendung des Namens „Russian Kettlebell Challenge“ haben sollte.
Pavel gründete daraufhin sein eigenes Unternehmen StrongFirst, um neue Trainings-Methoden zu entwickeln. Es gab auch rechtliche Konflikte zwischen den beiden Parteien. Die genauen Details blieben jedoch im Dunkeln, denn beide Parteien haben es vermieden, öffentlich über ihre Geschäfte zu sprechen.
Mit 16 kg fing alles an. Denn so schwer war ein Pud, das alte russische Gewicht für den Bauernmarkt. Heute ist die Kettlebell mit 16 kg ein universelles Sportgerät für Frauen und Männer, die etwas Kraft und Kondition haben. Aber auch beliebt bei Sportlern, die sich von den schwereren Kettlebells erholen möchten.
Vor mir steht eine „Dragon Door Military Grade Premium Kettlebell“ mit 16 kg. Eine Gusseisen-Kettlebell fürs Hardstyle-Training mit kurzen Sätzen und wenigen Wiederholungen. Die Reihe wurde von Pavel Tsatsouline entworfen, dem Kettlebell-Pionier im Westen.
Eingraviert ist die Marke „RKC“ der „Russian Kettlebell Challenge“, eine Produktreihe von Dragon Door Publications.
Meine Kettlebell kam im Original-Karton mit 2 Grifflöchern, ein Innenkarton, Styropor zum Fixieren der Kettlebell, die steckt in einer Plastikfolie. Eine Verpackung wie für ein hoch empfindliches Hightech-Produkt. Erster Eindruck: Das ist der Mercedes unter den Kettlebells!
Ich schäle meine Kettlebell aus dem Karton. Tiefmatte Lackierung. Keine perfekte Kugelform, sondern eine Seite ist abgeflacht. So kann man auswählen, ob die Kugel beim Clean mit der runden oder flachen Seite auf dem Unterarm liegen soll. Beim Deadlift gibt die abgeflachte Hälfte einige Millimeter mehr, um die Kettlebell näher am Körper zu führen.
Der Griffbügel hat einen Durchmesser von 38 mm, erhältlich ist auch eine Variante mit 35 mm, die eher Sportlern mit kleineren Händen empfohlen wird. Laut Hersteller ist der Griff nicht nachträglich angeschweißt, vielmehr wird die Kettlebell als ein Stück kantenlos gegossen. Der Unterschied: Wird der Bügel angeschweißt, was bei minderwertigen Modellen vorkommt, ist die Kettlebell oft nicht gleichmäßig ausgewuchtet.
Die Oberfläche meiner RKC ist mit einem Coating beschichtet und poliert, das angeblich nicht absplittert. Die feine Oberfläche am Griffbügel soll den perfekten Flip in der Hand beim Snatch bringen. Lackierte Oberflächen sind oft glatt oder klebrig, was zu Blasen in der Hand führen kann.
Laut Hersteller Dragon Door haben die RKC-Kettlebells eine besonders robuste und langlebige schwarze Beschichtung. Sie schützt gegen Rost und Abnutzung und bringt für eine angenehme Griffigkeit. Denn darauf kommt es an, wenn eine Kettlebell lange Freude machen soll.