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Nicht geeignet!

Kettlebells sind vielseitig, kompakt und effektiv – aber kein Allheilmittel. In manchen Bereichen stoßen sie an Grenzen, besonders wenn man sie mit klassischem Kraftsport und modernen Trainings-Methoden vergleicht.

Wer denkt, er könne mit einer 48-kg-Kettlebell das gleiche Kraft-Niveau erreichen wie ein Powerlifter mit 250 kg auf der Hantel, wird enttäuscht sein – dafür ist die Kettlebell einfach nicht gedacht.

Kettlebells sind großartig für funktionelle Kraft, Beweglichkeit und Kondition. Dennoch sind sie nicht für alles geeignet. Hier fünf typische Beispiele:

  • Maximale Kraft im Powerlifting

Im Powerlifting dreht sich alles um Kniebeuge, Bankdrücken und Kreuzheben mit maximaler Last. Während ein Wettkämpfer im Kreuzheben 200 bis 300 kg bewegt, endet die Kettlebell in der Regel bei 48 kg. Selbst zwei Kugeln sind mit 96 kg zu leicht, um echte Maximalkraft zu entwickeln. Kettlebells eignen sich eher für Zubringer-Übungen oder Technik-Varianten, aber nicht für das Haupt-Training eines Powerlifters.

  • Muskel-Aufbau im Bodybuilding

Bodybuilder wollen einzelne Muskeln isoliert ansteuern und bis zur Erschöpfung reizen. Kettlebells sind aber instabil und fordern stets mehrere Muskelgruppen gleichzeitig. Ein Bizeps-Curl mit der Kettlebell funktioniert, aber er ist weder so gleichmäßig belastend noch so kontrolliert wie mit Kurzhantel oder Maschine. Wer maximale Hypertrophie sucht, stößt mit Kettlebells schnell an Grenzen.

  • Training für den Wettkampf

Viele Sportarten haben Bewegungsmuster, die sich nicht sinnvoll mit Kettlebells abbilden lassen. 

o Ein Gewichtheber sollte mit der Langhantel trainieren, weil Technik und Hebel exakt auf den Wettkampf übertragbar sein müssen

o Ein Sprinter profitiert von Sprint-Drills und gezielten Gewichts-Übungen – eine Kettlebell kann zwar ergänzen, ersetzt aber keine Startblock-Arbeit

o Ein Ruderer baut mit Zug-Maschinen, Langhantel-Rudern und spezifischem Wasser-Training auf – die Kettlebell ist hier nur Beilage, nicht Hauptgericht.

  • Explosiv-Kraft im Unterkörper

Sprungkraft, Schnellkraft und Maximal-Kraft in den Beinen lassen sich zwar mit Kettlebell-Swings oder -Squats verbessern, doch sobald man in den Bereich von Elite-Athleten kommt, reicht das Gewicht nicht mehr aus. Ein Basketballer oder Kugelstoßer braucht extreme Lasten in Kniebeuge und Hüftstreckung. Dafür sind schwere Langhanteln besser geeignet, weil sie gezieltes Überladen erlauben.

  • Exakt dosierte Steigerung

Im klassischen Kraft-Training lässt sich das Gewicht fein dosieren: 2,5 kg Scheibe mehr auf der Langhantel – fertig. Bei Kettlebells sind die Sprünge oft groß: von 24 auf 28, dann 32 kg. Gerade für Anfänger oder im Reha-Bereich ist das problematisch. Feine Progression ist nur mit Zusatz-Griffen oder Spezial-Gewichten möglich. Ohne diese bleibt man zwischen den Stufen hängen oder muss improvisieren.

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Training und Workout

Vorurteile und Fakten

Hier sind 15 Vorurteile und die wahren Fakten zum Kettlebell-Training:

  • Vorurteil 1: Kettlebells eignen sich nur für Männer

Fakt: Kettlebell-Training ist für alle geeignet, unabhängig von Geschlecht und Fitness-Level. Frauen profitieren genauso von den vielseitigen Übungen für Kraft, Ausdauer und Beweglichkeit

  • Vorurteil 2: Kettlebells sind nur für fortgeschrittene Athleten

Fakt: Kettlebells eignen sich für Anfänger genauso gut wie für Fortgeschrittene. Es gibt sogar viele Übungen und Programme, die speziell für Einsteiger und Senioren entwickelt wurden

  • Vorurteil 3: Kettlebell-Training ist gefährlich

Fakt: Wenn Kettlebell-Übungen mit der richtigen Technik und unter Anleitung ausgeführt werden, ist das Training sicher. Es ist wichtig, auf die richtige Ausführung zu achten, um Verletzungen zu vermeiden

  • Vorurteil 4: Kettlebells bauen nur Muskeln auf

Fakt: Kettlebell-Training ist ein Ganzkörper-Workout, der sowohl Muskeln aufbaut als auch Ausdauer, Kraft, Beweglichkeit und sogar die kardiovaskuläre Fitness verbessert

  • Vorurteil 5: Kettlebell-Training unterstützt den Fettabbau nicht effektiv

Fakt: Kettlebell-Workouts erweisen sich als äußerst effektiv für den Fettabbau, da sie eine Kombination aus Kraft- und Cardio-Training bieten, was den Kalorien-Verbrauch erhöht und den Stoffwechsel ankurbelt

  • Vorurteil 6: Man muss schwerere Kettlebells verwenden, um Fortschritte zu machen

Fakt: Fortschritte kommen auch durch neue Übungen, mehr Wiederholungen, bessere Technik oder kürzere Pausen zwischen den Sätzen, nicht nur durch schwerere Gewichte

  • Vorurteil 7: Kettlebell-Training belastet die Gelenke

Fakt: Bei richtiger Technik stärkt das Kettlebell-Training die Gelenke, da es funktionale Bewegungen und natürliche Bewegungsmuster des Körpers unterstützt

  • Vorurteil 8: Kettlebells können herkömmliches Kraft-Training nicht ersetzen

Fakt: Kettlebells können sowohl herkömmliches Kraft-Training ergänzen als auch ersetzen, je nach den individuellen Zielen und der Art des Trainings-Programms.

  • Vorurteil 9: Man braucht mehrere Kettlebells für ein effektives Training

Fakt: Ein effektives Kettlebell-Training ist bereits mit einer einzigen Kettlebell möglich, da viele Übungen das Gewicht durch Wiederholungen und Intensität gesteigert werden

  • Vorurteil 10: Kettlebell-Training macht Frauen zu muskulös

Fakt: Kettlebell-Training stärkt und formt den Körper, ohne übermäßigen Muskelaufbau zu verursachen, es sei denn, dies ist das spezifische Ziel und das Training wird entsprechend gestaltet

  • Vorurteil 11: Kettlebell-Training ist nur für den Oberkörper geeignet

Fakt: Kettlebell-Übungen trainieren den gesamten Körper, einschließlich Beine, Gesäß, Rumpf und Oberkörper. Viele Kettlebell-Übungen sind Ganzkörper-Übungen, die mehrere Muskelgruppen gleichzeitig beanspruchen

  • Vorurteil 12: Man kann Kettlebells nicht zum Cardio-Training nutzen

Fakt: Kettlebell-Workouts wie der Kettlebell-Swing oder der Snatch sind hervorragende Cardio-Übungen, die das Herz-Kreislauf-System stärken und den Kalorien-Verbrauch steigern

  • Vorurteil 13: Kettlebell-Training eignet sich nur für kurze, intensive Workouts

Fakt: Kettlebells können sowohl in kurzen, intensiven Intervallen als auch in längeren, moderaten Trainings-Einheiten effektiv eingesetzt werden, je nach den Zielen des Trainierenden

  • Vorurteil 14: Kettlebell-Übungen sind schwer zu erlernen

Fakt: Viele Kettlebell-Übungen sind technisch anspruchsvoll, aber mit der richtigen Anleitung und regelmäßiger Praxis können sie von den meisten erlernt werden. Es gibt auch einfache Übungen für einen guten Einstieg

  • Vorurteil 15: Kettlebell-Training eignet sich nur für junge Menschen

Fakt: Kettlebell-Training kann an jedes Alter und Fitness-Level angepasst werden. Besonders ältere Menschen profitieren von den funktionellen Bewegungen und der Verbesserung von Stabilität und Kraft

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Kettlebell Tagebuch

Kettlebells jetzt auch von Nike

Im Oktober 2023 kündigte Nike die neue Marke „Nike Strength“ an, entwickelt fürs Kraft-Training und die funktionale Fitness. Dazu gehören Bekleidung und Geräte für die Anforderungen von echten Kraftsportlern.

Unter „Nike Strength“ verkauft das Unternehmen aus Oregon nun Hanteln, Kettlebells, Racks und eine Hantelbank. Alle Geräte tragen das Nike-Branding mit dem „Just Do It“-Slogan oder dem Nike-Swoosh.

Auf NikeStrength.com sind die Produkte zu sehen, die sich auch für hohe Anforderungen eignen, darunter Hantelstangen mit Nadellagern füs olympische Gewichtheben. In den Social Media wurde der US-Hersteller Rogue Fitness bereits als größter Rivale ausgemacht.

Auf der Website von Nike machen die Kettlebells einen soliden Eindruck. Sie sind aus Gusseisen mit genormten Farbstreifen und tragen die Gravuren „Nike Training“ und „Just do it“, erhältlich in elf Modellen von 4 kg bis 40 kg. Competition Kettlebells werden zurzeit nicht angeboten.

Für eine Hardstyle-Kettlebell mit 16 kg werden 75 Dollar aufgerufen, dazu kommen Mehrwertsteuer und Versand, ein Test brachte 26 Dollar für den Versand innerhalb der USA. Zurzeit ist Nike Strength in den USA erhältlich, wann die Kettlebells nach Europa und Deutschland kommen, haben wir per E-Mail an Nike in Frankfurt/M. angefragt.

Nike Strength ist nicht die erste Reihe fürs funktionale Training. 2015 brachte Nike erstmals die Marke „Nike Metcon“ heraus, abgeleitet von „Metabolic Conditioning“, einem Training der Energiesysteme für körperliche Aktivitäten und allgemeine Fitness. Zu Metcon gehörten Sportschuhe für das CrossFit- und HIIT (High Intensity Interval Training) mit Übungen wie Gewichtheben, Sprints, Seilspringen und Klettern.

Nike Inc. ist ein US-Hersteller von Sportartikeln, Firmensitz ist in Beaverton, Oregon. Der Jahresumsatz betrug 2023 über 47,7 Mrd. Euro. Zum Vergleich erzielten Adidas 22,5 Mrd. Euro und Decathlon 15,2 Mrd. Euro.

Mehr Infos: www.nikestrength.com

Fotos (2): Nike Strength

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Gesundheit Kettlebell Tagebuch

Kettlebell in den Medien

Die „Apotheken Umschau“ vom 1. Juli 2024 zeigt eine Kettlebell auf der Titelseite. Das Kraft-Training wird empfohlen für alle, die fit werden und bleiben wollen.

Die gezeigte Kugel ist eine Competition Kettlebell in orange, das bedeutet nach dem internationalen Farb-Code ein Gewicht von 28 kg. Eine Competition Kettlebell mit 12 kg wäre blau.

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