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Was weißt du über die Speznas? Что вы знаете о спецназе?

Ein Mann, der für den Siegeszug der Kettlebell mit verantwortlich ist, ist Pavel Tsatsouline. Geboren im belarussischen Minsk, ist Pavel heute Autor, Trainer und Vorsitzender der amerikanischen Strong First Inc. 

Nach einem Abschluss in Sportwissenschaften an der Uni Minsk wanderte Pavel in den 1990ern in die USA aus und machte dort die Kettlebell zu einem populären Trainings-Gerät. Er gründete die RKC (Russian Kettlebell Challenge) und verließ sie 2012, um Strong First zu gründen.

Nach eigenen Angaben war Pavel Tsatsouline in den 1980ern Ausbilder der russischen Speznas. Diese „Spezialnowo Nasnatschenija“ sind militärische Einheiten zur besonderen Verwendung. Sie können zum russischen Geheimdienst, der Armee oder zum Innenministerium gehören. Speznas werden eingesetzt, wenn die Missionen nicht bekannt werden dürfen oder extrem heikel sind.

Über die Ausbildung und Einsätze der Speznas ist nicht viel bekannt. Niemand weiß, wer sie sind und wo sie waren. Nach außen dringen höchstens kleine Details und Vermutungen, an welchen Vorgängen auch die Speznas beteiligt waren. Kurz: Sie gelten als Geisterarmee. Über sie kursieren Spekulationen und Legenden, und in Action-Filmen tauchen immer wieder ehemalige Soldaten der Speznas auf.

Was immer wieder zu hören ist: Soldaten der Speznas werden lange von ihren Familien getrennt und dürfen über ihre Verwendung nichts verraten. Die Ausbildung soll extrem hart sein und nur wenige bestehen die Aufnahme. Als Abzeichen tragen die Soldaten den Schatten einer Fledermaus vor einer Weltkugel, dazu ein rotes Barrett.

Die Stärke der Speznas wird auf 15.000 Soldaten geschätzt. Zum Vergleich: Das Kommando Spezialkräfte (KSK) der Bundeswehr hat rund 1.500 Angehörige, die amerikanischen Navy SEALs sind etwa 2.400 Mann stark. In der französischen Fremdenlegion dienen rund 10.500 Soldaten, das US Marine Corps zählt sogar 180.000 Aktive.

Wie diese Verbände mit der Kettlebell trainieren, dringt nicht so an die Öffentlichkeit. Andere sind stolz auf ihre Rekorde:

Im Februar 2022 stellte ein Soldat der New Zealand Army einen neuen Rekord fürs Guiness Buch der Rekorde auf: In 24 Stunden schaffte Leutnant Don Heald genau 10.571 Schwünge mit einer grünen Kettlebell von 24 kg. Weltrekord!

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Fitness München Szene Training und Workout

Kostenlose Fitness aus dem Park

Teil eines Calisthenics-Parks am Schloss Fürstenried in München

Jogger gibt es seit Jahrzehnten, dazu jetzt auch Sportler, die sich in Parks an Bänken, Stangen und Gerüsten ausarbeiten. Für diesen Trend gibt es schon mehrere Namen, die fast das Gleiche beschreiben:

  • Body Weight Exercises 
  • Calisthenics
  • Eigengewichts-Übungen
  • Ghetto Fitness
  • Street Workout

All diese Begriffe stehen für das Fitness-Training in Parks oder öffentlichen Einrichtungen. Besonders populär wurde es in Russland, Osteuropa und den USA, und machmal wird’s richtig intensiv.

Die Vorteile 

  • Keine Geräte erforderlich
  • Keine Gebühren für Studios und Trainer
  • An vielen Orten möglich

Die Nachteile

  • Keine Anleitung
  • Keine sanitären Anlagen
  • Einschränkungen durch das Wetter

Die meisten Übungen nutzen das eigene Körpergewicht statt Hanteln oder komplexe Maschinen, hinzu kommen statische und isometrische Halteübungen. Im Gegensatz zum Bodybuilding oder Kraft-Training werden nicht nur isolierte Muskeln beansprucht, sondern mehrere Muskelgruppen. 

Diese Ganzkörper-Workouts sollen zum Muskel- und Kraftaufbau und zu stabilen, natürlichen Bewegungen führen. Hanteln oder Maschinen sind nicht erforderlich, einzelne Sportler tragen im Training aber auch Gewichtswesten.

Typische Street-Workouts umfassen:

  • Barrenstütz – Dip
  • Klimmzug – Pull Up
  • Kniebeuge – Squat
  • Liegestütz – Push Up
  • Rumpfbeuge – Sit-Up

Speziell für Outdoor-Sportler

In vielen Orten gibt es so genannte Calisthenics-Parks. Da auf öffentlichem Gelände gelegen, entstehen den Sportlern für die Nutzung keine Gebühren wie in einem Fitness-Studio. 

Zur Ausstattung der Calisthenics-Parks gehören

  • Dip-Barren
  • Hangelstrecken
  • Klimmzugstange
  • Parallelbarren
  • Sprossenwand

Variationen des Street Workout

Viele Übungen sind mit einem Partner möglich, der/die als zusätzliches Gewicht fungiert. Zur Steigerung des Trainings-Effekt lassen sich einzelne Übungen auch schwieriger durchführen:

  • Hebelarm oder die Griffweite verändern
  • Mehr Wiederholungen
  • Satzzahlen steigern
  • Pausen verkürzen
  • Schwerere Varianten der Übung

Durch die hohen Anforderungen an Kraft, Ausdauer und Beweglichkeit ermöglicht Calisthenics ein sehr intensives Training. Von einem täglichen Training ist aber abzuraten, da sich die Muskeln ausreichend regenerieren müssen.

Wie viele Sportler bereits regelmäßig und systematisch im Park trainieren, lässt sich kaum festmachen. Es gibt bereits Studios oder Gruppierungen, die draußen trainieren, doch feste Strukturen mit einem Verband oder Wettkämpfen stecken noch in den Kinderschuhen.

Weitere Infos: Mit dieser kostenlosen Website findest du Calisthenics-Anlagen in deiner Nähe

 

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Business Fitness Szene Training und Workout Wettkampf

CrossFit und der „Fittest Man on Earth“

Begeisterung bei den CrossFit Games. Foto (1): CrossFit

Wie eine Fitness-Marke viele Millionen Dollar bringt, macht uns das US-Unternehmen CrossFit vor. Es wurde 1980 von Greg Glassman und dessen Ex-Frau Lauren entwickelt, das erste CrossFit-Studio öffnete 2001 im kalifornischen Santa Cruz. Heute verdient CrossFit, LLC um die 80 Millionen Dollar pro Jahr. 

Die Methode des CrossFit ist ein Functional Training und kombiniert Gewichtheben und Gymnastik für Ausdauer, Kraft und Beweglichkeit. Die offizielle Definition: „Ständig variierende Funktionsbewegungen mit hoher Intensität“. Fitness-Studios, welche die CrossFit-Methode anbieten dürfen, bezeichnen ihre Trainings-Räume schlicht als „Box“.

Zu den Übungen gehören Laufen, Gymnastik, Klettern und das Bewegen schwerer Gegenstände. Die Methode wird bei Polizei und Militär, im Leistungssport und in Fitness-Studios praktiziert.

Die Trainings-Einheit dauert eine Stunde und besteht aus 

  • Aufwärmen
  • Kraftübungen
  • Hochleistungsphase von 10 bis 20 Minuten, das Conditioning

Das Training heißt auch „Workout of the Day“ (WoD) mit Übungen in einer bestimmten Anzahl (Repetitions oder „Reps“) oder Zeit. Da die Abläufe täglich wechseln, ist der Körper stets neuen Trainingsreizen ausgesetzt.

Zu den Geräten des CrossFit gehören

  • Springseil und Medizinball
  • Hanteln und Kettlebells
  • Ein dickes Tau für Schwingübungen (Battle Rope)
  • Autoreifen zum Anheben (Flip Tire)
  • Ein Schlitten zum Ziehen und Drücken (Weighted Sled)

Das Unternehmen dahinter

Die Geschäftsidee von CrossFit, LLC aus Boulder, Colorado, ist außergewöhnlich: Das Unternehmen hat keine eigenen Studios und Trainer, sondern verdient sein Geld über die Kurs- und Lizenzgebühren unabhängiger Trainer (Affiliates). Davon gibt es fast 15.000 weltweit.

Der Einstieg ist nicht allzu schwer: Nach einem zweitägigen Kurs können neue Affiliates gegen eine Jahresgebühr um 3.000 Dollar eine eigene CrossFit-Box eröffnen. Als eigenständige Unternehmer dürfen sie ihre Programme, Lehrmethoden und Preise unter der Marke CrossFit entwickeln.

In Deutschland gibt es über 250 CrossFit Boxen (Stand 2020), zwei Drittel der Teilnehmer sind männlich.

Seit 2007 gibt es auch Wettkämpfe im CrossFit, deren Preisgelder von namhaften Sportunternehmen gesponsort sind. Um den Titel „Fittest Man on Earth“ gehen je 396 weibliche und männliche „Individuals“ sowie Teams, Masters und Teenagers an den Start. Sie stammen aus über 160 Ländern, dazu nehmen die 20 besten Sportler der „CrossFit Open“ teil, einem offenen Wettbewerb für jedermann.

Insgesamt werden den CrossFit Games über 1,7 Millionen US-Dollar an Preisgeldern ausgeschüttet, an die Gewinner gehen über 250.000 Dollar.

Das Geschäftsmodell von CrossFit wirkt jedoch anfällig: Es ist nicht weiter schwierig, die WoDs anderswo zu praktizieren. Kein Wunder also, dass CrossFit eine Reihe von Anwälten beschäftigt, die vor allem die Marke schützen sollen. 

Wenn ein Studio-Betreiber den Begriff „CrossFit“ verwendet, verletzt er die Markenrechte des Unternehmens und muss mit juristischen Folgen rechnen, auch wenn er „CrossFit“ für einen frei nutzbaren Begriff fürs Functional Training hält.

In seinem Web-Auftritt verteilt CrossFit seit 2001 täglich neue Online-Workouts, Fachbeiträge und Videos, dazu immer neue Anregungen zum Training – für Kinder, Schwangere, Senioren, Sportler oder das Militär. Dieses Angebot scheint spannend genug, um die begeisterte Community weltweit langfristig zu binden.

Weitere Infos: www.crossfit.com

Anmerkung: CrossFit ist eine geschützte Marke, die nur von Lizenznehmern des gleichnamigen US-Unternehmens geführt werden darf

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