
Heute bin ich auf eine wirklich abgefahrene Website gestoßen: Oldtimestrongman.com
Wer sich durchklickt, erkennt sofort: Echte Kraft zum Heben, Drücken und Tragen entstand lange vor Bodybuilding, Fitness-Studios oder Functional Training.
Unter dem Suchbegriff „Kettlebell“ findet man neun Beiträge über unsere Eisenkugeln im alten Kraft-Sport. Die Artikel reichen von historischen Lifts bis hin zu Techniken, die lange vor unserem Fitness-Hype entwickelt wurden.
Während moderne Fitness-Programme häufig isolierte Muskelgruppen trainieren, arbeiteten die alten Kraftsportler eher im Verbund: Einarmiger Press, schwere Überkopf-Übungen und komplexe Ganzkörper-Lifts.
Ein krasser Bericht über systematisches Kraft-Training bezieht sich auf Milo von Kroton, einen legendären Ringer aus dem 6. Jahrhundert v. Chr. Er trug jeden Tag ein Kalb auf den Schultern – je größer und schwerer es wurde, desto stärker wurde er selbst.
Darum wirken die alten Methoden heute fast revolutionär modern. Functional Training versucht häufig nur nachzuahmen, was frühere Generationen schon beherrschten: Stabilität, Ganzkörper-Kraft und Kontrolle unter asymmetrischer Belastung.
Wer heute mit einer Kettlebell trainiert, knüpft direkt an diese Tradition an. Man arbeitet also nicht „retro“, sondern ursprünglicher und ehrlicher als in den meisten Studios.
Das Fazit: Die alten Athleten zeigen, dass robuste Kraft nicht aus Maschinen kommt, sondern aus einfachen, klaren Bewegungen und konsequenter Arbeit. Die Kettlebell-Beiträge auf der Website belegen eindrucksvoll, wie zeitlos diese Methoden sind.
Auf der Website wird auch das Buch „The Way to Live“ von George Hackenschmidt (1878 bis 1968) vorgestellt, einem der stärksten Athleten seiner Zeit und 1898 Russischer Meister im Gewichtheben. Eine Besprechung folgt.
