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Training und Workout

Kettlebell-Snatch: „Der Zar“

Der Snatch ist eine komplexe und explosive Übung, bei der die Kettlebell vom Boden oder aus dem Schwung direkt über den Kopf gehoben wird. Die Technik erfordert eine gute Haltung, Koordination und Kraft. Der Kettlebell-Pionier Pavel Tsatsouline bezeichnet diese Kettlebell-Übung oft als „Der Zar“. 

Der Snatch als maßgebliche Kettlebell-Übung

  • Technik: Der Snatch erfordert eine präzise Technik, um Verletzungen zu vermeiden und optimale Ergebnisse zu erzielen. Es ist wichtig, die richtige Bewegung zu beherrschen, um die Kettlebell sicher und effizient über den Kopf zu heben
  • Ganzkörper-Training: Der Snatch beansprucht nahezu alle Muskeln im Körper, vor allem Beine, Rumpf und Schultern. Dadurch ist er eine äußerst effektive Übung, um Kraft und Ausdauer aufzubauen
  • Kondition: Der Snatch dient auch als Ausdauer-Übung. In schnellerem Tempo ausgeführt, verbessert er die Herz-Kreislauf-Fitness und Ausdauer
  • Vielseitigkeit: Der Snatch lässt sich als Einzelübung oder in Kombination mit anderen Kettlebell-Übungen ausführen. Das macht ihn zu einer vielseitigen Trainings-Übung
  • Psychologie: Der Snatch erfordert Konzentration, Geduld und Disziplin, um ihn zu beherrschen und sich ständig zu verbessern. Dies entwickelt mentale Stärke und Durchhalte-Vermögen.

Schlüssel-Prinzipien und Techniken 

Fünf wichtige Punkte, die beim Snatch beachtet werden müssen:

Haltung und Grundposition

  • Beginne mit einer stabilen Fußstellung, die Füße sollten etwa schulterbreit auseinander stehen
  • Halte den Rücken gerade und den Rumpf fest, um eine neutrale Position der Wirbelsäule zu gewährleisten
  • Die Kettlebell sollte zwischen den Beinen stehen

Hüftschwung und Schwungkraft

  • Der Snatch beginnt mit einem explosiven Hüftschwung, bei dem du die Hüften nach vorne schiebst und die Kettlebell durch die Beine schwingst
  • Dieser Hüftschwung erzeugt die Kraft, um die Kettlebell nach oben zu bewegen

Griff und Handposition

  • Greife die Kettlebell mit einem festen Überhand-Griff (die Handfläche zeigt nach unten) und halte sie am Griffende
  • Die andere Hand kann als Stützhand verwendet werden, indem sie die Kettlebell an der Unterseite leicht stabilisiert

Hochziehen und Ausholen

  • Sobald die Kettlebell durch den Hüftschwung in Schwung kommt, ziehe sie mit einer ruckartigen Bewegung nach oben, indem du das Handgelenk schnell beugst
  • Halte die Kettlebell nah am Körper, während sie nach oben steigt
  • Die Armstreckung sollte in einer Geraden nach oben erfolgen

Fangen und Kontrolle

  • Fange die Kettlebell in der Endposition über deinem Kopf in einem gestreckten Arm ab
  • Halte den Arm stabil und kontrolliere die Kettlebell, um Verletzungen zu vermeiden
  • Um die Kettlebell abzusetzen, bringe sie kontrolliert wieder in die Startposition

Es ist wichtig, diese Punkte zu beachten und die richtige Technik zu erlernen, bevor man mit mehr Gewicht oder schnelleren Bewegungen arbeitet. Der Kettlebell-Snatch erfordert einige Übung, um die Bewegung sicher und effektiv auszuführen, aber mit der Zeit kann er zu einer äußerst wirkungsvollen Ganzkörper-Übung werden.

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Literatur Training und Workout

Werde stark, nicht müde!

Du hattest den totalen Workout, bist total erschöpft. Jetzt brauchst du etwas Zeit, um wieder „zu Kräften kommen“ und fit fürs nächste Training zu sein.

In seinem Buch „Power to the People“ schreibt Kettlebell-Pionier Pavel Tsatsouline: „Es geht nicht darum, so viel wie möglich zu trainieren, sondern darum, so oft wie möglich trainieren zu können. Der Schlüssel ist die Fähigkeit, sich schnell zu erholen.“

Das bedeutet: Wer erfolgreich trainieren möchte, muss Belastung und Erholung aufeinander abstimmen. Ohne Regeneration nach dem Training wird die Leistung langfristig schlechter. Statt mehr Gewicht öfter zu schaffen, wirst du im nächsten Training schwächer. 

Zitat von Pavel Tsatsouline: „Du musst deinen Körper trainieren, um ihn auf höhere Belastungen vorzubereiten. Aber der Trick ist, nicht so hart zu trainieren, dass du keine Energie mehr für andere Aktivitäten hast.“

Tipps von Pavel Tsatsouline: 

  • Wichtig ist eine aktive Erholung wie leichte Bewegungen, Dehnen oder Yoga. Passive Erholung im Sessel ist viel weniger effektiv
  • Duschen mit heißem und kaltem Wasser fördert die Durchblutung, entspannt die Muskeln und kann sogar den Muskelkater reduzieren
  • Ausreichend Schlaf, dazu eine ausgewogene Ernährung mit genügend Protein und Nährstoffen
  • Das richtige Kettlebell-Gewicht und Übungen, die Überlastung und Verletzungen vermeiden. Du solltest das Gewicht mit guter Technik und Kontrolle bewegen, ohne dass es zu schwer wird und zu Verletzungen führt
  • Nimm die Regeneration genauso wichtig wie das Training selbst!

Letztes Zitat von Pavel, es geht um deine innere Stimme und die Signale deines Körpers: „Wenn dein Körper dir sagt, dass du zu viel tust, dann höre auf.“ 

Der Hintergrund: In seinem Buch „Power to the People“ schreibt Pavel Tsatsouline über die Techniken russischer Gewichtheber. Es handelt überwiegend vom Training mit Langhanteln, aber viele Prinzipien gelten auch für das Kettlebell-Training.

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Tagebuch

Meine Kettlebells

Bottom Up Press mit der KettlebellMeine Top 10

7. April: Welche Kettlebell-Übungen mache ich nach 5 Monaten am liebsten? Hier meine Favoriten

Die Pflicht

  • Deadlift. Ohne ihn geht nix, der muss sein, gerne mit einem Arm
  • Swing. Alle sagen, wichtiger geht’s nicht. Na, dann
  • Rudern. Immer wieder gerne
  • High Pull. Der macht Spaß und bringt viel
  • Clean. Oft auch Cheated mit zwei Armen, danach ein Press. Gerade bei StrongFirst gelesen: „Clean every press“

Die Kür

  • Halo. Zum Aufwärmen, auch im Sitzen
  • One arm around. Gut für die Bauchmuskeln
  • Seitheben. Dito
  • Curl. Kommt dem Bodybuilding sehr nahe, macht aber nix
  • Bottom-Up Press. Da geht noch viel mehr, siehe Foto!

Werbung mit 12 kg

Training mit der Kettlebell6. April: Doppelherz, der bekannte Anbieter von Medizin-Produkten, wirbt heute auf Facebook mit der Kettlebell. Man empfiehlt Sportlern die Vitamine B6 und B12 für einen gesunden Stoffwechsel.

Dass eine Gusseisen-Kettlebell mit 12 kg gezeigt wird, weist auf Ältere und Einsteiger als angepeilte Zielgruppe hin.

Foto (1): Queisser Pharma


Workout mit der KettlebellTom startet!

3. April: Vier Wochen hat er sich Zeit gelassen, aber jetzt brennt er: Mein Freund Tom wird auch mit der Kettlebell trainieren, vor allem will er abnehmen.

Ich werde Tom beraten:

  • Welche Kettlebell: Gusseisen oder Competition, 12 kg oder 16 kg, preisgünstig bei Decathlon oder eine höherwertige Marke?
  • Wo finden wir einen Trainer in München?
  • Welche Bücher und eBooks, welche Youtube-Kanäle, welche Websites, welche Online-Foren?

Atmen mit der KettlebellStabil werden!

31. März. Noch so viel zu tun, damit mein Rumpf stabiler wird. Mit Atmung, Bauch-Spannung und Haltung der Schultern.

  • Bauchmuskeln während der gesamten Übung anspannen, um eine stabile Basis für die Bewegung zu schaffen
  • Atmung kontrollieren. Durch die Nase ein- und den Mund ausatmen. Den Bauch einziehen und tief in die Bauchmuskulatur hineinatmen
  • Die Schultern während der Übung nach hinten und unten ziehen

Bin gespannt, wie sich diese Elemente auf meinen Schwung beim Petanque auswirken.


Online-Training  am Ende?

28. März: Die Pandemie bescherte der Online-Fitness einen Boom. Die Sportler durften das Haus nicht verlassen, und die Studios blieben geschlossen. Eine harte Zeit, aber gute Geschäfte mit Home-Gyms, Sportgeräten und IT-Ausstattung.

Doch die Pandemie ist überstanden, die Online-Umsätze gehen zurück. Ein markantes Beispiel liefert Peloton, Anbieter von vernetzten Cardio-Geräten. Nach der Pandemie sanken die Umsätze und der Aktienkurs bedenklich, Ende offen.

Am Kettlebell-Training geht dieses Auf und Ab vorbei. Man übt zu Hause und braucht dafür so wenig Zeit, dass sich der Weg ins Studio nicht rechnet.


Die Amis wollen’s größer

28. März: Wir betreiben Home-Gyms mit Kettlebells, Matten, dazu vielleicht noch eine Hantelscheibe oder ein TRX-Band

Die Amis haben Garage-Gyms. Wie die aussehen, findest du auf einer Bilderstrecke beim US-Hersteller Rogue Fitness

Krass, die Jungs, oder?


Turnier-Kugel fürs Petanque, die Sport-Variante des Boule-Spiels

Eisen oder Eisen?

27. März: Mein Geburtstag rückt näher, ich darf mir etwas wünschen. Ein neuer Satz Boule-Kugeln vielleicht – oder lieber eine Kettlebell mit 20 kg?

Meine Frau hat dazu eine klare Meinung: Boule-Kugeln gerne, aber wozu eine vierte Kettlebell?

Vielleicht ein simpler Grund: Wer viel Boule spielt, ballert einen Satz Kugeln in gut einem Jahr kaputt, dann braucht er neue. Eine Kettlebell aber kann ein ganzes Leben halten.


Zeit für die Nächste?

24. März: Meine nächste Kettlebell wird eine aus Gusseisen in

der klassischen Bauform. Ich überlege, von welchem Hersteller:

  • Kettlebellkings
  • RKC
  • Rogue Fitness

Habe die Story hinter Rogue recherchiert. Ein CrossFit-Athlet lässt eigene Geräte bauen, um wirklich das Beste zu kriegen.

Alles US-Hersteller. Vielleicht gibt es auch Top-Kettlebells „Made in Germany“?

Foto (1): Rogue Fitness


Gusseisen oder Competition?

22. März 2023: Manchmal spüre ich den Wunsch, zu meinen 3 Gusseisen-Kettlebells noch eine Competition-Kettlebell zu kaufen. Sie wäre ein optischer Blickfang in meinem Home-Gym, in Gelb (16 kg) oder Violett (20 kg).

Aber dann lese ich die Bewertungen der Competition-Modelle bei mehreren Online-Anbietern:

  • Mit beschädigter oder zerkratzter Lackierung ausgeliefert
  • Griffbügel zu rau oder zu rutschig
  • Scheppernde und rasselnde Füllstoffe
  • Teuer, da höhere Verarbeitungskosten
  • Zu groß für mehrere Kettlebell-Übungen

PS: Violett ist doch eine schöne Farbe für uns Senioren ab 65?


Für den Workout

Kettlebell Training mit Pavel Tsatsouline15. März 2023: In meinem Buch „The Russian Kettlebell Challenge“ von Pavel Tsatsouline finde ich diese Tipps zum Training.

  • Trainiere an 3 nicht aufeinander folgenden Tagen der Woche
  • 30 Minuten, je 3 Sätze pro Übung
  • Nimm eine Kettlebell, mit der du 5 bis 16 Wiederholungen schaffst
  • Bei einarmigen Übungen der schwächere Arm zuerst
  • Zusätzliche Übungen für den schwächeren Arm

Noch viel zu lernen!

13. März 2023: Bevor ich höhere Gewichte oder mehr Wiederholungen anpeile, muss ich die Grundlagen trainieren.

  • Der Swing ist die zentrale Kettlebell-Übung. Den werde ich so lange trainieren, bis meine Technik ausgereift ist
  • Den Clean muss ich ausarbeiten, denn er ist ein elementarer Zwischenstop für komplexe Abläuf
  • Der Deadlift ist ebenso wichtig für mich, den muss ich souverän beherrschen.

Die Folge: Ich beschließe, den nächsten Kettlebell-Kurs in München zu buchen.


Kettlebell und Faszien-RolleAlles auf Anfang!

10. März 2023. Ich stelle fest, dass ich mich auf die Erhöhung der Wiederholungen mit der Kettlebell konzentriere. Aber ich darf mein oberstes Ziel, besser Petanque zu spielen, nicht aus den Augen verlieren.

Deshalb muss ich mich auf die Grundlagen fokussieren. Die Liste meiner Prios sollte lauten

  • Beweglichkeit
  • Stabilität
  • Kettlebell

In meinem Home-Gym gehören ab sofort auch die Yoga-Matte und eine Blackroll-Faszienrolle dazu, die gibt es übrigens auch bunt.


Heckenstaller Park in MünchenDurch den Park

Meine 8 kg Corength Kettlebell von Decathlon brachte ich im Rucksack nach Hause. Keine große Aktion, ich hatte nur 5 Gehminuten von der Bushaltestelle.

Das bringt mich auf die Idee, mit der Kettlebell im Rucksack zu wandern. Einfach so, durch den Park, wo es Bänke zum Ausruhen gibt, ganz ohne Zeitdruck.

Die erste Strecke waren 7.200 Schritte, das sagte der Schrittzähler meiner Smartwatch.

Zweiter Spaziergang zusammen mit meiner Frau. Sie mit Walking-Stöcken, ich mit der Kettlebell im Rucksack. Es passt ihr nicht wirklich, dass ich gegen Ende der Strecke etwas langsamer werde. Aber man trainiert, damit man besser wird.

So richtig happy bin ich nicht mit der Kettlebell im Rucksack. Es ist eine Kugel, vielleicht wäre eine Hantelscheibe im Laptop-Fach die bessere Lösung, da näher am Rücken. Oder gleich eine Gewichtsweste fürs Spazieren im Park?

Darüber muss ich nachdenken


Kettlebells in MünchenNeu im Club?

5. März 2023. Wir haben Besuch bei uns zuhause. Tom ist um die 60, deutliches Übergewicht, schon lange nix mehr trainiert. Aber er weiß, dass er etwas tun sollte.

Sein Arbeitgeber betreibt ein Fitness-Studio, aber das besucht er nicht. Das Ding mit der Komfort-Zone.

Ich erkläre Tom meine Kettlebells:

  • Dass er zum Workout nicht aus dem Haus muss
  • Dass er schwingen und stemmen kann, so lange und so schwer er möchte
  • Dass ihn dieses Training nur wenig kostet.

Wir gehen zu meinen Kettlebells. Er greift sich die mit 12 kg. Fühlt sich gut an, sagt er. Die RKC mit 16 kg findet er etwas schwer, aber wie lange noch?

Ich wünsche mir, dass sich Tom gleich morgen eine oder zwei Kettlebells kauft. 12 kg und 16 kg.

Get in swing!


Boule und Petanque in MünchenEs hilft wirklich!

3. März 2023: Die Petanque-Saison hat angefangen, das warme Winterende hat schon mehrere Spieltage ermöglicht. Seit über 3 Monaten trainiere ich mit Kettlebells. Spüre ich Auswirkungen auf mein Spiel?

Ja, ganz klar!

  • Beim Legen der Boule-Kugel treffe ich deutlich öfter an die Zielkugel, meine Mitspieler sind überrascht und begeistert. Liegt das an den vielen Swings mit meiner Kettlebell? Die Ähnlichkeit zum Boule-Schwung ist nicht zu leugnen
  • Meine Körpermitte fühlt sich viel stabiler an als im Vorjahr. Beim Petanque kommt es auf den geraden Arm an, die meisten meiner Würfe laufen wie von der Schnur gezogen.
  • Ich habe einen festeren Stand als vor dem Training mit der Kettlebell. Das bestätigt die Health-App auf meinem iPhone. Die Messung der „Stabilität beim Gehen“ zeigt die höchste Stufe an.

Dass Petanque einen Sport zum Sport braucht, hört man auch von den französischen Profi-Spielern. Die schwimmen, joggen und radeln regelmäßig. Gut für die Ausdauer, kostet aber Zeit. Ein Workout mit der Kettlebell ist deutlich kürzer. Also kann ich dranbleiben, wenn die Spieltage auf dem Boule-Platz wieder länger werden.

Schönes Spiel, wie wir im Petanque so sagen!


Ein neues Ziel?

2. März 2023: Im Forum der Kettlebellkings finde ich einen Beitrag: 500 Swings mit 16 kg. Zuerst in 1:40 Stunden, zuletzt in 52 Minuten.

500 Swings. Der Sportkamerad ist halb so alt wie ich. Sollte ich mein eigenes Ziel auf 250 Swings halbieren? Oder meine 100 Swings auf 200 Swings verdoppeln? Das zu schaffen, erscheint realistisch.

Es bleibt spannend!


Kettlebell Training in München

Hätte, hätte, Henriette…

2. März 2023: Ich habe jahrelang in einem Fitness-Studio in München trainiert. Mein Schwerpunkt lag auf Ausdauer, nicht auf Maximalkraft. Das Studio hatte jede Menge Maschinen und einen guten Freihantelbereich. Kettlebells gab’s nicht, die waren zu jener Zeit noch nicht so bekannt.

Wie stark wäre ich mit einer Kettlebell gewesen oder geworden? Konkret:

  • Wie viel Gewicht traue ich als Rentner dem jungen Mann zu, der ich einmal war?
  • Wie schwer wären meine Kettlebells gewesen? 20, 24 oder 28 kg, vielleicht sogar 32 kg?
  • Wo würde ich heute stehen, wenn ich früh begonnen und dabei geblieben wäre?

Struktur rein!

28. Februar 2023: Ich beschließe, mein Training mit der Kettlebell systematischer zu gestalten. Vielleicht so:

  • 1 Power-Tag in der Woche, mehrere Übungen mit 100 Wiederholungen. Vielleicht am Freitag
  • 1 Sub-Power-Tag in der Woche, eine Übung mit 100 Wiederholungen. Vielleicht am Dienstag
  • Workout of the day, wann und wie’s so kommt

Never felt better!

27. Februar 2023: Mit 65 bin ich zur Kettlebell gekommen. Habe erst eine gekauft, bald darauf die nächste. Und war begeistert, was sie bringen. Nicht nur Kraft und Ausdauer, sondern supergute Laune!

Das erinnert mich an Henry Maske, Olympia-Sieger und Profi-Weltmeister im Boxen. Nach der Wende hatten er und sein Trainer Manfred Wolke wenig zu tun. Sie gammelten rum, waren schlecht drauf. Bis Henrys Frau Manuela es nicht mehr aushielt und beide wieder zum Training schickte. Der Erfolg, so Manuela Maske: „Wenn Henry aus dem Training kam, war er immer gut drauf.“

Henry Maske ist Boxer, und ich komme mit der Kettlebell so richtig gut drauf.

Swing strong!


Mein Versprechen an euch

26. Februar 2023: Auf meinem Redaktionsplan stehen 9 Kettlebell-Themen, die ich schreibe oder schon anrecherchiert habe. Ich kenne keine andere deutsche Kettlebell-Website, deren Spektrum so breit angelegt ist.

Ich habe mir angesehen, was die großen US-Plattformen über die Kettlebell so bieten

Dort geht es nur um Reps, Gewichte und Snatches. Sonst kommt nicht viel. Hiermit verspreche ich, dass euch diese Website mit vielen anderen Themen rund um die Kettlebell beliefern wird.


Polushka, wie niedlich!

22. Februar 2023: Bei der Recherche für den Beitrag über meine RKC Kettlebell lerne ich einen neuen Ausdruck: Die alte russische Gewichtseinheit „Pud“ hatte 16,38 kg. Ein halbes Pud wog 8 kg und trug die Bezeichnung „Polushka“. Klingt fast wie ein Frauenname.

Wann das Pud aufkam, ist nicht geklärt, aber im 17. Jahrhundert kam das Pud offiziell ins russische Maßsystem. Mit der Einführung des metrischen Systems wurde das Pud 1924 durch Kilogramm ersetzt, ist aber noch heute in Teilen Osteuropas gebräuchlich.


Umstieg und Aufstieg

18. Februar 2023: Ich muss meine Übungen mit der Kettlebell umstellen, um mit den 16 kg zurechtzukommen. Nicht vergessen: Mit 65 hast du nicht mehr die Power, mit der du früher ans Eisen bist.


Kettlebell mit 16 kg von RKCAngekommen!

15. Februar 2023: Meine Kettlebell ist angekommen. RKC 16 kg von Dragon Door. Im Original-Karton mit 2 Grifflöchern, ein Innenkarton, Styropor zum Fixieren der Kettlebell, die steckt in einer Plastikfolie. Eine Verpackung wie für ein hoch empfindliches Hightech-Produkt.

Erster Eindruck: Das ist der Mercedes unter den Kettlebells! Der Name steht für die „Russian Kettlebell Challenge“, eine Produktreihe von Dragon Door Publications und die gleichnamige Zertifizierung für Kettlebell Instruktoren.


Petanque ist zurück!

14. Februar 2023: Ich spiele Petanque, ich liebe Petanque! Das ist die sportliche Variante von Boule, dem französischen National-Spiel, bei dem zwei Mannschaften auf eine kleine Zielkugel ballern.

Unser Wetter zwingt uns zu einer Zwangspause im Winter, die aber immer kürzer wird. Manchmal spielen wir bis Weihnacht durch, aber unser März wird oft kälter als der Oktober. Jetzt stehen die Petanque-Spieler in den Startlöchern: Mitte Februar sind zweistellige Temperaturen zu erwarten. WhatsApp glüht, alle wollen sich treffen und spielen!

Bin gespannt, ob das Training mit der Kettlebell etwas für meinen Wurf gebracht hat. Vielleicht mehr Stabilität im Rumpf, das bringt die Ausdauer für längere Turniere, siehe Foto.

Ich werde berichten!


Hoffnung!

13. Februar 2023: Im Kettlebellshop bestelle ich eine 16 kg Kettlebell von Dragon Door, entworfen von Pavel Tsatsouline. Die Lieferung wird für den 15. Februar angekündigt.

Genaue Bezeichnung: 16 kg Dragon Door Military Grade RKC Kettlebell – 38 mm (Standard)


Was ein Schrott!

10. Februar 2023: Meine dritte Kettlebell, eine 16 kg von Corength. Sie kommt mit DHL, denn einen Transport von Decathlon im Rucksack traue ich mir und dem Rucksack nicht zu.

Bin enttäuscht, was eine miserable Verarbeitung! Dellen und Kratzer, Farbflecken, und die Basis aus Kautschuk passt überhaupt nicht an die Eisenkugel.

In den Kunden-Meinungen auf der Website von Decathlon wird mehrmals beklagt, dass der Kautschuk auf dem Boden hässliche Spuren hinterlässt. Ist auch bei meiner Kettlebell so.

Diese Kettlebell muss weg, das wird eine Retoure, sowas will ich nicht!

Auf der Suche nach einer neuen 16 kg Kettlebell: Interessant sind HQ vom Starnberger See oder die KettlebellKings, ein deutsch gewordener Startup aus Texas. Aber 109 € plus Versand ist für 16 kg etwas viel. Bei Gorilla Sports ist die 16 kg aus der besseren Gusseisen-Serie gerade nicht lieferbar.

Über meine eigenen Corength Kettlebells von Decathlon


Kettlebellkings

Ein Start-Up aus Texas wird deutsch

10. Februar 2023: Ich bereite die Story über die Kettlebellkings vor, sehe das Foto der 16 kg Kettlebell. Die sieht so geil aus! Meine eigenen Corength ist nur billige Ware aus Fernost, aber die haben die Basis aus Kautschuk, die schont das Laminat in meinem Zimmer. Noch glaube ich diesem Versprechen, bei meinen ersten beiden Kugeln ging das voll in Ordnung.

Für die Kettlebellkings bräuchte ich eine Matte oder irgendeine Unterlage, das macht das Training nur umständlicher. Aber ein Wunsch sollte immer offen bleiben. Dazu gehören die RKC-Kettlebells von Dragon Door. Aber: Die sind so unscheinbar, die machen gar nichts her, kosten aber das Doppelte wie Corength und schonen meinen Boden auch nicht. Dass ich diese Meinung änderte, erfährst du später.

Foto (1): Kettlebellkings


So viel zu schreiben!

9. Februar 2023: Bin auf der Suche nach Themen für meine Website. In Oldenburg gibt es Paleo.fitness mit Phantasie-Kettlebells. Alle leider nicht erhältlich. Ich sollte anrufen und mich erkundigen, ob die Bells vielleicht noch irgendwann kommen.

In Hamburg trainiert ein 75-jähriger Russland-Deutscher den Athletik-Club. Auch er lässt eigene Kugeln produzieren. „Made in Germany“ sind recht teuer, eine zweite Linie aus Fernost folgt, damit sie erschwinglich werden.

Und dann eine richtig heiße Story: Die „Kettlebellkings“ sind ein Startup aus den USA, weniger als 10 Mitarbeiter, aber super drauf. Sie wurden von der Razor Group aus Berlin übernommen, die Gründer stammen aus Ratingen und Düsseldorf, wo ich selbst schon gelebt habe. Razor kauft Online-Shops und vermarktet sie, ein so genannter „eCommerce-Aggregator“.


Calisthenics Anlage im Südpark München

Fitness aus dem Park

9. Februar 2023: Was mir sehr gut gefällt, sind die Calisthenics Parks überall, es scheinen immer mehr zu werden. Vor 50 Jahren ging es mit „Trimm dich fit!“ los, für Calisthenics macht aber niemand Werbung.

War auf der Anlage im Südpark München, habe Liegestütz gemacht. Beobachte, wie ein Jogger zu der Anlage kommt, aber er muss sich richtig überwinden, bevor er ein paar Sätze Klimmzug hinlegt.

Calistenics Anlagen, die ich in München besucht habe, gibt es an der Boschetsrieder Straße, am Schloss Fürstenried, im Südpark, im Riemer Park. Auf Teneriffa habe ich mit einem jungen Spanier geredet, der in so einer Anlage zielgerichtet trainiert hat.


Was ich wirklich will

8. Februar 2023: Ich denke über meine Ziele nach: Ich will nicht die Form erreichen, die Robert Rimoczi bei KRABA als Norm etabliert hat. Mir reicht es, wenn ich so fit werde, dass ich besser Petanque spielen kann.

Die Saison beginnt bald wieder, und wenn ich mit der Kettlebell meinen Rumpf festige, kriege ich vielleicht einen total geraden Wurf, und zwar ausdauernd, denn Petanque-Turniere dauern machmal bis in den Abend.


Eine Idee wird real

3. Februar 2023: Ich besuche ein 2-stündiges Training bei Robert Rimoczi (r.), dem vielleicht besten Kettlebell-Trainer unseres Landes. Das Studio liegt in Obersendling, von mir nur wenige Stops mit Bus 53, Kistlerhofstraße und direkt vor dem Studio. Die KRABA, die Kraft- und Bewegungs-Akademie, ist im Keller. Ein total cooler Trainings-Raum mit Kettlebells, Hanteln und Fitness-Geräten. Alles noch recht neu, allein die RKC-Kettlebells müssen fünfstellig gekostet haben.

Die erste Stunde ist Gymnastik. „Viele Baustellen“, meint Robert. In der zweiten Stunde Kettlebell pur. Bin total überrascht, wie eine zierliche Frau um die 50 acht 10-er Sätze mit 24 kg schafft. Sie wirkt überhaupt nicht angestrengt oder verschwitzt, dahinter muss eine gigantische Kondition stehen.

Robert ermutigt mich, meine ganz privaten Erlebnisse mit der Kettlebell aufzuschreiben. Hier ist mein Weg mit der Kettlebell, zu der Kettlebell!


Teufel und Weihwasser

Februar 2023: Auf der Suche nach einer neuen Story telefoniere ich mit einem Studio von CrossFit, der super-erfolgreichen US-Kette. Der Geschäftsführer hat kein Interesse daran, dass ich etwas übers Kettlebell-Training bei CrossFit schreibe.

Da wird mir klar, dass Fitness-Studios aller Art, aber auch Physiotherapeuten die Kettlebell hassen. Jeder Sportler kann sich eine ganz leicht beschaffen und zuhause auf kleinstem Raum damit trainieren. Ein Studio braucht man allenfalls zur Einsteiger-Einführung, das war’s.

Ganz anders als mit Langhanteln, der Drückbank oder den riesigen Gewichtsscheiben, die stellt sich wohl keiner zuhause hin. Zum Training muss man in ein Studio.

Als großes Plus bleibt den Studios aber der Spaß und die Gemeinschaft. Mit anderen zu trainieren macht einfach Spaß und ist eben nur in einem Studio möglich. Das wird sich wohl nicht ändern.


Zwei Klassiker von Pavel Tsatsouline

3. Februar 2023: Bei Amazon bestelle ich den Klassiker von Pavel Tsatsouline: „Power to the People Professional:“ How to Add 100s of Pounds to Your Squat, Bench and Deadlift with Advanced Russian Techniques (English Edition). Das eBook kostet 3,09 Euro. Nicht ganz mein Thema, es geht vor allem ums Gewichtheben in Russland.

Kettlebell Training mit Pavel Tsatsouline31. Januar 2023: Bei Amazon bestelle ich den Klassiker von Pavel: „The Russian Kettlebell Challenge: Xtreme Fitness for Hard Living Comrades“ (English Edition). Der Download kostet 3,09 Euro. Mir kommen Zweifel, ob Pavel seine Zeit bei den Speznas so betonen sollte. Keiner weiß, was die in der Ukraine alles anstellen.


Mein erster Kettlebell-Kurs

21. Januar 2023: Ich besuche ich ein 4-stündiges Kettlebell-Seminar der Fighting & Fitness Akademie in Obersendling in München. Von mir nur wenige Stops mit dem Bus 53, Gmunder Straße. Als Instruktor lerne ich Rob Ament kennen.

Das Kettlebell-Seminar bringt wichtige Details beim Umgang mit schweren Gewichten, darunter das Öffnen des Armes aus der Rack-Position vor dem Press. Bin ganz stolz, dass ich einen Kettlebell Swing mit 28 kg schaffe.


Zur Erinnerung

2011 schenkt mir Regine aus Glonn das Buch „Der 4-Stunden Körper“ von Timothy Ferriss. Was sie wohl damit im Hinterkopf hatte? Aber egal. Der Autor trainiert mit der Kettlebell und schildert das in einem unheimlich spannenden und dynamischen Schreibstil.

Im November 2022 kaufe ich meine erste Kettlebell, eine 8 kg Corength von Decathlon, in der Filiale Moosach in München. Ich transportiere sie im Rucksack nach Hause. Das bringt mich auf die Idee, einen Gepäcklauf rund um den Gottfried-Böhm-Ring bei mir in Mittersendling zu unternehmen.

Eine Kettlebell bleibt selten allein. Im Dezember 2022 kaufe ich eine 12 kg Corength, dieses Mal in der Decathlon-Filiale Elisenhof in München. Auch diese Kugel bringe ich im Rucksack nach Hause. Bin jetzt gut gerüstet und gespannt, was die Kettlebell mir noch alles bringt.

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Wie wurde die Kettlebell so populär?

Dragon Door Publications ist ein US-Verlag für Fitness, Kampfsport und das Kettlebell-Training. Der Verlag wurde 1990 von John Du Cane gegründet und gilt als eines der führenden Häuser für Fitness und Gesundheit.

Bekannt wurde Dragon Door vor allem durch seine Angebote rund um die Kettlebell. In den 1990er Jahren war das Kettlebell-Training in den USA noch relativ unbekannt, und es gab nur wenige Infos. 1998 wurde Verleger John Du Cane auf Pavel Tsatsouline aufmerksam, der für die Kraftsport-Zeitschrift MILO den Beitrag „Vodka, Pickle Juice, Kettlebell Lifting and other Russian Pastime“ schrieb.

2001 veröffentlichte Dragon Door das Buch „The Russian Kettlebell Challenge“ von Pavel Tsatsouline, einem ehemaligen Trainer der sowjetischen Spezialeinheiten. Das Buch wurde zum Bestseller und trug dazu bei, das Kettlebell-Training in den USA und weltweit bekannt zu machen. 

In den folgenden Jahren veröffentlichte Dragon Door weitere Bücher, DVDs und Trainings-Programme zur Kettlebell, darunter Werke von Autoren wie Dan John, Steve Maxwell und Brett Jones. Einige der bekanntesten Werke sind „Enter the Kettlebell“ von Pavel Tsatsouline und „Convict Conditioning“ von Paul Wade.

Unter der Marke „Russian Kettlebell Challenge“ (RKC) führten Pavel und John sogar eigene Kettlebells und Zertifizierungen für Instruktoren ein. Die Zusammenarbeit der beiden dauerte bis 2012, als Pavel aus RKC ausschied und sein Unternehmen „Strong First“ gründete.

Obwohl der Fokus immer noch auf dem Kettlebell-Training liegt, hat der Verlag sein Angebot in den letzten Jahren erweitert. Neu im Sortiment sind Bücher und Programme zu Yoga, Pilates, Ernährung und Selbstverteidigung. 

Foto (1): Kettlebellshop

Besonders stark ist Dragon Door durch seine Online-Kurse und Zertifizierungen. Neben Web-Communities bietet die Website

  • Bücher und E-Books über Fitness und des Kraft-Training
  • Videos und DVDs über Kettlebell- und Bodyweight-Training, Yoga und Selbstverteidigung
  • Programme für spezifische Ziele oder Zielgruppen, darunter Fat Loss, Strength Training oder Martial Arts
  • Website verkauft auch eine Vielzahl von Trainings-Geräte wie Kettlebells, Sandsäcke und Trainings-Bänder
  • Geräte fürs Training im Home-Gym oder Fitness-Studio
  • Blogs und Fachartikel zu verschiedenen Themen im Bereich Fitness und Gesundheit

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Business Szene

Pavel Tsatsouline –  Pionier der Kettlebell im Westen

Er ist gebürtiger Russe und wurde in den USA zum Star: Pavel Tsatsouline machte die Kettlebell im Westen bekannt. 

Pavel Tsatsouline wurde am 23. August 1969 in Minsk, Weißrussland, geboren. Beide Eltern waren Sportlehrer, sein Vater Vasil ein erfolgreicher Gewichtheber. Von ihm lernte Pavel schon als Kind einiges über Training und Fitness, die Weichen für seine Karriere waren gestellt.

Als Junge besuchte Pavel Tsatsouline in seiner Heimatstadt Minsk die „Schule für den Olympischen Nachwuchs“, die schon zahlreiche belarussische Olympiasieger hervorgebracht hat. Dort erreichte Pavel ein sportliches Niveau, das seine späteren Stationen erst ermöglichte.

Nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion wanderte Pavel 1998 in die USA aus und begann als Trainer und Autor übers Kraft-Training. In den USA schrieb er mehrere Bücher über Kraft und Fitness. Daneben entwickelte Pavel die eigenen Trainings-Programme „Russian Kettlebell Challenge“ (RKC) und später „StrongFirst“.

Über das Privatleben von Pavel ist nur wenig bekannt, da er ein zurückgezogenes Leben führt und nur wenig Persönliches öffentlich preisgibt. Es ist jedoch bekannt, dass er verheiratet ist und Kinder hat.

Beim Militär

Das Leben von Pavel hat einen dunklen Punkt: Er behauptete stets, dass er als Ausbilder bei den russischen Sonder-Kommandos, den Speznas, diente. Dabei handelt es sich um eine streng geheime Einheit, über die so gut wie keine Details an die Öffentlichkeit dringen.

Auf den ersten Blick erscheint Pavels militärische Vergangenheit plausibel. Beide Eltern erfolgreiche Sportler und seine Schulzeit in einer Sportschule. Nur: Für seine Verwendung bei den Speznas gibt es keine öffentlich zugänglichen Beweise. Wollte Pavel mit diesem Hintergrund nur seine Glaubwürdigkeit als Experte für Kraft-Training und Fitness unterstreichen?

Kritiker wollen in Pavels Geschichten über seine Zeit bei den Speznas sogar Widersprüche und Übertreibungen gefunden haben. Einige dieser Quellen waren ehemalige Kameraden aus den Spezialkräften oder Journalisten und Autoren, die Pavels militärischen Hintergrund durchleuchtet haben. Aber auch diese Behauptungen sind kaum zu belegen. 

Ein wichtiger Partner

Kettlebell Training mit Pavel TsatsoulineDer große Sprung für Pavel Tsatsouline kam über seinen Geschäftspartner John Du Cane, den Verleger von Dragon Door Publications. John wurde 1998 auf Pavel aufmerksam, als dessen Beitrag „Wodka, Pickle Juice, Kettlebell Lifting and Other Russian Pastime“ in der Kraftsport-Zeitschrift MILO erschien.

Dragon Door aus St. Paul, Minnesota, veröffentlichte mehrere Bücher von Pavel und ließ sogar eigene Kettlebells produzieren, „Military Grade RKC Kettlebells“. Dazu kam die Gründung der „Russian Kettlebell Challenge“ (RKC) im Jahr 2001. Auf dieser Basis wollten Pavel und John die Vorteile des Kettlebell-Trainings im Westen verbreiten. 

Ein neuer Start

Doch die Zusammenarbeit dauerte nicht lange. 2012 gründete Pavel sein neues Unternehmen StrongFirst. Über die Gründe der Trennung muss man spekulieren. Vielleicht war Pavel mit dem Wachstum und der Richtung von RKC nicht mehr zufrieden. Denn StrongFirst bedeutet nicht nur Training mit der Kettlebell, sondern auch Übungen mit anderen Hilfsmitteln. 

StrongFirst hat den Hauptsitz in den USA und bietet Schulungen und Zertifizierungen für Fitness-Profis und Athleten an. In mehreren Ländern auf der ganzen Welt gibt es Niederlassungen von StrongFirst, die lokale Kurse, Workshops und Veranstaltungen anbieten.

Diskrete Trennung

Ein großer Streitpunkt waren die Rechte an dem von Pavel entwickelten Trainings-Programm der „Russian Kettlebell Challenge“ (RKC). Pavel und John Du Cane hatten wohl unterschiedliche Vorstellungen darüber, wer die Kontrolle über die RKC-Zertifizierung und die Verwendung des Namens „Russian Kettlebell Challenge“ haben sollte.

Pavel gründete daraufhin sein eigenes Unternehmen StrongFirst, um neue Trainings-Methoden zu entwickeln. Es gab auch rechtliche Konflikte zwischen den beiden Parteien. Die genauen Details blieben jedoch im Dunkeln, denn beide Parteien haben es vermieden, öffentlich über ihre Geschäfte zu sprechen.

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Fotos: StrongFirst (2), Dragon Door (2)

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Kettlebell Training und Workout

Die zwei Schulen des Kettlebell-Trainings

Wer mit der Kettlebell trainiert, hat die Wahl zwischen zwei Ansätzen: Girevoy und Hardstyle. Hier einige Unterschiede:

Herkunft und Zielsetzung

  • Beim Girevoy aus Russland kommt es darauf an, Kettlebell-Übungen möglichst lange und oft auszuführen. 
  • Das Hardstyle Training wurde von Pavel Tsatsouline, einem russischen Kraftsport-Trainer, in den USA entwickelt. Das Ziel ist maximale Kraft und explosive Power

Bewegungsstil

  • Girevoy legt mehr Wert auf fließende Bewegungen und Dynamik. Die Übungen werden oft mit höheren Wiederholungen ausgeführt. 
  • Hardstyle betont kraftvolle und explosive Bewegungen mit höheren Gewichten und weniger Wiederholungen.

Atmung

  • Beim Girevoy-Training wird die „Atmung der Krieger“ verwendet, bei der man beim Einatmen die Bauchmuskulatur anspannt und beim Ausatmen die Spannung löst. 
  • Im Hardstyle-Training wird hingegen oft eine „stolze“ Atmung verwendet, bei der man tief einatmet und beim Ausatmen die Bauchmuskeln anspannt.

Trainings-Fokus

  • Das Girevoy-Training legt mehr Wert auf Ausdauer, Kondition und Beweglichkeit
  • Das Hardstyle-Training konzentriert sich auf Kraft, Power und Explosivität

Die verwendeten Kettlebells

  • Im Girevoy-Stil werden Competition Kettlebells verwendet, die genormte Abmessungen haben und gleich groß sind. Das Gewicht der Kettlebells lässt sich an der Farbe erkennen. So ist eine Kettlebell mit 8 kg genauso groß wie eine Kettlebell mit 48 kg. Den Unterschied macht die Lackierung in Pink (8 kg) oder Gold (48 kg).
  • Im Hardstyle Training werden Kettlebells aus Gusseisen verwendet, die je nach Gewicht unterschiedlich groß sind. Die Beschichtung ist meistens schwarz.

Insgesamt sind beide Trainingsstile sehr effektiv und können je nach individuellen Zielen und Vorlieben eingesetzt werden. Es ist jedoch wichtig, die richtige Technik zu erlernen und die Übungen sicher auszuführen.

Woher stammt Girevoy?

„Giriya“ ist das russische Wort für „Kettlebell“. Es stammt aus dem altrussischen Wort „гиря“, das „schwer“ oder „Gewicht“ bedeutet. Das Wort „Giriya“ bezeichnet die Kettlebell als rundes Gewicht aus Gusseisen mit Griff.

Das Wort „Girevoy“ stammt ebenfalls aus dem Russischen und bezeichnet den Sport oder das Training mit der Kettlebell. Es ist abgeleitet von „Girevoy Sport“, einer Form des Gewichthebens mit Kettlebells.

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Kettlebell Test-Bericht

Testbericht: RKC 16 kg von Dragon Door

RKC Kettlebell von Dragon DoorMit 16 kg fing alles an. Denn so schwer war ein Pud, das alte russische Gewicht für den Bauernmarkt. Heute ist die Kettlebell mit 16 kg ein universelles Sportgerät für Frauen und Männer, die etwas Kraft und Kondition haben. Aber auch beliebt bei Sportlern, die sich von den schwereren Kettlebells erholen möchten.

Vor mir steht eine „Dragon Door Military Grade Premium Kettlebell“ mit 16 kg. Eine Gusseisen-Kettlebell fürs Hardstyle-Training mit kurzen Sätzen und wenigen Wiederholungen. Die Reihe wurde von Pavel Tsatsouline entworfen, dem Kettlebell-Pionier im Westen.

Eingraviert ist die Marke „RKC“ der „Russian Kettlebell Challenge“, eine Produktreihe von Dragon Door Publications.

Meine Kettlebell kam im Original-Karton mit 2 Grifflöchern, ein Innenkarton, Styropor zum Fixieren der Kettlebell, die steckt in einer Plastikfolie. Eine Verpackung wie für ein hoch empfindliches Hightech-Produkt. Erster Eindruck: Das ist der Mercedes unter den Kettlebells!

Ich schäle meine Kettlebell aus dem Karton. Tiefmatte Lackierung. Keine perfekte Kugelform, sondern eine Seite ist abgeflacht. So kann man auswählen, ob die Kugel beim Clean mit der runden oder flachen Seite auf dem Unterarm liegen soll. Beim Deadlift gibt die abgeflachte Hälfte einige Millimeter mehr, um die Kettlebell näher am Körper zu führen.

Der Griffbügel hat einen Durchmesser von 38 mm, erhältlich ist auch eine Variante mit 35 mm, die eher Sportlern mit kleineren Händen empfohlen wird. Laut Hersteller ist der Griff nicht nachträglich angeschweißt, vielmehr wird die Kettlebell als ein Stück kantenlos gegossen. Der Unterschied: Wird der Bügel angeschweißt, was bei minderwertigen Modellen vorkommt, ist die Kettlebell oft nicht gleichmäßig ausgewuchtet.

Die Oberfläche meiner RKC ist mit einem Coating beschichtet und poliert, das angeblich nicht absplittert. Die feine Oberfläche am Griffbügel soll den perfekten Flip in der Hand beim Snatch bringen. Lackierte Oberflächen sind oft glatt oder klebrig, was zu Blasen in der Hand führen kann.

Laut Hersteller Dragon Door haben die RKC-Kettlebells eine besonders robuste und langlebige schwarze Beschichtung. Sie schützt gegen Rost und Abnutzung und bringt für eine angenehme Griffigkeit. Denn darauf kommt es an, wenn eine Kettlebell lange Freude machen soll.

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Home-Gym Kettlebell Test-Bericht

Im Test: „Dragon Door Military Grade Premium Kettlebell“ mit 16 kg

RKC Kettlebell von Dragon DoorMit 16 kg fing alles an. Denn so schwer war ein Pud, das alte russische Gewicht für den Bauernmarkt. Heute ist eine Kettlebell mit 16 kg das universelle Sportgerät für Frauen und Männer, die etwas Kraft und Kondition haben. Aber auch beliebt bei Sportlern, die sich von den schwereren Kettlebells erholen möchten.

Vor mit steht eine „Dragon Door Military Grade Premium Kettlebell“ mit 16 kg. Kein Competition-Modell, denn die ist gelb und sieht aus wie einen Kuhglocke, sondern eine Kettlebell fürs Hardstyle-Training mit kurzen Sätzen und wenigen Wiederholungen. Die Reihe wurde von Pavel Tsatsouline entworfen, dem Kettlebell-Pionier im Westen.

Eingraviert ist „RKC“ für „Russian Kettlebell Challenge“, die Kettlebell-Marke von Dragon Door Publications aus St. Paul, Minnesota.

Meine Kettlebell kam im Original-Karton mit 2 Grifflöchern, ein Innenkarton, Styropor zum Fixieren der Kettlebell, die steckt in einer Plastikfolie. Eine Verpackung wie für ein hoch empfindliches Hightech-Produkt. Erster Eindruck: Das ist der Mercedes unter den Kettlebells!

Ich schäle meine Kettlebell aus dem Karton. Tiefmatte Lackierung. Keine perfekte Kugelform, sondern eine Seite ist abgeflacht. So kann man auswählen, ob die Kugel beim Clean mit der runden oder flachen Seite auf dem Unterarm liegen soll. Beim Deadlift gibt die abgeflachte Hälfte einige Millimeter mehr, um die Kettlebell näher am Körper zu führen.

Der Griffbügel hat einen Durchmesser von 38 mm, erhältlich ist auch eine Variante mit 35 mm, die eher Sportlern mit kleineren Händen empfohlen wird. Laut Hersteller ist der Griff nicht nachträglich angeschweißt, vielmehr wird die Kettlebell als ein Stück kantenlos gegossen. Der Unterschied: Wird der Bügel angeschweißt, was bei minderwertigen Modellen vorkommt, ist die Kettlebell oft nicht gleichmäßig ausgewuchtet.

Die Oberfläche meiner RKC ist mit einem Coating beschichtet und poliert, das angeblich nicht absplittert. Die feine Oberfläche am Griffbügel soll den perfekten Flip in der Hand beim Snatch bringen. Lackierte Oberflächen sind oft glatt oder klebrig, was zu Blasen in der Hand führen kann.

Wie dem Lieferkarton zu entnehmen ist, wurde die Kettlebell in China hergestellt. Es gibt nur wenige Marken, die dort nicht produziert sind.

Das Fazit: Mehrere Kettlebells mit 16 kg sind preisgünstiger als die von Dragon Door, andere sind teurer. Mit RKC erhält man ein solides Produkt. Ob man mit den Kettlebells anderer Hersteller schlechter oder besser bedient ist, bleibt offen.

Kettlebell von Dragon Door

Weitere Infos: www.kettlebellshop.de

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Literatur

„The Russian Kettlebell Challenge“ von Pavel Tsatsouline

Kettlebell Training mit Pavel TsatsoulinePavel Tsatsouline, Pionier des Kettlebell-Trainings im Westen, hat mehrere Bücher geschrieben. Neben dem Klassiker „Enter the Kettlebell“ beschäftigt er sich auch mit Gewichtheben in „Power to the People“ und Eigengewichts-Übungen in „The Naked Warrior“.

Dazu kommt „The Russian Kettlebell Challenge: Xtreme Fitness for Hard Living Comrades“. Wir haben das Werk bei Amazon gefunden, die Kindle-Version in Englisch war für 3,09 Euro erhältlich. Ein absoluter Schnäppchen-Preis, mit dem man nichts falsch machen kann. Wie gewohnt, hat man Sekunden nach dem Klick auf den Kauf-Button das Buch auf allen Endgeräten mit Kindle-Account.

Erster Eindruck: Hier geht’s zur Sache, du wirst viel lernen!

Pavel verspricht zunächst, wie stark dich die Kettlebell machen kann. Er verweist auf russische Star-Athleten und Olympia-Sieger mit unglaublichen Leistungen und Rekorden. Vielleicht stehst du erst am Anfang dieses Weges. Aber für dich hat Pavel dieses Buch geschrieben.

Ganz ausgiebig geht Pavel auf die Frage ein: Welche Kettlebell solltest du besitzen, wenn du zuhause trainieren möchtest? Das optimale Gewicht hängt vom Alter, Geschlecht und Trainings-Zustand ab, ganz klar. Die Empfehlungen entsprechen genau meinen eigenen Erfahrungen, die meisten Männer sollten mit 12 kg oder 16 kg einsteigen.

Betrachtet man die Videos der Kettlebell-Profis im Internet, arbeiten sie dort überwiegend mit der gelben Competition-Kettlell von 16 kg.

Bevor Pavel zu den konkreten Kettlebell-Übungen kommt, schweift er etwas ab. Anscheinend kennt er Unmengen von Athleten und jeder davon hat eigene Anschauungen und kleine Abwandlungen der großen Übungen im Programm. 

Dazu immer wieder der russische Humor, mit dem sich hartes und karges Leben etwas ertragen lässt. Wodka am Abend, Gurkensaft gegen den Kater am Morgen und wieder an die Kettlebell – genau wie es Pavel erster Aufsatz beschreibt, den er in der amerikanischen Athleten-Zeitschrift „Milo Magazine“ veröffentlichte.

Ein Kapitel stellt die gängigen Übungen ausgiebig vor, und dann wird’s hart. Pavel lehrt einen Hard-Style mit hohen Gewichten und kurzen Sätzen, der klassische Ansatz zur Steigerung der Maximalkraft. Wie der Titel des Buches andeutet, geht’s vor allem um klassische Girevoy-Programme aus Russland. Dazu gehören Gruppen-Trainings und, ganz extrem, das Unterwasser-Training der russischen Kommando-Einheiten mit der Kettlebell.

Der schwungvolle Schreibstil von Pavel ähnelt dem von Timothy Ferris, dessen Buch „Der 4-Stunden Körper“ hier auch besprochen wird. Die beiden Autoren kennen sich sogar persönlich, und Tim hat Pavel in seinem Buch „Tools der Titanen: Die Taktiken, Routinen und Gewohnheiten der Weltklasse-Performer, Ikonen und Milliardäre“ vorgestellt.

Weitere Infos:

  • Pavel Tsatsouline: „The Russian Kettlebell Challenge“

Herausgeber: Dragon Door Publications, USA, 2001

Sprache: Englisch

Taschenbuch: 160 Seiten

ISBN-10: 0938045326

ISBN-13: 978-1608100002

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Business Szene

Der Mann hinter Pavel 

Mit dem Siegeszug der Kettlebell im Westen ist ein Name verbunden: Pavel Tsatsouline. Er machte die Kettlebell populär, aber dazu war er auf jemanden angewiesen. Pavels Erfolge hätte es ohne diesen Mann nie gegeben: John Du Cane. 

Als Brite 1949 in Südafrika geboren und Absolvent der Universität Cambridge, war er

  • Verleger
  • Autor
  • Filmemacher

John Du Cane war Gründer und CEO von Dragon Door Publications aus Little Canada, Minnesota und Autor von Büchern, Videos und DVDs über Taichi und Qigong. Zwischen 1972 und 1975 drehte er über 30 Filme.

1998 veröffentlichte Pavel Tstsouline seinen Artikel „Wodka, Gurkensaft, Kettlebell-Training und andere russische Zeitvertreibe“ in der Kraftsport-Zeitschrift „Milo Magazine“. Du Cane wurde auf Pavel aufmerksam. Zu der Zeit lief sein Verlag Dragon Door nicht wirklich gut, John musste seine Kasse als Chauffeur aufbessern.

1998 veröffentlichte Dragon Door das Buch „Power to the People“ von Pavel Tsatsouline, heute ein Klassiker übers Kraft-Training. Im gleichen Jahr schlug Pavel vor, zusammen mit John Du Cane die Kettlebell in den USA ganz groß rauszubringen. 

John ließ sich überzeugen und gab die Produktion von gusseisernen Kettlebells nach russischer Art in Auftrag. Eine Gießerei in St. Paul, Minnesota goss die ersten Kettlebells der USA mit 16, 24 und 32 kg. Die Zielgruppe waren also wirklich starke Typen, die mit weniger Gewicht nichts anfangen konnten.

Russian Kettlebell Challenge2001 veröffentlichte Dragon Door das Buch „The Russian Kettlebell Challenge“ (RKC) von Pavel Tsatsouline. Zu dieser Zeit war die Kettlebell im Westen noch immer fast unbekannt, es gab keine anderen Bücher oder Kurse, das Internet lag noch in den Kinderschuhen.

Um Kettlebells so richtig erfolgreich zu machen, brauchten beschlossen Pavel und John, zur führenden Autorität im Kettlebell-Training zu werden. Dazu gründeten sie das erste Programm zur Ausbildung und Zertifizierung von Kettlebell-Ausbildern, die Russian Kettlebell Challenge (RKC).

 2012 stieg Pavel aus und gründete Strong First, sein derzeitiges Institut zur Förderung des Kettlebell-Sports weltweit.

Weitere Infos:

www.johnducane.com

www.dragondoor.com

www.strongfirst.com

 

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