Kettlebells zum Kunden zu liefern, kann Nerven-Sache sein. Große Gewichte in unscheinbaren Kartons, auf dem Weg von A nach B: Was so alles passieren kann.
- Im Logistik-Zentrum beschädigen verpackte Kettlebells die Rollbänder und andere Pakete
- Im Liefer-Fahrzeug sind Kettlebells wie kleine Bomben. Beim Bremsen schießt die Kugel nach vorne, als wollte sie in der Fahrer-Kabine explodieren
- Wenn Kartons aussehen wie ganz normale Päckchen, kann sich ein Liefer-Fahrer auch überheben. Danach greift er oder sie nie wieder ohne Skepsis einen Karton „Sport-Artikel“ an.
Die letzten Meter
- Manche Kunden haben schon erlebt, dass der Bote nur eine nackte Kettlebell in den Hausflur stellt. Der Grund: Anbieter wie Rogue Fitness verschicken ihre Kettlebells in den USA nur mit einem Adress-Aufkleber

Mit Styropor-Block und Plastik-Hülle gut geschützt - Wenn dann noch ein Nachbar diese unverpackte Kugel für eine Bombe hält und die Polizei ruft, steht vielleicht ein Sprengstoff-Kommando vor der Haustür
- Falsche Adresse, totales Chaos: Paket landet in einer ganz anderen Stadt, Käufer wartet wochenlang vergeblich
- Paket steht im Regen, Karton wird matschig, Kettlebell beginnt zu rosten
- Mehrere Zustell-Versuche – Paket wird immer wieder zurückgeschickt und herumgeschoben, Kettlebell liegt mehrere Tage bei verschiedenen Depots.
Alles halb so schlimm
Über Versand und Logistik von Kettlebells berichtet Robert Rimoczi, Begründer der deutschen RKC-Community, Betreiber von KettlebellShop.de und des Kettlebell-Studios KRABA in München:
„Wir haben inzwischen über 60.000 Kettlebells verkauft, davon sicher rund 40.000 als Paket verschickt. Wirklich ‚zerschmetterte‘ Exemplare kommen nur selten vor. Dragon Door hat die Karton- und Styropor-Verpackung über die Jahre stetig verbessert. Allerdings gehen Paket-Dienste immer ruppiger mit Sendungen um – das sieht man auch an der Zahl der Reklamationen.
In den USA verschickt Dragon Door in Hartplastik-Verpackungen. Die sind kaum teurer, aber deutlich robuster. Aus Umwelt-Gründen wollten wir die in der EU jedoch nicht übernehmen.
Da die meisten Kettlebells unversehrt ankommen und kleinere Kratzer beim Training ohnehin entstehen, ist das in der Regel kein großes Problem. Schließlich ist eine Kettlebell ein Trainings-Gerät, kein Deko-Objekt – und eine Rück-Sendung macht aus logistischer Sicht meist wenig Sinn.
Ein Transport im Auto ist auch unkompliziert: Eine oder zwei Kettlebells kann man auf der Rückbank mit dem Sicherheits-Gurt oder im Koffer-Raum in einem alten Koffer sichern. Wer das nicht schafft, sollte auch keinen Bierkasten transportieren.“
Foto (1): Privat
