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Testbericht: 20 kg Competition Kettlebell der Kettlebell Kings

Heute hat DPD geliefert: Eine 20er Competition von den Kettlebell Kings. Die erste Übung damit: Ich schleppe sie vom Haus-Eingang hoch zu mir ins 3. OG, denn der DPD-Bote hat sie einfach im Eingangs-Bereich abgestellt.

  • Beim Auspacken: Stabiler Außenkarton, innen eine Styropor-Box und die Kettlebell in einer Plastik-Folie. So wird eine Kettlebell sicher versandt
  • Erster Eindruck: Ist die wuchtig! Meine 16er wirkt dagegen wie ein Winzling, und größer als meine 24er ist sie auch, aber 4 kg leichter. Das kommt daher, dass alle Competition Kugeln die gleichen Abmessungen haben müssen, deshalb gibt’s innen einen Hohlraum, der vom Gewicht der Kugel abhängt
  • Die Verarbeitung: Makellos. Der Lack ist ein mattes und dunkles Violett, tief und gesättigt.

Auf der Website der „Kings“ steht zu lesen, dass sie als offizielle Kettlebell in mehreren Wettbewerben des Girevoy Sports eingesetzt wird, sie entspricht allen Vorgaben an die Turnier-Kettlebells. Die Website verspricht auch eine „kleinere Größe und Krümmung im Vergleich zu anderen Modellen, angeblich für leichteres Einsetzen und mehr Komfort über dem Kopf und in der Rack-Position während des Hebens“.

Mit 33 mm ist der Griff im Vergleich zu anderen Kettlebells etwas dünner, was für viele angenehm ist und einen besseren Griff ermöglicht. Aber: Als ich meine 16er von RKC Dragon Door kaufte, wurde mir empfohlen, die Griffstärke von 38 mm statt 35 mm zu nehmen, also mehr Durchmesser für eine bessere Griffkraft.

Der Griffbügel hat eine andere Krümmung als meine Hardstyle-Kettlebells, aber ich kann ihn mit zwei Händen nicht so komfortabel greifen wie meine 16er. Die greift sich beim 2-armigen Swing deutlich besser als die Competition Kettlebell mit 20 kg.

Ein Wort zum Preis. Die Kettlebells von Kettlebell Kings sind im oberen Preissegment angesiedelt, was für manche Käufer eine Barriere darstellen könnte. Bei meiner Suche habe ich mehrere 20 kg Kettlebells gefunden, die nur halb so viel kosten wie die von den „Kings“.

Fazit 1: Meine 4. Kugel von den Kettlebell Kings. Einwandfreie Qualität, ich nehme sie gern in die Hand. Preis höher als andere Anbieter, aber man kann sich drauf verlassen, dass man ein solides Produkt kauft.

Aber: Die einheitliche Größe aller Competition Kettlebells von 8 kg bis 48 kg macht gerade die leichteren sehr groß und schwer im Handling. Auch mit 8 kg werden Übungen wie der Halo mit einer Competition erschwert.

Fazit 2: Competition Kettlebells wurden für den Girevoy-Sport entwickelt. Das ist eine sehr kleine Nische und vielleicht auch ein Grund, warum nicht alle Hersteller auch Competition Kettlebells anbieten. Für mein eigenes Training sind sie zu groß und unhandlich, ich werde bei den kompakten Hardstyle-Kugeln bleiben.

Foto (1): Kettlebell Kings

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Anfänger München Tagebuch

Ein Kettlebell-Kurs in München

Christine Rammensee leitet meinen Kettlebell-Kurs bei der KRABA in München

Ich buche den Anfänger-Kurs der KRABA in München. Er findet an zwölf Abenden jeden Montag und Mittwoch statt. im Mittelpunkt des Kurses stehen die Grundlagen mit der Kettlebell, vor allem aber der Zweiarmige Swing und Turkish Get Up. 

Zweiarmiger Kettlebell Swing

  • Die Knie immer über den Füßen, nicht davor
  • Den Griffbügel nicht tiefer als die Knie führen
  • Ausführung mit Spannung und Dynamik
  • Rücken gerade!
  • Schultern gepackt halten
  • Kein Schwung aus den Armen
  • Mehr Gewicht zwingt zu besserer Technik

Zusatzübung zum Zweiarmigen Kettlebell Swing: Leichteres Gewicht in die hinterste Position des Rückschwungs bringen, 5 Sekunden dort halten

Einarmiger Kettlebell Swing

Mit der freien Hand die Kugel berühren, aber beim Swing nicht führen: Der „UHU-Swing“ trainiert die Stabilität im Oberkörper besser als der zweiarmige Kettlebell Swing, da keine Rotation zwischen den Schultern. (Im Girevoy Sport wird großer Wert auf lange Sätze gelegt, der freie Arm darf deshalb parallel zur Kugel nach hinten schwingen.)

Turkish Get Up

  • Der TGU ist eine Kraft- und Mobilitäts-Übung, die viele kleine Muskeln fordert
  • Den TGU langsam ausführen, Konzentration vor jeder neuen Phase
  • Das Justieren von Arm und Bein vor jeder neuen Phase ist zulässig
  • Einen Schuh zu balancieren kann beim TGU zu einer schlechten und gefährlichen Haltung führen

Grundsätzliches

  • Weniger komplexe Übungen zum Ende des Workout, wenn die Konzentration nicht mehr so hoch ist wie zu Beginn
  • Besser 3 gute Wiederholungen als 5 schlechte. Das ist Kettlebell-Hardstyle, wie er von der RKC gelehrt wird
  • 5 Wiederholungen empfehlen sich zum Lernen einer neuen Übung, denn man kann sich in einem kurzen Satz stärker auf die gute Technik fokussieren.

Weitere Inhalte, die von Stunde zu Stunde aufgebaut werden, sind:

  • Deadlift (Kreuzheben)
  • Einarmiger Swing („UHU-Swing“)
  • Cheat Clean (Umsetzen einer Kettlebell mit zwei Händen)
  • Military Press (Hochdrücken einer Kettlebell über den Kopf)
  • Squat-Varianten (Kniebeugen) wie Goblet Squat und Front Squat.

Als Add-On kommen dazu die Loaded Carries wie Farmer’s Walk, Rack Walk und Over Head Walk.

Hintergrund

Die KRABA (Kraft- und Bewegungs-Akademie) liegt im UG eines Gewerbe-Baus in München-Obersendling. Die Trainer sind von der RKC (Russian Kettlebell Challenge) zertifiziert und lehren den Kettlebell-Hardstyle von Pavel Tsatsouline. Die Trainerin meines Kurses ist Christine Rammensee, Geschäftsführerin der KRABA und Inhaberin der RKC B-Lizenz.

Mehr zur KRABA

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Kettlebell

Um diese Kettlebell dreht sich alles

RKC Kettlebell von Dragon DoorEine Kettlebell mit 16 kg ist für einige das ultimative Zielgewicht, andere sehen sie als den Beginn eines intensiveren Trainings. Kurz: Die Kettlebell mit 16 kg ist eines der gängigsten Gewichte.

Das Gewicht dieser Kettlebell ist auf das „Pud“ zurückzuführen, ein altes russisches Gewicht von 16,38 kg. Es wurde in Russland bis zur Einführung des metrischen Systems im Jahr 1924 verwendet und war üblich für das Wiegen von Getreide, Kartoffeln und anderen Produkten.

Gewichte mit 1 Pud hatten oft die Bauform der heutigen Kettlebell mit einer Eisenkugel und Griffbügel, in Russland werden diese Kugeln „Girya“ genannt. Mit dieser Form ließen sich die Gewichte leicht handhaben und transportieren. Es liegt nahe, dass Bauernbuben und Knechte die Zeit eines Marktes damit verbrachten, die Gewichte zu stemmen oder zu jonglieren.

Vom Pud mit 16 kg ausgehend, haben die heute gängigen Kettlebells einen Teil oder ein Vielfaches dieses Gewichtes. Die meisten Kettlebells wiegen zwischen 4 kg und 48 kg. So sind 8 kg ein halbes Pud und 24 kg das 1,5-fache Pud.

Im 19. Jahrhundert begannen russische Soldaten und Athleten, die Girya als Trainings-Gerät zu verwenden, denn die Übung mit Kettlebells entwickelte Kraft, Ausdauer und Beweglichkeit.

1948 fanden die ersten nationalen Girya-Wettkämpfe der Sowjetunion statt. Der Sport verbreitete sich, Regeln und Gewichtsklassen wurden eingeführt, und bis heute findet sich in fast jedem Haushalt in Osteuropa eine Kettlebell.

Das organisierte Kettlebell-Lifting, auch als Girevoy Sport bekannt, umfasst die Disziplinen Stoßen (Jerk), Reißen (Snatch) und den Langzyklus (Long Cycle) aus Clean (Umsetzen) und Jerk. Die verwendeten Kettlebells haben ein Gewicht, das sich aus dem traditionellen Pud errechnet:

Gewichtsklassen für Männer

  • 16 kg (Gelb): Für Anfänger und Junioren
  • 24 kg (Grün): Fortgeschrittene Wettkämpfe
  • 32 kg (Rot): Elite- und Profiwettkämpfe

Gewichtsklassen für Frauen

  • 8 kg (Pink): Für Anfänger und Junioren
  • 12 kg (Blau): Fortgeschrittene Wettkämpfe
  • 16 kg (Gelb): Elite-Wettkämpfe

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Kettlebell Training und Workout

Die zwei Schulen des Kettlebell-Trainings

Wer mit der Kettlebell trainiert, hat die Wahl zwischen zwei Ansätzen: Girevoy und Hardstyle. Hier einige Unterschiede:

Herkunft und Zielsetzung

  • Beim Girevoy aus Russland kommt es darauf an, Kettlebell-Übungen möglichst lange und oft auszuführen. 
  • Das Hardstyle Training wurde von Pavel Tsatsouline, einem russischen Kraftsport-Trainer, in den USA entwickelt. Das Ziel ist maximale Kraft und explosive Power

Bewegungsstil

  • Girevoy legt mehr Wert auf fließende Bewegungen und Dynamik. Die Übungen werden oft mit höheren Wiederholungen ausgeführt. 
  • Hardstyle betont kraftvolle und explosive Bewegungen mit höheren Gewichten und weniger Wiederholungen.

Atmung

  • Beim Girevoy-Training wird die „Atmung der Krieger“ verwendet, bei der man beim Einatmen die Bauchmuskulatur anspannt und beim Ausatmen die Spannung löst. 
  • Im Hardstyle-Training wird hingegen oft eine „stolze“ Atmung verwendet, bei der man tief einatmet und beim Ausatmen die Bauchmuskeln anspannt.

Trainings-Fokus

  • Das Girevoy-Training legt mehr Wert auf Ausdauer, Kondition und Beweglichkeit
  • Das Hardstyle-Training konzentriert sich auf Kraft, Power und Explosivität

Die verwendeten Kettlebells

  • Im Girevoy-Stil werden Competition Kettlebells verwendet, die genormte Abmessungen haben und gleich groß sind. Das Gewicht der Kettlebells lässt sich an der Farbe erkennen. So ist eine Kettlebell mit 8 kg genauso groß wie eine Kettlebell mit 48 kg. Den Unterschied macht die Lackierung in Pink (8 kg) oder Gold (48 kg).
  • Im Hardstyle Training werden Kettlebells aus Gusseisen verwendet, die je nach Gewicht unterschiedlich groß sind. Die Beschichtung ist meistens schwarz.

Insgesamt sind beide Trainingsstile sehr effektiv und können je nach individuellen Zielen und Vorlieben eingesetzt werden. Es ist jedoch wichtig, die richtige Technik zu erlernen und die Übungen sicher auszuführen.

Woher stammt Girevoy?

„Giriya“ ist das russische Wort für „Kettlebell“. Es stammt aus dem altrussischen Wort „гиря“, das „schwer“ oder „Gewicht“ bedeutet. Das Wort „Giriya“ bezeichnet die Kettlebell als rundes Gewicht aus Gusseisen mit Griff.

Das Wort „Girevoy“ stammt ebenfalls aus dem Russischen und bezeichnet den Sport oder das Training mit der Kettlebell. Es ist abgeleitet von „Girevoy Sport“, einer Form des Gewichthebens mit Kettlebells.

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Literatur

„The Russian Kettlebell Challenge“ von Pavel Tsatsouline

Kettlebell Training mit Pavel TsatsoulinePavel Tsatsouline, Pionier des Kettlebell-Trainings im Westen, hat mehrere Bücher geschrieben. Neben dem Klassiker „Enter the Kettlebell“ beschäftigt er sich auch mit Gewichtheben in „Power to the People“ und Eigengewichts-Übungen in „The Naked Warrior“.

Dazu kommt „The Russian Kettlebell Challenge: Xtreme Fitness for Hard Living Comrades“. Wir haben das Werk bei Amazon gefunden, die Kindle-Version in Englisch war für 3,09 Euro erhältlich. Ein absoluter Schnäppchen-Preis, mit dem man nichts falsch machen kann. Wie gewohnt, hat man Sekunden nach dem Klick auf den Kauf-Button das Buch auf allen Endgeräten mit Kindle-Account.

Erster Eindruck: Hier geht’s zur Sache, du wirst viel lernen!

Pavel verspricht zunächst, wie stark dich die Kettlebell machen kann. Er verweist auf russische Star-Athleten und Olympia-Sieger mit unglaublichen Leistungen und Rekorden. Vielleicht stehst du erst am Anfang dieses Weges. Aber für dich hat Pavel dieses Buch geschrieben.

Ganz ausgiebig geht Pavel auf die Frage ein: Welche Kettlebell solltest du besitzen, wenn du zuhause trainieren möchtest? Das optimale Gewicht hängt vom Alter, Geschlecht und Trainings-Zustand ab, ganz klar. Die Empfehlungen entsprechen genau meinen eigenen Erfahrungen, die meisten Männer sollten mit 12 kg oder 16 kg einsteigen.

Betrachtet man die Videos der Kettlebell-Profis im Internet, arbeiten sie dort überwiegend mit der gelben Competition-Kettlell von 16 kg.

Bevor Pavel zu den konkreten Kettlebell-Übungen kommt, schweift er etwas ab. Anscheinend kennt er Unmengen von Athleten und jeder davon hat eigene Anschauungen und kleine Abwandlungen der großen Übungen im Programm. 

Dazu immer wieder der russische Humor, mit dem sich hartes und karges Leben etwas ertragen lässt. Wodka am Abend, Gurkensaft gegen den Kater am Morgen und wieder an die Kettlebell – genau wie es Pavel erster Aufsatz beschreibt, den er in der amerikanischen Athleten-Zeitschrift „Milo Magazine“ veröffentlichte.

Ein Kapitel stellt die gängigen Übungen ausgiebig vor, und dann wird’s hart. Pavel lehrt einen Hard-Style mit hohen Gewichten und kurzen Sätzen, der klassische Ansatz zur Steigerung der Maximalkraft. Wie der Titel des Buches andeutet, geht’s vor allem um klassische Girevoy-Programme aus Russland. Dazu gehören Gruppen-Trainings und, ganz extrem, das Unterwasser-Training der russischen Kommando-Einheiten mit der Kettlebell.

Der schwungvolle Schreibstil von Pavel ähnelt dem von Timothy Ferris, dessen Buch „Der 4-Stunden Körper“ hier auch besprochen wird. Die beiden Autoren kennen sich sogar persönlich, und Tim hat Pavel in seinem Buch „Tools der Titanen: Die Taktiken, Routinen und Gewohnheiten der Weltklasse-Performer, Ikonen und Milliardäre“ vorgestellt.

Weitere Infos:

  • Pavel Tsatsouline: „The Russian Kettlebell Challenge“

Herausgeber: Dragon Door Publications, USA, 2001

Sprache: Englisch

Taschenbuch: 160 Seiten

ISBN-10: 0938045326

ISBN-13: 978-1608100002

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