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Stark nachgelassen?

Heute kommt die neueste Lieferung von den Kettlebell Kings: Ein schwarzer Hoodie für formvollendete Auftritte. Geliefert wird er von unserer Zustellerin der Deutschen Post. Erster Eindruck: Dieser Hoodie ist erstklassig in Material, Passform und Verarbeitung.

Die Sendung mit dem Hoodie kommt aus Lettland, so der beiliegende Laufzettel, bestellt am 29. September und geliefert am 7. Oktober. Das sind 8 Tage, dazwischen liegen ein Feiertag und das Wochenende. Frühere Sendungen der Kings wurden aus Deutschland versandt und kamen deutlich schneller bei mir an.

Muss ich mir Sorgen um den Hersteller machen? Das wäre wirklich schade. 

Die Kettlebell Kings wurden von Jay Perkins in San Antonio in Texas gegründet. Jay war ein junger Wilder, der sein Unternehmen mit Herzblut nach oben brachte: Hervorragende Produkte, vorbildliche Kundenpflege und eine lebhafte Online-Community. Dann verkaufte er seine Kings im mittleren siebenstelligen Bereich und ist heute Betreiber des Fitness-Portals „Living.fit“.

Gekauft wurden die Kettlebell Kings von der Razor Group aus Berlin, einem E-Commerce Aggregator. Diese Unternehmen kaufen reihenweise kleine Hersteller auf und vertreiben deren Produkte über eine einzige Online-Plattform. Während der Pandemie erlebten sie einen Höhenflug, angetrieben durch den Boom im E-Commerce und günstige Zinsen. Mit Ende der Pandemie stockte das Wachstum, da die Zinsen wieder stiegen und viele Aggregatoren auf einem Schuldenberg saßen.

Aber wie geht es den Kings seitdem? Kettlebells mit 12 kg und 16 kg sind seit Monaten ausverkauft, dabei müssten gerade diese Gewichte die höchsten Umsätze bringen. Das ist bedenklich und erinnert an die Drogerie-Kette Schlecker. Auch bei denen fehlten oft wichtige Artikel im Markt, bis das traurige Ende kam.

Dass die Qualität der Kettlebell Kings noch stimmt, belegen meine 20 kg Competition Kettlebell vom August dieses Jahres und der schwarze Hoodie von heute. Stark nachgelassen haben die Verfügbarkeit der wichtigsten Kettlebells und deren Logistik. Auch die Online-Inhalte wurden deutlich reduziert. Hoffentlich keine Anzeichen dafür, dass es mit den Kettlebell Kings weiter bergab geht.

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Wie brachten uns Kettlebells durch die Pandemie?

Unsere Hochzeit während der Pandemie – am 22.02.2022

Welche Auswirkungen hatte die Corona-Pandemie auf die Kettlebell-Szene? Hier einige der wichtigsten Folgen:

  • Schließung von Studios und Kursen

Mit den Lockdowns und der Schließung von Fitness-Studios wurden viele Kettlebell-Kurse und Trainings-Gruppen unterbrochen. Dies führte dazu, dass viele Menschen nach Alternativen suchten, um von zu Hause aus zu trainieren.

  • Boom von Home-Workouts

Aufgrund der Studio-Schließungen nahmen Home-Workouts, insbesondere mit minimalem Equipment wie Kettlebells, stark zu. Kettlebell-Training war ideal, da es wenig Platz und nur ein einzelnes Gewicht erfordert. Die Nachfrage nach Kettlebells stieg enorm, es gab Phasen sogar, in denen sie schwer zu finden oder teurer waren.

  • Online-Kurse und -Workshops

Viele Kettlebell-Trainer und Fitness-Coaches wechselten zu Online-Formaten. YouTube-Kanäle, Livestream-Trainings und Online-Workshops erfreuten sich großer Beliebtheit. Dadurch konnten Menschen trotz der Pandemie in Kontakt mit der Szene bleiben und Neues lernen.

  • Wettkämpfe und Events

Kettlebell-Wettkämpfe und -Events wurden entweder abgesagt oder in den Online-Bereich verlagert. Athleten mussten ihre Wettkämpfe zu Hause oder in kleinen Gruppen absolvieren und die Ergebnisse virtuell einsenden. Dies führte zu einer Neuausrichtung von Wettbewerben und teilweise zu geringerer Teilnahme.

  • Langfristige Veränderungen

Selbst nach den Lockdowns blieben einige der Veränderungen bestehen. Viele Menschen haben sich an das Home-Training gewöhnt und setzen weiterhin auf Kettlebells als Teil ihrer Fitness. Auch Online-Kurse und virtuelle Trainer-Sitzungen blieben ein wichtiges Element in der Fitness-Welt.

Insgesamt hat die Pandemie das Kettlebell-Training einem breiteren Publikum zugänglich gemacht und die Art und Weise verändert, wie Menschen trainieren, indem sie mehr Flexibilität in das Training integriert hat.

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Die Fitness-Branche erholt sich

Die Pandemie hat der Fitness- und Gesundheitsbranche einen enormen wirtschaftlichen Schaden zugefügt. Ursache waren die Lockdowns in 2020 und 2021, höhere Kosten sowie ausbleibende Wirtschaftshilfen der Regierung.

Der Tiefpunkt war im Dezember 2021 erreicht: Im Vergleich zu 2019 verlor die Branche 2,4 Mio Mitglieder und musste Umsatzeinbußen von 3,3 Mrd € netto hinnehmen.

Die Talsohle scheint mittlerweile überwunden und die Fitness- und Gesundheitsbranche steuert auf das Vor-Corona-Niveau zu. Im ersten Halbjahr 2023 verzeichneten die Studios einen Zuwachs von rund 400.000 Mitgliedern. Insgesamt trainieren in Deutschland 10,7 Mio Menschen (Juni 2023) aktiv in einem Fitness-Studio, das sind fast 13 % der gesamten Bevölkerung. 

Das erste Quartal ist wirtschaftlich das wichtigste für die Fitness-Branche, da in diesem Zeitraum etwa ein Drittel aller Neuverträge geschlossen werden. Erstmals seit vier Jahren herrschten 2023 wieder Normal-Bedingungen, und die Fitness- und Gesundheits-Branche setzt aus eigener Kraft und ohne staatliche Subventionierung ihr Wachstum fort.

Nur die Hälfte (53 %) der Betreiber gibt an, im zweiten Halbjahr 2023 zu investieren. Der Grund ist, dass viele Unternehmen der Fitness-Branche Investitionen im ersten Halbjahr tätigen. In diesem Zeitraum finden die FIBO in Köln als weltweit größte Messe für Fitness sowie andere Veranstaltungen statt.

Die wirtschaftliche Situation wird teilweise sehr unterschiedlich beurteilt. Die Fitness-Branche wird mindestens bis Ende 2024 benötigen, um sich flächendeckend von den Auswirkungen der Pandemie zu erholen.

Quelle: Eine Studie des DSSV, dem Arbeitgeber-Verband deutscher Fitness- und Gesundheits-Anlagen. Die Auswertung erfolgte in Zusammenarbeit mit der Deutschen Hochschule für Prävention und Gesundheitsmanagement (DHfPG) sowie dem Fachmagazin fitness management international.

Befragt wurde eine Stichprobe von 541 Fitness- und Gesundheits-Anlagen, dazu gehören kommerzielle Sport-Studios, Fitness-, Gesundheits-, Wellness- und Racket-Anlagen mit Sport als Primärangebot.

Weitere Infos: https://www.dssv.de

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