Immer noch auf der Suche nach einem Tracker zur Aufzeichnung meiner Fitness-Daten. In die Wahl kommt jetzt auch Xiaomi, ein chinesischer Elektronik-Hersteller, nach eigener Aussage drittgrößter Smartphone-Anbieter der Welt.
Bislang ist mir Xiaomi nicht weiter aufgefallen, aber im Web finde ich den Hinweis auf einen Flagship Store in München. Er liegt im Untergeschoss des Stachus, ein beliebtes unterirdisches Einkaufszentrum. Die Passagen verbinden die Innenstadt von München mit dem Hauptbahnhof und der S- und U-Bahn.
In einem Nebengang der Passagen finde ich Xiaomi. Erster Eindruck: Das ist kein Flaggschiff, sondern ein Basar. Auf dem Boden stehen Stapel von Kartons, zum Teil geöffnet, das sieht nicht nach besonderer Ordnung hier aus. Aber auch keine Überraschung, denn genau davor warnen die Besprechungen auf Google. Auch am Rest des Ladens lassen die Kritiker kein gutes Haar.
Service geht anders!
Aber ich bin hier vor Ort: Im Flagship Store von Xiaomi arbeiten zwei Asiaten, beide im Gespräch mit einem Paar, offenbar aus Osteuropa. Es geht um die Reklamation an einem E-Scooter, doch beide Mitarbeiter scheinen nichts zu verstehen.
Dann redet das Paar redet nur noch auf einen der Mitarbeiter ein, doch der zeigt keine Reaktion. Sein Kollege starrt in sein Smartphone. Das Paar aus Osteuropa kriegt keine Antwort.
Ich schaue mich um, auf der Suche nach einer Xiaomi Smart Band 8 Pro. Die verspricht moderne Technik, dagegen ist meine Withings Move wie aus der Steinzeit übrig.
Ich muss lange suchen, zwischen all den E-Scootern, Haushaltsgeräten, Smartphones und Tablets. Von dem Fitness Tracker, den ich suche, ist nur der Vorgänger ausgestellt. In ungeöffneter Originalverpackung. Also nicht das, was ich suche
Die Diskussion der Kundschaft wird intensiver. Einer der zwei Mitarbeiter hat sich endgültig abgewendet, der andere starrt weiterhin in sein Smartphone. Das missfällt dem Kunden, er fordert den Mitarbeiter auf, ihm zuzuhören. Doch der blickt nicht von seinem Handy hoch.
Nein, danke!
Der Kunde droht mit der Polizei, damit der Mitarbeiter endlich hochschaut. Vielleicht hat er ein Problem mit der deutschen Sprache, genau wie es die Kritiker auf Google ebenfalls erlebt haben.
Hier möchte ich nicht bleiben. Nur 200 m vom Flagship Store am Stachus liegt eine Filiale von Saturn, dem Elektro-Großmarkt. Dort finde ich den aktuellen Fitness Tracker von Xiaomi. Macht einen guten Eindruck, das Display ist vielleicht nicht so brillant wie das auf meinem iPhone.
Ich bin mit einem Kaufwunsch losgezogen. Soll ich bei Saturn zuschlagen? Beim Gedanken, dass auch ich das Gerät reklamieren könnte, zögere ich. Wenn’s im Flagship Store schon so zugeht, wie ich es erlebt habe, gruselt es vor dem Rest. Meine Suche geht weiter.
Abbildungen (2): Xiaomi
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