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Gesundheit Kettlebell

Rückruf von Plastik-Kettlebells

Wir haben Kunststoff-Kettlebells noch nie für eine gute Idee gehalten. Sie sind weder langlebig noch verlässlich – und jetzt kommt auch noch ein Sicherheits-Risiko dazu.

Der Non-Food Discounter Action musste die 10-kg-Kettlebells des niederländischen Herstellers Via Chassé zurückrufen. Bei einer Inspektion wurde festgestellt, dass einige Kettlebells erhöhte Werte ionisierender Strahlung abgeben. Zwar besteht keine akute Gefahr, doch kann die regelmäßige Nutzung über längere Zeit ein Gesundheits-Risiko darstellen.

Action betreibt über 3.000 Filialen in Europa, darunter mehr als 500 in Deutschland (Stand 2025). Zum Sortiment gehören Artikel für Haushalt, Hobby, Textilien und Garten. Der Schwerpunkt liegt auf Produkten zu niedrigen Preisen und in großer Stückzahl. 

Die Kettlebells, die zurückgerufen wurden, stammen von dem niederländischen Hersteller Via Chassé, ein Massen-Anbieter von Non-Food-Produkten. 

Die Kettlebells von Via Chassé stammen vermutlich aus dem Import und einer Massen-Produktion zu günstigen Preisen. Qualitäts-Sicherung und Material-Prüfung sind bei solchen Produkten oft schwierig, wenn Kosten und Preis-Wettbewerb im Vordergrund stehen.

Dass es sich um Kunststoff-Kettlebells handelt, passt ins Profil, denn sie sind billig in der Herstellung, aber im Training nicht langlebig oder verlässlich.

Gerade bei Produkten, die unter starkem Kosten- und Preis-Druck hergestellt und verkauft werden, steigt das Risiko, dass Materialien mit Verunreinigungen, minderwertigen Additiven oder Rest-Strahlung verwendet werden

Der Rückruf bestätigt, was wir schon mehrfach behauptet haben: Kunststoff-Kettlebells sind in Handhabung, Haptik und Haltbarkeit minderwertig — und sie bergen zusätzliche Risiken, auch wenn diese weniger sichtbar sind.

Wenn du ernsthaft trainieren möchtest, solltest du auf solide Competition oder Gusseisen-Kettlebells setzen und beim Preis nicht knausern. Damit bist du im Training, aber auch bei der Sicherheit auf der richtigen Seite.

Foto (1): Action.com

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Kettlebell Tagebuch

Finde den Fehler!

Wer im Web nach Kettlebells sucht, stößt immer wieder auf die „Original Russian Kettlebell“. Klingt authentisch – ist es aber oft nicht. Denn bei genauerem Hinsehen entpuppen sich viele dieser Produkte als moderne Imitationen mit wenig historischer Substanz. Wir schauen einmal genauer hin:

Falsche Bauform

Die ursprünglichen russischen Kettlebells (russisch: гиря) bestanden aus Gusseisen mit einer einfachen, runden Form. Die heutigen sogenannten „Original Russian Kettlebells“ haben jedoch die Bauform der Competition Kettlebells – also eine standardisierte Hohlform mit einheitlicher Größe, unabhängig vom Gewicht. Diese Form wurde jedoch nicht in Russland, sondern in Westeuropa entwickelt, genauer: Sie entstand für den internationalen Kettlebell-Sport (Girevoy Sport), um faire Wettkampf-Bedingungen zu schaffen.

Falsche Beschriftung

Ein weiteres Indiz: Die englische Gravur. Wer sich mit russischen Kettlebells auskennt, weiß: Die originalen Modelle hatten in der Regel eine russische Beschriftung, etwa das Gewicht in Kilogramm in kyrillischer Schrift. Eine Gravur wie „16 KG“ in lateinischen Buchstaben ist ein sicheres Zeichen für eine westlich designte Kettlebell – nicht für ein russisches Original.

Falsche Farbgebung

In der internationalen Kettlebell-Welt ist der sogenannte Farbcode Standard: Jedes Gewicht hat seine eigene Farbe (zB. Gelb = 16 kg, Grün = 24 kg, Rot = 32 kg). Die „Original Russian Kettlebell“ aus dem Online-Shop kommt dagegen komplett schwarz lackiert, mit maximal einem farbigen Ring am Griffansatz. Das ist optisch dezent – aber eben kein internationaler Standard und auch nicht russisch traditionell. Die klassischen russischen Gusseisen-Kettlebells waren meist ebenfalls schwarz oder dunkelgrau – aber ohne jeglichen Farbring.

Fazit: Marketing statt altes Russland

Der Begriff „Original Russian Kettlebell“ wird heute häufig irreführend verwendet. Was verkauft wird, ist ein Hybrid: Außen Competition-Form, innen moderne Fertigung – aber mit einem „russischen“ Label versehen, weil es sich gut verkauft.

Wenn du wirklich wie ein russischer Girevik trainieren willst, achte auf:

  • Gusseisen-Bauweise ohne Hohlkörper
  • klassische Form (kein Competition-Standard)
  • russische Gravuren (wenn authentisch)
  • keine Farbkennzeichnung am Horn – oder komplett schwarz

Mehr als Optik

Diese Anmerkungen betreffen lediglich die Optik und das Design dieser Kettlebells. Erst ein praktischer Test belegt ihre tatsächliche Qualität. Die Kriterien sind Griffqualität, Gewichts-Genauigkeit und Balance, Verarbeitung und Material-Qualität, Lackierung und Beschichtung.

  • Achte auf:
    • Pulverbeschichtung oder roher Stahl – je nach Vorliebe.
    • Kein Hochglanz-Lack – der wird rutschig.
    • Farbe nach Wettkampf-Norm (zB. 16 kg gelb, 24 kg grün) für schnelle Gewichtserkennung.

Foto (1): IFS GmbH, Wassenberg

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Kettlebell Test-Bericht

Checkliste für Kettlebells

Hier eine Checkliste für Gusseisen- und Competition-Kettlebells: Diese 5 Kriterien entscheiden über Qualität und Handling.

Form und Größe

Competition-Kettlebells haben eine normierte Form: gleiche Kugelgröße, Griffhöhe und Griffdicke (meist 35 mm), unabhängig vom Gewicht. Ideal für Technik-Training, Girevoy-Sport oder strukturierte Progression

Gusseisen-Kettlebells wachsen mit dem Gewicht, das heißt: Größere Kugel, dickerer Griff. Für viele Übungen wie Swing, Clean oder Press kein Nachteil, aber Griffgefühl und Technik ändern sich mit dem Gewicht

Griff-Qualität

Der Griff muss angenehm in der Hand liegen: nicht zu glatt, nicht zu rau, frei von Gussnähten oder scharfen Kanten

Competition-Kettlebells haben meist einen leicht flachen, breiten Griff – optimal für beidhändige Übergänge beim Jerk oder Long Cycle

Gusseisen-Kettlebells haben oft einen runderen Griff mit variabler Breite – je nach Hersteller besser oder schlechter für Snatches oder Bottom-up-Übungen

Balance und Gewichts-Genauigkeit

Eine hochwertige Kettlebell hat ihren Schwerpunkt genau im Zentrum. Das sorgt für sauberes Kippen, kontrollierbares Umsetzen und stabilen Lockout. Die Gewichts-Toleranz sollte maximal ±2  % betragen

Vorsicht bei Billig-Modellen: Schiefe Achsen, ungleichmäßige Wandstärken oder Füllungen aus Sand oder Beton verschieben den Schwerpunkt und machen sauberes Training unmöglich

Verarbeitung und Material

Massiv-Guss oder Stahl ist Pflicht – idealerweise aus einem Stück gefertigt. Kein Plastik, Leder oder Holz!

Keine hohlen Griffe oder aufgeschweißte Teile, die sich lockern könnten

Competition-Kettlebells bestehen meist aus hohlem Stahl, präzise verschweißt oder aus einem Stück gegossen – langlebig und robust

Gusseisen-Kettlebells sollten sauber gegossen und gut entgratet sein

Oberfläche und Beschichtung

Gute Kettlebells haben eine griffige, matte Oberfläche – ideal für Chalk und festen Griff.

Pulverbeschichtung, Emaille oder strukturierter Lack sind gängig

Vorsicht bei Hochglanz-Lackierung! Sieht gut aus, wird aber schnell rutschig und blättert bei intensiver Nutzung ab.

Das Fazit

Die beste Kettlebell ist nicht zwingend die teuerste – sondern die, die sauber verarbeitet ist, gut in der Hand liegt und ein technisch korrektes Training ermöglicht. Wer langfristig trainieren will, sollte auf diese fünf Kriterien achten – egal ob Gusseisen- oder Competition Kettlebell.

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Kettlebell Tagebuch Training und Workout

Meine 2 Favoriten

Ich besitze acht Kettlebells, von zwei 8er Kugeln bis zur roten 32er Kettlebell. Aber am Ende sind es nur zwei, die alles abdecken: Die 16er Gusseisen-Kettlebell von RKC Dragon Door und die 28er Competition von Suprfit.

Warum diese beiden? Sie haben sich im Training bewährt: Als Arbeitstiere, Messlatten und echte Persönlichkeiten – irgendwie.

16 kg – Der Allrounder

Die 16er Kettlebell ist ein Klassiker und mein täglicher Begleiter. Ich kann mit ihr Technik schleifen, Volumen aufbauen, kontrollierte Curls und Squats machen oder explosiv mit Cleans arbeiten.

Sie liegt kompakt in der Hand und ist schlichtweg ehrlich. Keine Spielereien, keine Kompromisse. Nur Kugel und Griff.

Die 16er ist meine Arbeitskugel, mein Prüfstand, mein Werkzeug für sauberes, vielseitiges Training. Wenn es mit ihr nicht läuft, läuft gar nichts. Wenn ich sie beherrsche, dann weiß ich: Ich bin im Flow.

28 kg Competition – Solide, aber keine Angeberkugel

28 Kilo sind für viele ein „komisches Zwischengewicht“, für mich die perfekte Herausforderung. Sie zwingt zur Konzentration, aber überfordert mich nicht. Ich kann den Swing und High Row und Deadlift trainieren, ohne die Technik zu verlieren.

Die 28er ist solide, aber noch keine Angeberkugel. Wer sie bewegt, muss etwas können, aber trägt nicht gleich dick auf. 

Und ja: Ich kann auch zur 32er greifen – tue ich auch, aber nur für Übungen wie schwere Deadlifts. Vorerst. (Die 36er steht schon auf dem Wunsch-Zettel).

Wechsel zur Competition-Bauform

Ab 24 kg aufwärts ist die Bauform entscheidend. Gusseisen-Kettlebells werden mit zunehmendem Gewicht wuchtiger, der Griff dicker, der Schwerpunkt unberechenbar. Das ist okay, bis es stört.

Mittelfristig möchte ich bei den schweren Kugeln zur Competition-Form wechseln. Einheitliche Maße, schlanker Griff, planbare Technik. Beim Swing, Clean oder Press ist das Handling angenehm und kontrollierter, genau das will ich bei hoher Last.

Weniger Kugeln + mehr Klarheit = besseres Training

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Kettlebell

Was ist die beste Kettlebell?

Gusseisen-Kettlebells – Der Klassiker

Gusseisen-Kettlebells sind die traditionelle Kugelhantel aus Russland. Sie bestehen aus massivem Gusseisen und sind in verschiedenen Gewichtsstufen erhältlich. Je schwerer die Kettlebell, desto größer ist ihr Korpus. Dies beeinflusst das Handling bei vielen Übungen.

Vorteile:

  • Robust und langlebig
  • Vielfältiger Einsatz

Nachteile:

  • Unterschiedliche Größen je nach Gewicht
  • Lackierung kann mit der Zeit abplatzen

Competition-Kettlebells – Genormte Größe

Competition-Kettlebells werden nach internationalen Wettkampf-Standards gefertigt. Sie bestehen meist aus Stahl und haben unabhängig vom Gewicht immer dieselbe Größe und Form. Das sorgt für ein gleichbleibendes Handling.

Vorteile:

  • Einheitliche Größe erleichtert den Techniktransfer
  • Glatter Griff für flüssige Bewegungen

Nachteile:

  • Teurer als Gusseisen-Modelle
  • Glatter Griff kann bei schwitzenden Händen problematisch sein

Kettlebells aus Plastik – Günstig, aber gut?

Plastik-Kettlebells bestehen meist aus einer Kunststoff-Hülle, die mit Sand oder Zement gefüllt ist. Sie richten sich vor allem an Einsteiger oder Fitness-Studios, die eine günstige Option bieten wollen.

Vorteile:

  • Preiswert
  • Schonen den Boden

Nachteile:

  • Oft schlechte Gewichts-Verteilung
  • Weniger haltbar
  • Griffe oft rutschig oder unergonomisch

Verstellbare Kettlebells – Flexibel, aber teuer

Eine verstellbare Kettlebell besteht aus einem Grundgerät mit austauschbaren Gewichts-Elementen. Diese Bauform ist besonders für kleine Räume interessant, da sie mehrere Gewichte in einer einzigen Kettlebell vereint.

Vorteile:

  • Platzsparend
  • Anpassbar an verschiedene Übungen und Fortschritts-Stufen

Nachteile:

  • Oft weniger stabil als feste Kettlebells
  • Schwaches Handling bei dynamischen Übungen

Weitere Bauformen

Kettlebells aus Leder sind mit Sand oder Metall-Granulat gefüllt. Sie sind weicher als herkömmliche Kettlebells, schonen beim Training die Gelenke und reduzieren das Risiko von Beschädigungen des Bodens.

Eine weitere Sonderform sind Kettlebells mit Stoff-Überzug. Sie haben einen massiven Kern mit und eine weichere Außenschicht, die den Komfort beim Training erhöht und besonders für den Einsatz in Innenräumen geeignet ist.

Kreative und thematische Kettlebell-Designs heben sich optisch stark von den klassischen Kugelhanteln ab. Dazu gehören etwa Kettlebells mit Tiermotiven wie Gorillas, Wölfe oder Grusel-Monster. Ebenso gibt es Kettlebells im Totenkopf-Design, die auch ihre Anhänger finden.

Kettlebell-Griffsysteme wurden für die Nutzung mit Hantelscheiben oder Kurzhanteln konzipiert. Das Gewicht lässt sich flexibel anzupassen, wodurch sie eine vielseitige Alternative zu festen Kettlebell-Gewichten darstellen.

Fazit – Welche Kettlebell ist die beste?

Die beste Kettlebell hängt von den individuellen Anforderungen ab:

  • Gusseisen eignet sich für traditionelles Training mit unterschiedlichen Gewichtsstufen
  • Competition-Kettlebells sind ideal für einheitliches Handling und fortgeschrittenes Training
  • Plastik-Kettlebells sind günstig, aber qualitativ minderwertig
  • Verstellbare Kettlebells sind praktisch, aber weniger stabil
  • Kettlebells mit Tier- und Totenköpfen und Kettlebell-Griffsysteme sind eher außergewöhnlich

Wer langfristig und effektiv trainieren will, sollte auf Gusseisen- oder Competition-Kettlebells setzen. Qualität und Ergonomie zahlen sich aus – sowohl für die Performance als auch für die Sicherheit beim Training. Also: Beim Kauf nicht sparen zahlt sich langfristig aus.

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Anfänger Home-Gym Kettlebell Tagebuch Test-Bericht

Vielseitig und rot

Eine 4-kg-Kettlebell ist ziemlich leicht, aber für mehrere Zwecke sinnvoll:

  • Technik-Training – Perfekt für Anfänger oder zur Verfeinerung von komplexen Übungen wie Snatch oder Turkish Get-up
  • Rehabilitation und  Mobilität – Bei Verletzungen oder zur sanften Kräftigung von Gelenken und Muskeln
  • Aufwärmen – Zum Aktivieren von Schultern, Handgelenken und Rumpf, z. B. mit Halo-Übungen
  • Einarmige Halte- und Stabilitäts-Übungen – Gut für Schulter-Stabilität und Griffkraft, z. B. Bottom-Up Press

Ins Detail

Jetzt ist eine 4-kg-Kettlebell von Gorilla Sports bei uns angekommen. Sie ist für meine Frau, die damit ihre Übungen aus der Physiotherapie zuhause weiter  trainieren möchte.  

Die 4-kg-Kettlebell von Gorilla Sports hat eine Außenhaut aus rotem Vinyl, der Griffbügel ist schwarz lackiert mit Hammerschlag-Effekt. Dann fällt mir ein kleiner Dorn auf, etwa 1 mm, der aus dem Lack herausragt. Das ist nix für empfindliche Hände.

Wie gewünscht, ist der Bügel schön rund. Sein Durchmesser beträgt 2,5 mm, ein großer Wunsch meiner Frau. Bei den Premium-Marken wie RKC, Eleiko oder Kettlebell Kings waren wir nicht fündig geworden. Die Griffbügel der  meisten anderen 4-kg-Kugeln sind entweder eckig oder zu dick – oder die Kings konnten nicht liefern.

Die Kugel ist auch nicht ganz rund, sondern an beiden Seiten etwas abgeflacht. Etwas merkwürdig wirkt der Boden, man sieht eine Delle und eine Erhebung (rechts) unter der roten Vinyl-Außenhaut. Damit ist die Unterseite der Kettlebell nicht eben und sie bleibt dadurch nicht stabil auf dem Boden stehen.

Es ist auch klar, dass das rote Vinyl nicht endlos halten wird. Vinyl kann mit der Zeit Risse bekommen oder abblättern, besonders bei häufigem Gebrauch oder wenn eine schwere Kettlebell ständig auf harten Böden abgesetzt wird. 

Kurz: Die Hülle aus rotem Vinyl geht bei leichten Kettlebells in Ordnung, sollte aber nicht beim ernsthaften Training mit schweren Kettlebells verwendet werden. Der Grund: Vinyl-Kettlebells sind oft nicht exakt im Gewicht und weniger gut ausbalanciert als gusseiserne Kettlebells.

Wir wollten die neue Kettlebell auch wiegen, leider sind die 4 kg für die Küchenwaage zu schwer und für die Waage im Badezimmer zu leicht.

Insgesamt würden wir vom Kauf dieser 4-kg-Kettlebell von Gorilla Sports abraten:

  • Die Außenhülle aus Vinyl wird im Dauerbetrieb rissig und verschmutzt
  • Durch den „Knubbel“ an der Unterseite kann diese Kettlebell nicht stabil auf dem Boden stehen
  • Der kleine Dorn im Griffbügel muss erst beseitigt werden, damit man die Kettlebell sorglos greifen kann.

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Kettlebell Tagebuch Test-Bericht

Im Test: 28 kg Suprfit Pro Competition Kettlebell

Ich weiß noch, wie ehrfürchtig ich bei meinem ersten Kettlebell-Seminar in München vor einer Kettlebell mit 28 kg stand. Verdammt schwer, das Teil. Nun steht eine 28 kg Suprfit Pro Competition Kettlebell bei mir im Keller, eine „halbe Größe“ zwischen 24 kg und 32 kg, den beiden Standards im Girevoy Sport.

Warum habe ich wieder eine Competition statt einer Gusseisen-Kettlebell gekauft? Vielleicht wegen der lebendigen orange Farbe statt des monotonen Schwarz der Gusseisen-Kettlebells. Sie liegen auch gut in der Hand, was ich von meiner 20 kg Competition bereits kenne.

Die Lieferung mit DPD ist bestens. Paket-Tracking während der kompletten Zustellung, pünktliches Klingeln, dann fange ich den Boten auf halber Strecke ins 3. OG ab. Diese Männer haben Superkräfte, wenn sie 28 kg anscheinend mühelos nach oben bringen, vielleicht wie in der Landwirtschaft oder auf dem Bau.

Die Kettlebell kommt in einem stabilen Karton, darin eine Styropor-Box mit der Kugel in einer Plastik-Folie. So kommt die Kettlebell unbeschädigt an, die Verpackung ist aber nicht recycling-fähig. Genau so war meine 20 kg Competition Kettlebell von den Kettlebell Kings verpackt, vielleicht stammen beide aus der gleichen Fabrik. 

Der Karton meiner 28-er verrät, dass diese Kettlebell in China hergestellt wurde: „Made in P.R.C.“ (People’s Republic of China – Volks-Republik China). Das sind wohl fast alle Kettlebells, Ausnahmen bilden Rogue, „Made in USA“ oder Freeletics aus einer britischen Gießerei.

Die meisten Hersteller von Kettlebells räumen eine Abweichung bis 2 % vom angegebenen Gewicht ein. Bei 28 kg wären das 560 g nach oben oder unten. Auf meiner Waage hat die neue Kettlebell von SuprFit genau 28,0 kg, super. Das zweite und dritte Wiegen ergibt 28,1 kg, also total im Normbereich.

Zur Verarbeitung: An der neuen SuprFit Kettlebell fällt zuerst der glatt polierte Griffbügel aus Edelstahl auf. Laut Hersteller ist er elektrolytisch behandelt und an die Kugel angeschweißt. Bei Gusseisen-Kettlebells ist es ein Qualitäts-Merkmal, dass Kugel und Griff aus einem Guss stammen. 

Die ersten Deadlifts mit der 28 kg Competition fühlen sich ordentlich an. Doch ich bin nicht sicher, ob sich ballistische Übungen wie ein Clean oder Snatch mit vielen Wiederholungen damit auch so schmerzfrei ausführen lassen.

Im Vergleich zu meiner 20-er Competition von den Kettlebell Kings wirkt die „vollmatte Pulverbeschichtung“ der Suprfit nicht so intensiv. Eigentlich kein Wunder: Ich habe für die Competition Kettlebell von Suprfit 99,99 Euro incl. Versand (Januar 2025) gezahlt. Ein Schnäppchen. Hersteller wie Eleiko oder Kettlebell Kings verlangen mehr als das Doppelte für eine vergleichbare Kugel.

Mein Fazit: Die 28 kg Competition Kettlebell von Suprfit habe ich zu einem sehr günstigen Preis gekriegt. Dafür ist sie in kleinen Details nicht ganz so hochwertig wie teurere Kettlebells. Es geht noch billiger als SuprFit, aber auf dieses Abenteuer lasse ich mich lieber nicht ein.

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Kettlebell Tagebuch

Ist unterwegs!

Gerade bestellt, bin gespannt. Eine 28 kg Competition Kettlebell von SuprFit. Testbericht folgt, das ist wohl klar.

Foto (1): Suprfit

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Kettlebell Tagebuch Test-Bericht

Massiver Guss, smarter Coach

Wir hatten die Kettlebells von Freeletics nicht selbst in der Hand, denn ein kleines Detail hielt uns vom Kauf ab. Aber alles der Reihe nach…

Hinter Freeletics steht eine kostenpflichtige Fitness-App. Das Herzstück der App ist eine KI-gesteuerte Coaching-Software für persönliche Trainings-Pläne. Laut Freeletics nutzen bereits 57 Millionen User diese App.

Im Online-Shop von Freeletics werden auch fünf Gusseisen-Kettlebells von 4 kg bis 20 kg angeboten. Optisch hinterlassen sie einen guten Eindruck, die Preise eher etwas gehoben. 

Die Freeletics Kettlebells sind aus massivem Gusseisen und laut Anbieter in Großbritannien gegossen. Eine elektrolytische Behandlung der Oberfläche macht sie korrosions- und schweißresistent. Rund um den Griffbügel lassen sich Resistance Bands befestigen, um dem Training einen zusätzlichen Widerstand zu verleihen.

Die Kugel der Kettlebells trägt das Logo von Freeletics, das Gewicht ist in einen verjüngten Teil des Horns graviert. Und das könnte der Schwachpunkt sein: Standard-Übungen wie Curls oder Goblet Squats dürften durch die unregelmäßige Oberfläche des Griffbügels ziemlich unkomfortabel werden.

Das Training beginnt

Nach dem Kauf einer Freeletics Kettlebell erhält der Kunde das E-Book „Training mit einer Kettlebell“, es wird direkt als PDF per E-Mail zugesendet. Das E-Book ist in Deutsch und fünf anderen Sprachen erhältlich.

Damit nicht alles: Im „Explore“-Bereich der Freeletics-App finden sich auch 12 Kettlebell-Workouts. Mit der Suchfunktion lassen sich 742 weitere Einträge zum Schlagwort „Kettlebell“ finden, Stand Dezember 2024. Insgesamt kombiniert die App 375 Übungen mit und ohne Equipment zu passsenden Workouts.

Grundlage der Workouts sind die Angaben und Vorlieben der User, aus denen die App immer neue Kombinationen errechnet. Die Workouts basieren auf dem Prinzip des HIIT (High Intensity Interval Training) für hohen Kalorienverbrauch mit Nachbrenneffekt. 

Damit niemand alleine bleibt, bietet Freeletics mehrere Plattformen wie ein Online-Forum oder lokale Facebook-Gruppen zum Austausch und für gemeinsame Trainings. In der vernetzten Community (auf der Website, auch in deutsch) kursieren auch Meinungen und Anregungen zum Kettlebell-Training.

Fotos (3): Freeletics

Infos zu Freeletics

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Kettlebell München Tagebuch

Karl Valentin und die Kettlebell

Im „Valentin-Karlstadt-Musäum“ in München gibt’s diese Fotografie (9 x 14 cm) von 1911. Sie zeigt den Komiker Karl Valentin (1882 bis 1948) hinter einer „Kugelhantel“ oder „Rundgewicht“, wie Kettlebells damals hießen.

Der in München geborene Karl Valentin galt als einer der populärsten Entertainer der Stadt, bekannt wurde auch seine Partnerin Liesl Karlstadt. Die Texte, Stücke und Filme der beiden sind heute noch bekannt. 

Die Szene mit der Kugelhantel wurde bis 1921 auf mehreren Bühnen aufgeführt. Zum Programm gehörten eine Riesendame, ein Mann mit Riesenohren, der Mann mit Eisenmagen und das Muskel-Phänomen Karl Valentin als Herkules.

(In München legt man großen Wert darauf, dass der Name Valentin mit „F“ gesprochen wird, so wie in „Vater“, „Vogel“ oder „vielleicht“.)

Das Valentin-Karlstadt-Musäum ist im Isartor in München untergebracht, nur wenige Gehminuten von Marienplatz entfernt. Das Museum ist wegen Umbau geschlossen und soll im Frühjahr 2026 wieder öffnen.

Kraftsport vor 100 Jahren

Zwischen 1900 und 1940 erlebte der Kraftsport in Deutschland eine Blütezeit, geprägt durch die Traditionen des Turnens und der Körperkultur. Die Kugelhantel, auch als „Rundgewicht“ bekannt, war ein beliebtes Trainings-Gerät. Da robust und leicht herzustellen, fand sie in Vereinen und privaten Haushalten eine rege Verbreitung.

Im organisierten Sport waren „Rundgewichts-Riegen“ eine Gruppen von Sportlern, die gemeinsam trainierten und oft auch Choreografien mit Kraft und Harmonie inszenierten. Bei öffentlichen Wettkämpfen standen das Reißen und Stoßen im Mittelpunkt.

Die Tradition der Kugelhantel und Rundgewichts-Riegen legte die Grundlage des modernen Trainings. Viele Übungen, die heute als funktionelles Training bekannt sind, haben ihren Ursprung aus dieser Zeit.

Foto (1): Valentin-Karlstadt-Musäum, München

Mehr über das Valentin-Karlstadt-Musäum

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