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Business Szene Tagebuch

Stark nachgelassen

Heute kommt die neueste Lieferung von den Kettlebell Kings: Ein schwarzer Hoodie für formvollendete Auftritte. Geliefert wird er von unserer Zustellerin der Deutschen Post.

Erster Eindruck: Dieser Hoodie ist erstklassig in Material, Passform und Verarbeitung. Die Sendung mit dem Hoodie kommt aus Lettland, so der beiliegende Laufzettel, bestellt am 29. September und geliefert am 7. Oktober. Das sind 8 Tage, dazwischen liegen ein Feiertag und das Wochenende. Frühere Sendungen der Kings wurden aus Deutschland versandt und kamen deutlich schneller bei mir an.

Muss ich mir Sorgen um den Hersteller machen? Das wäre wirklich schade. 

Die Kettlebell Kings wurden von Jay Perkins in San Antonio in Texas gegründet. Jay war ein junger Wilder, der sein Unternehmen mit Herzblut nach oben brachte: Hervorragende Produkte, vorbildliche Kundenpflege und eine lebhafte Online-Community. Dann verkaufte er seine Kings im mittleren siebenstelligen Bereich und ist heute Betreiber des Fitness-Portals „Living.fit“.

Gekauft wurden die Kettlebell Kings von der Razor Group aus Berlin, einem E-Commerce Aggregator. Diese Unternehmen kaufen reihenweise kleine Hersteller auf und vertreiben deren Produkte über eine einzige Online-Plattform. Während der Pandemie erlebten sie einen Höhenflug, angetrieben durch den Boom im E-Commerce und günstige Zinsen. Mit Ende der Pandemie stockte das Wachstum, da die Zinsen wieder stiegen und viele Aggregatoren auf einem Schuldenberg saßen.

Aber wie geht es den Kings seitdem? Kettlebells mit 12 kg und 16 kg sind seit Monaten ausverkauft, dabei müssten gerade diese Gewichte die höchsten Umsätze bringen. Das ist bedenklich und erinnert an die Drogerie-Kette Schlecker. Auch bei denen fehlten oft wichtige Artikel im Markt, bis das traurige Ende kam.

Dass die Qualität der Kettlebell Kings noch stimmt, belegen meine 20 kg Competition Kettlebell vom August dieses Jahres und der schwarze Hoodie von heute. Stark nachgelassen haben die Verfügbarkeit der wichtigsten Kettlebells und deren Logistik. Auch die Online-Inhalte wurden deutlich reduziert. Hoffentlich keine Anzeichen dafür, dass es mit den Kettlebell Kings weiter bergab geht.

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Business Fitness-Studio Home-Gym Szene

Wie brachten uns Kettlebells durch die Pandemie?

Welche Auswirkungen hatte die Corona-Pandemie auf die Kettlebell-Szene? Hier einige der wichtigsten Folgen:

  • Schließung von Studios und Kursen

Mit den Lockdowns und der Schließung von Fitness-Studios wurden viele Kettlebell-Kurse und Trainings-Gruppen unterbrochen. Dies führte dazu, dass viele Menschen nach Alternativen suchten, um von zu Hause aus zu trainieren.

  • Boom von Home-Workouts

Aufgrund der Studio-Schließungen nahmen Home-Workouts, insbesondere mit minimalem Equipment wie Kettlebells, stark zu. Kettlebell-Training war ideal, da es wenig Platz und nur ein einzelnes Gewicht erfordert. Die Nachfrage nach Kettlebells stieg enorm, es gab Phasen sogar, in denen sie schwer zu finden oder teurer waren.

  • Online-Kurse und -Workshops

Viele Kettlebell-Trainer und Fitness-Coaches wechselten zu Online-Formaten. YouTube-Kanäle, Livestream-Trainings und Online-Workshops erfreuten sich großer Beliebtheit. Dadurch konnten Menschen trotz der Pandemie in Kontakt mit der Szene bleiben und Neues lernen.

  • Wettkämpfe und Events

Kettlebell-Wettkämpfe und -Events wurden entweder abgesagt oder in den Online-Bereich verlagert. Athleten mussten ihre Wettkämpfe zu Hause oder in kleinen Gruppen absolvieren und die Ergebnisse virtuell einsenden. Dies führte zu einer Neuausrichtung von Wettbewerben und teilweise zu geringerer Teilnahme.

  • Langfristige Veränderungen

Selbst nach den Lockdowns blieben einige der Veränderungen bestehen. Viele Menschen haben sich an das Home-Training gewöhnt und setzen weiterhin auf Kettlebells als Teil ihrer Fitness. Auch Online-Kurse und virtuelle Trainer-Sitzungen blieben ein wichtiges Element in der Fitness-Welt.

Insgesamt hat die Pandemie das Kettlebell-Training einem breiteren Publikum zugänglich gemacht und die Art und Weise verändert, wie Menschen trainieren, indem sie mehr Flexibilität in das Training integriert hat.

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Szene

Die Kettlebell-Communities der Welt

Ein Treffpunkt der deutschen Kettlebell-Szene ist das jährliche RKC Sommercamp in Pfaffenhofen bei München

In den USA, Osteuropa und Deutschland haben sich regionale Kettlebell-Communities etabliert, die sich im Training, der Verbreitung und kulturellem Hintergrund unterscheiden. 

Die Kettlebell-Community der USA

  • Ursprünge und Verbreitung: Die Kettlebell wurde in den frühen 2000er Jahren durch russische Trainer wie Pavel Tsatsouline in den USA populär. Pavel gilt als Schlüsselfigur, der das Kettlebell-Training im Westen bekannt gemacht hat
  • Integration: Kettlebells sind in CrossFit-Boxen, Fitness-Studios und militärischer Ausbildung weit verbreitet
  • Wettbewerbe und Events: In den USA gibt es eine wachsende Szene für den Kettlebell-Sport, auch bekannt als Girevoy Sport, sowie zahlreiche Workshops und Zertifizierungen für Trainer
  • Medien und Einfluss: Online-Kurse, Social-Media-Influencer und YouTube-Kanäle tragen zur Verbreitung und Popularisierung der Kettlebell bei. Die USA sind weltweit wohl führend in der Produktion von Kettlebell-Inhalten

Die Kettlebell-Community in Osteuropa

  • Historischer Hintergrund: Die Kettlebell hat ihre Wurzeln in Russland, wo sie in der Landwirtschaft als Gewicht verwendet wurde, bevor sie zu einem Sportgerät wurde
  • Kulturelle Verankerung: In Ländern wie Russland und der Ukraine ist die Kettlebell tief in der Sportkultur verwurzelt und wird auch in der militärischen und polizeilichen Ausbildung eingesetzt
  • Wettbewerbe: Der Girevoy Sport ist in Osteuropa sehr populär, und es gibt lokale, nationale und internationale Wettkämpfe. Die besten Athleten der Region dominieren oft die Weltmeisterschaften in diesem Sport
  • Gemeinschaft und Austausch: Die Kettlebell-Community in Osteuropa ist stark vernetzt, mit einem Fokus auf technischer Perfektion und traditionellem Training. Es gibt weniger kommerzielle Fitness-Trends und mehr die Erhaltung und Weitergabe des etablierten Trainings

Die Kettlebell-Community in Deutschland

  • Adaption und Wachstum: In Deutschland hat das Kettlebell-Training in den letzten Jahren einiges an Popularität gewonnen, insbesondere in der funktionalen Fitnesss und im Kampfsport
  • Bildung und Zertifizierung: Deutsche Trainer legen großen Wert auf eine fundierte Ausbildung und Zertifizierung. Es gibt Workshops und Kurse, die sich auf Technik, Sicherheit und Effektivität konzentrieren
  • Verbreitung und Nutzung: Kettlebells sind in Deutschland in Fitness- und Kampfsport-Studios sowie CrossFit-Boxen zu finden

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München Szene Tagebuch

Das RKC Sommercamp bricht Rekorde!

Heute sind wir zu Gast beim RKC Sommercamp in Pfaffenhofen bei München. Schon beim Gang über den Parkplatz wird klar, dass hier Teilnehmende aus ganz Deutschland am Start sind. Insgesamt treffen sich rund 70 Kettlebell-Sportler zu dem zweitägigen Event.

Einige der RKC-Instruktoren (v.l.): Andy Wiechmann (Senior RKC, Lübeck), Pia Scherenberger (Master RKC, Köln), Robert Rimoczi (Master RKC, München), Moritz Rammensee (Senior RKC, München) und Jeldrik Dill (RKC Team Lead, Garmisch-Partenkirchen).

Das RKC Sommercamp ist eine Community-Veranstaltung und wird von der deutschen RKC-Leadership organisiert, bestehend aus den zwei deutschen Master RKCs Pia Scherenberger und Robert Rimoczi. (Es gibt noch drei RKC Seniors und drei Team Leads in Deutschland). Ihnen zur Seite stehen 13 RKC-Instruktoren und Helfende. RKC steht für die „Russian Kettlebell Challenge“, seit 2001 die älteste und größte Kettlebell-Schule im Westen.

Das Camp findet auf dem Holzpfeiferhof statt, eine Reitanlage nahe der Kreisstadt Pfaffenhofen (PAF). Auch mit dem ÖPNV gut zu erreichen: Alle 30 Minuten hält ein Zug aus München und Ingolstadt. Von dort geht’s mit dem Rufbus weiter. Man gibt sein Ziel telefonisch oder in eine Smartphone-App ein, dann bringt uns der Bus zuverlässig zum Sommercamp.

Auf dem Holzpfeiferhof haben alle Platz ohne Ende, in der Reithalle, den Außenanlagen oder drinnen. Auch bei Regen wird es für die Teilnehmenden nicht eng. Wir sehen Modell-Athleten, ältere Herren mit etwas Bauch und zierliche Frauen. Jeder ist hier willkommen, vom absoluten Anfänger bis zum zertifizierten Trainer. 

Eigene Kettlebells muss niemand mitbringen, denn es gibt sie ab 4 kg im Gesamtgewicht von 3,5 Tonnen, den Neuwert schätze ich auf gut 20.000 Euro. Einigen sieht man an, dass sie schon etwas hinter sich haben. Mit Kreide verschmiert, im Sand eingegraben, individuell bemalt.

Gemeinsame Workouts

Ob Frau oder Mann, Anfänger oder RKC-Instruktor, leicht wird es keinem der Teilnehmenden gemacht, erkennbar am Schweiß, der bei allen fließt, und den Unmengen an geleerten Wasserflaschen.

Die Workshops behandeln

  • Swings in vielen Variationen
  • Overhead-Ballistik mit Press und Snatch
  • Jonglieren mit Kettlebells

Zur Unterhaltung gibt es 

  • Highland-Games mit Gewichte- und Baumstamm-Werfen
  • Team-Wettbewerb: 2 Mannschaften schwingen so lange ihre Kettlebells, bis nur noch 3 Sportler durchhalten (Foto unten)
  • Kettlebell-Kraft-Dreikampf mit Siegerehrung

Dazu kommt vieles, vieles mehr, darunter ungewöhnliche Techniken bis hin zu Vintage-Trainings-Geräten, Philosophie und Wissenschaft.

Das Fazit zieht Inititator Robert Rimoczi: „Über 70 Teilnehmende und ein 13-köpfiges Team, das RKC Kettlebell Sommercamp brach alle Rekorde: Noch nie wurde so viel gelacht, noch nie so viel Gewicht bewegt und noch nie gab es so viel Workshop und Training!“  

Mehr Infos: www.kettlebellshop.de

Foto (1): Privat

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Szene Tagebuch

Neue Kettlebell-Website

Robert Rimoczi, erster und einziger Master RKC in Deutschland, bringt eine neue Website online. Der Start soll noch vor dem RKC Summer Camp am 27. und 28. Juli im oberbayerischen Pfaffenhofen sein.

Robert verspricht: „Wir möchten eine Hardstyle Kettlebell „Elite Group“ aufbauen, eine Gemeinschaft von Menschen, die sich für dieses Training begeistern, unabhängig von Alter, Geschlecht, Zielsetzung oder aktuellem Leistungs-Niveau. Ob du Kettlebell-Anfänger bist oder zur Elite der Kettlebell-Instruktoren gehören möchtest, du wirst definitiv etwas Interessantes finden. Versprochen.“

Hintergrund: Die RKC („Russian Kettlebell Challenge“) wurde 2001 von Kettlebell-Pionier Pavel Tsatsouline ins Leben gerufen und ist die älteste und größte Kettlebell-Schule im Westen.

Mehr zu Robert Rimoczi

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Business Fitness-Studio München Szene Tagebuch

Kettlebells in der Werbung

In München eröffnet ein neues Fitness-Studio von „hellofit“. Eine Anzeige auf Facebook zeigt zwei Sportler, die einen Push-Up auf je 2 Kettlebells ausführen. Beides sind Gusseisen-Kettlebells mit gelbem Farbband, das auf ein Gewicht von 16 kg hinweist.

Nach eigener Angabe betreibt hellofit 16 Studios in Süddeutschland (April 2024). Die Kette sucht weitere Lizenzpartner für ihr Franchise-System. Voraussetzung sind eigenes Kapital zwischen 30.000 € und 50.000 €, ein Einzugsgebiet mit über 15.000 Einwohnern und eine Nutzfläche von 800 qm bis 1.400 qm in lukrativer Lage.

Abbildung (1): hellofit

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Szene Trainer

Kernwerk: Eine lebenslange Reise

Gibt es noch einen Boom der Kettlebell? Wie sollte man sein Training ausrichten? Wir sprachen mit Florian Petri, CEO von Kernwerk aus Siegen. Sein Unternehmen bietet eine umfassende Fitness-App, die von einer Community aus mehreren tausend Sportlern geschätz wird.

Du bist schon lange dabei. Wie hat sich die deutsche Kettlebell-Szene verändert? 

Florian Petri: Ich denke, dass in den 2010ern ein ziemlicher Kettlebell-Hype entstanden ist. In den vergangenen Jahren haben wir in meines Empfindens die Spitze dieses Hypes überschritten. Und das halte ich für etwas Gutes. Natürlich ist es immer schön, wenn man merkt, dass mehr Menschen mit Kettlebells trainieren. Der Hype hatte jedoch dazu geführt, dass auch viele schlechte Trainings-Angebote aus dem Boden geschossen sind, weil jeder auf den Kettlebell-Zug aufspringen wollte. Ich habe das Gefühl, dass sich das etwas gelegt hat und die Qualität des Kettlebell-Trainings durchschnittlich etwas gestiegen ist.

Was fehlt, was wünschst du dir?

Florian Petri: Auch wenn die Qualität in meiner Wahrnehmung in den vergangenen Jahren durchschnittlich gestiegen ist, wünsche ich mir, dass es beim Kettlebell-Training mehr Qualitäts-Kontrolle gibt. Eigentlich ist das ein Problem der gesamten Fitness-Branche, aber beim Kettlebell-Training ist es besonders „schlimm“. Ich wünsche mir, dass wir zum einen noch mehr Leuten das Training mit Kettlebells schmackhaft machen; und das wir die technischen und inhaltlich guten Trainings-Angebote mehr herausstellen.

Welcher Kettlebell-Pionier hat dich am stärksten beeinflusst?

Florian Petri: Am meisten haben mich Steve Cotter und (im deutschen Raum) Johannes Kwella und Daniel Hahn damals zu den Kettlebells gebracht. Schöne Grüße an die Kollegen!

Auf welchen Erfolg bist du besonders stolz?

Florian Petri: Meine persönlichen Erfolge hatte ich beim Kettlebell-Training immer weniger im Blick, aber wirklich stolz bin ich darauf, dass wir bei Kernwerk mittlerweile tausende Leute an das Kettlebell-Training gebracht haben. Wir können in unserer Trainings-App gut nachverfolgen, ob die Leute nach einer gewissen Zeit der Mitgliedschaft zum ersten Mal mit einer Kettlebell trainieren – und ob sie dann auch dabei bleiben. Ich bin sehr stolz darauf, dass so viele Menschen offensichtlich durch das Kernwerk-Training die Kettlebell entdeckt haben und viele davon auch dabei geblieben sind.

Was ist deine Mission, was willst du deinen Schülern vermitteln?

Florian Petri: Wir möchten vor allem zwei Dinge vermitteln:

  • Erstens: Die Reise zu echter Fitness, besonders mit Kettlebells, ist kein Sprint, sondern eine lebenslange Reise. Dein Training wird dich bis ins hohe Alter begleiten und dir lebenslang Freude und Fitness bringen.
  • Zweitens: Stell dich darauf ein, auf dem Weg zu deinen Zielen kräftig zu schwitzen. Echtes Training ist anstrengend – und das ist vollkommen okay. Anstrengendes Training kann enorm viel Spaß machen. Unser Motto ist: Such keine Abkürzungen, sondern lass uns dir helfen, den Weg zu genießen.

Was macht dein Training so besonders?

Florian Petri: Das ist einfach: Ich selbst trainiere seit nun fast 7 Jahren nur noch mit Kernwerk. Die Besonderheit ist, dass du vor jedem Training genau entscheiden kannst, welches Equipment du hast. Ich kombiniere meistens Kettlebell- und Langhantel-Training; wenn ich einmal unterwegs bin, kann ich der App auch einfach sagen, dass ich nichts davon gerade besitze. Ich bekomme dann ein passendes Training berechnet. Mein Training macht daher aus, dass ich in der Regel mit so viel Eisen wie möglich trainiere – hier und da aber unterwegs zwangsläufig Bodyweight-Training einstreue.

Welche 3 Tipps hast du für Einsteiger, die ernsthaft mit Kettlebells trainieren möchten?

Florian Petri: Ich denke, es gibt viele gute Tipps, aber die wichtigsten für Einsteiger sind meiner Meinung nach:

  • 1. Sei konsistent. Starte mit mindestens 2, besser 3 Trainings-Einheiten pro Woche und bleibe mindestens ein halbes Jahr 100 % konsequent dabei. In der Regel stellen sich erste Erfolge schnell ein und nach einem halben Jahr beginnt langsam auch die Technik besser zu sitzen. Das passiert aber nur, wenn du regelmäßig trainierst.
  • 2. Schau dir gute Anleitungen an – oder geh auch zu einem Kettlebell-Seminar, wenn du die Möglichkeit hast. Eine gute Technik ist im Kettlebell-Sport wichtig. Dass deine Technik noch nicht perfekt ist, sollte dich in keinem Fall davon abhalten, einfach mal zu starten. Aber mittelfristig ist es wichtig, dass deine Technik sitzt und dass deine Übungs-Ausführung gut ist.
  • 3. Hol dir gutes Equipment. Egal für welche Art der Kettlebell du dich entscheidest, hol dir etwas „Ordentliches”. Es gibt seltsame Discounter-Modelle in unpraktischen Formen und aus schlechtem Material. Am Anfang kannst du das in der Regel noch nicht einschätzen, doch die Nachteile im Training sind da. Daher empfehle ich immer: Geh zu einem der etablierten Kettlebell-Anbieter und decke dich mit einer guten Competition-Kettlebell oder je nach Vorliebe Gusseisen-Kettlebell ein.

Weitere Infos: www.kernwerk.de

Fotos (3): Kernwerk GmbH, Siegen

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Szene

Vom Gewichtheben zur Reha

Thomas Jack Wanner aus Schwäbisch Gmünd hat eine außergewöhnliche Laufbahn hinter sich. Der ehemalige Gewichtheber wurde zum Spitzen-Sportler mit der Kettlebell, heute konzentriert er sich auf Reha und Neurologie.

Die Stationen deiner Kettlebell-Reise?

Ich habe die Kettlebells beim Bundesverband Deutscher Gewichtheber kennengelernt. Swing, Press, TGU – das machte Spaß. Es waren zwar keine Langhanteln, aber ich fand, man konnte coole brauchbare Dinge damit anstellen. 

Ich lernte, dass es 2 große Richtungen gibt – Hardstyle und Softstyle. Als Vereins- und Verbands-Trainer setzte ich Kettlebells zum Kraft-Training ein, als Landes-Trainer des Bogensport-Verbandes Baden-Württemberg bildeten Kettlebells bei den Run Archery Athleten eine wesentliche Säule.  

Später machte ich mich selbständig und gründete „Kettlebell Schwäbisch Gmünd“. Ich entdeckte, dass der Kettlebell-Sport ein Wettkampf-Sport ist, und wurde immer mehr zum „Softie“. In Gmünd richteten wir erste Kettlebell-Wettbewerbe mit eigens dafür kreierten Disziplinen aus. 

Beim „Gmünder Trepples tragen“ schleppen Frauen-Mannschaften jeweils 2×24 kg gegen die Männer mit 2×32 kg. Wer die meisten Treppenstufen schafft, ist Sieger. Dann schloss ich mich dem Bundesverband Deutscher Kettlebell Sportler an und wir nahmen an nationalen und internationalen Wettkämpfen teil.

Wie hat sich die deutsche Kettlebell-Szene verändert?

Soweit ich das beurteilen kann, hat sich die Szene nicht sehr verändert. Wir haben die zwei Hauptrichtungen Hard und Soft, ich nenne es Fitness und Wettkampf. Beide sind eher Randerscheinungen, das wird wohl auch so bleiben. 

In der Wettkampf-Szene gibt es immer noch viele Individualisten und kaum Vereine oder Zusammenschlüsse. Das behindert die Entwicklung in Deutschland, seit ich dabei bin. Heute gibt es mehr regionale Meisterschaften als früher, aber es fehlt ein stabiler Unterbau aus Vereinen mit Nachwuchs und Trainern.

Welcher Kettlebell-Pionier hat dich beeinflusst?

Johann Martin aus Hamburg ist der Mann, der den Wettkampfsport in Deutschland angeschoben und auch mich am meisten beeinflusst hat. Aufgewachsen ist Johann in Kasachstan. Dort gibt es praktisch keinen Haushalt, in dem keine Kettlebells rumstehen. 

Als Diplom-Sportlehrer und Trainer für Gewichtheben und Kettlebell-Sport hat er sich viele Lorbeeren erworben. Also habe ich ihn in Hamburg in seiner Akademie besucht und mich von ihm persönlich unterrichten lassen. Er hat sogar die klassische runde Kettlebell weiterentwickelt und eine ergonomischere Form auf den Markt gebracht. Mit denen kann man auch in Schwäbisch Gmünd trainieren.

Auf welchen Erfolg bist du besonders stolz?

Da kommen mir ungezählte Medaillen auf Landes- und Bundesebene in den Sinn, die meine Schützlinge in anderen Sportarten aufgrund der Leistungsreserve Kettlebell errungen haben. An erster Stelle stehen natürlich die 5 Gold- und 2 Bronze-Medaillen bei der IUKL Kettlebell WM 2021 in Ungarn (Foto), die meine Athleten dort geholt haben.

Was ist deine Mission?

Das zentrale Nervensystem ist der Boss und Kettlebell-Training ist nicht gefährlich. Neurologische Assessments zeigen dir den richtigen Weg. Sitzen ist gefährlich. Von den vielen hundert Leuten, die ich unterrichtet habe, hat sich kein einziger jemals verletzt. Die älteste Dame war über 80 Jahre und der jüngste Bub war 6 Jahre alt. 

Ich muss dazu aber sagen, dass der Kettlebell-Sport bei mir nur noch eine Randerscheinung ist, orthopädische und neurologische Rehabilitation nimmt heute den meisten Raum ein.

Was macht dein Training so besonders?

Egal ob es um Wettkampf, Fitness oder Reha geht, der neurozentrierte Ansatz ist immer der gleiche. Es geht nie um stumpfe Wiederholungen, also um den Output. Im Vordergrund stehen die Verbesserung des sensorischen Inputs und die bessere Integration im Nervensystem, um einen höheren Output zu erzielen. 

Ein Beispiel aus unserem Training: An der Übung „Press das Biest“ scheitern auch sehr starke Leute. Einer unserer Sportler konnte eine 40 kg Kettlebell 7x pressen, aber die 48 kg waren nicht zu meistern. Durch Kleinhirnarbeit und gezielte Aktivierung zahlreicher Hirnnerven erreichte er in der gleichen Trainings-Einheit 8 x 48 kg.

3 Tipps für Einsteiger?

  • Besorge dir Competition-Kettlebells, aber nicht die von Gorilla Sports
  • Lerne erst den einhändigen Swing, den zweihändigen kannst du getrost erst mal ignorieren. Dann den Snatch und dann erst den Clean. Basics first!
  • Meide die YouTube-Universität, lass es dir von jemandem zeigen, der es kann.

Weitere Infos: www.thomas-jack-wanner.de/

Fotos (2): privat

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Szene

„The Punisher“: Held oder Verbrecher?

Das Punisher-Logo in Rot und Grün

Dieses Symbol sieht man in der Kettlebell-Szene immer wieder: Ein Totenkopf mit vier langen Zähnen, die wie Eiszapfen nach unten verlaufen.

Das Logo steht für „The Punisher“, ein Comic-Charakter von Marvel Comics. Der Punisher ist berüchtigt für seinen brutalen Umgang mit Kriminellen, für Selbstjustiz und Rache. Die Figur debütierte 1974 in „The Amazing Spider-Man“.

Die Hauptfigur, der ehemalige Soldat und Polizist Frank Castle, will sich nach dem Mord an seiner Familie nur noch rächen. In Selbstjustiz richtet er die übelsten Verbrecher hin. Aber so grausam, dass er selbst ein Top-Krimineller wird.

„The Punisher“ – vor einem Kampfsport-Studio auf den Kanaren

Der Punisher ist einer der wenigen Superhelden aus dem Marvel-Universum, der keine Superkräfte besitzt. Doch die übrigen Marvel-Helden verachten seine Methoden.

Hinter „The Punisher“ steht Stan Lee, Texter und Verlagsleiter bei Marvel Comics aus New York, damals der führende Verlag von Superhelden-Comics. Stan Lee war auch Schöpfer von Spider-Man, Iron Man, Thor, Hulk, X-Men und den Fantastic Four. Stan Lee starb im November 2018, aber sein Erbe lebt in Form des gesamten Marvel-Universums fort. 

Der Punisher wurde vielfach in Filmen, TV-Serien wie bei Netflix und Video-Spielen dargestellt. Seine düstere und kompromisslose Art hat dadurch eine starke Anhängerschaft gefunden. Durch seine Gewalt-Taten hat er auch viel Kritik erhalten.

Der Totenkopf des Punisher

Das Logo des Punisher, der Schädel-Logo oder das Punisher-Symbol, wurde von Marvel eingeführt und vom „Punisher“ getragen. Es zeigt einen weißen Totenkopf auf schwarzem Hintergrund.

Das Punisher-Symbol hat Kontroversen ausgelöst, als es in den USA von fragwürdigen Gruppierungen auf Flaggen, Kleidung und Ausrüstung getragen wurde. Auch in der Kettlebell-Szene wird das Punisher-Symbol verwendet, zu sehen auf Kettlebells und Kleidung.

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Anfänger Szene

Wichtige Kettlebell-Vokabeln

Schlüsselbegriffe der Kettlebell-Szene für verschiedene Übungen und Konzepte. 

  • Ab/Abs steht für „Abdominals“ oder „Bauchmuskulatur“, wichtig für die Stabilität des Rumpfes und die Unterstützung bei verschiedenen Bewegungen
  • Back bezieht sich auf den Rücken und seine Rolle bei Kettlebell-Übungen wie dem Deadlift
  • Burpee: Ganzkörperübung, bei der man vom Stehen in die Liegestütz-Position geht und dann wieder aufsteht, oft in Kombination mit Kettlebells für zusätzliche Intensität
  • Core umfasst eine Gruppe von Muskeln, die den Rumpf stabilisieren. Der Core bildet das Fundament für fast alle körperlichen Aktivitäten
  • Deadlift: Eine grundlegende Kettlebell-Übung, bei der die Kettlebell vom Boden aufgehoben wird
  • Glute steht für „Gluteus“ oder „Gesäßmuskulatur“ und umfasst eine Gruppe von Muskeln in der Hüft- und Gesäßregion, wichtig für die Stabilität und Kraft im unteren Körperbereich
  • Halo: Eine Übung, bei der die Kettlebell um den Kopf herum bewegt wird, um die Schultern und den Oberkörper zu stärken
  • Hard Style (Hardstyle): Eine Trainings-Methode, die sich auf die maximale Anstrengung und die richtige Technik konzentriert
  • Hinge: Eine Bewegung, bei der man an der Hüfte beugt, oft bei Übungen wie dem Kettlebell-Swing
  • Joint: Die Gelenke des Körpers, die bei Kettlebell-Übungen geschont werden müssen, um Verletzungen zu vermeiden
  • Press: Eine Übung, bei der die Kettlebell über den Kopf gedrückt wird, um die Schulter-Muskulatur zu stärken
  • Rack Position: Die Position, in der die Kettlebell vor der Brust gehalten wird, oft vor dem Ausführen von Press- oder Kniebeuge-Übungen
  • Snatch: Eine explosive Übung, bei der die Kettlebell in einer einzigen Bewegung vom Boden über den Kopf gedrückt wird
  • Squat: Eine Kniebeuge, bei der man in die Hocke geht und wieder aufsteht, um die Beinmuskulatur zu trainieren
  • Stamina ist die Fähigkeit des Körpers, über einen längeren Zeitraum hinweg eine bestimmte Kettlebell-Übung in hoher Intensität durchzuhalten
  • Swing: Eine dynamische Kettlebell-Übung, bei der die Kettlebell zwischen den Beinen und in die Höhe geschwungen wird, um die Gesäßmuskulatur und den unteren Rücken zu stärken

 

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