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Literatur Tagebuch

Der Mann, der mich zur Kettlebell holte

Eins vorweg: Ich schreibe hier nicht über Pavel Tsatsouline, der die Kettlebell im Westen bekannt machte. Der Ex-Sowjet gründete in den USA die Russian Kettlebell Certification (RKC) und StrongFirst und veröffentlichte mehrere Standard-Werke zum Thema.

Hier geht es um Timothy Ferriss, geboren 1977 in East Hampton bei New York. Als 2010 sein Bestseller „Der 4-Stunden-Körper“ erschien, machte er den Kettlebell-Swing zur Geheimwaffe für Menschen, die in kurzer Zeit Fett verlieren und Kraft aufbauen wollten.

„Wenn du nur eine Sache machst, dann mach Swings!“

Tim Ferriss erzielte mit 15 bis 20 Minuten Kettlebell-Training signifikante Veränderungen bei Gewicht, Ausdauer und Körper-Haltung. Sein Programm: Zwei- bis dreimal pro Woche 75 bis 150 Swings, häufig mit einer 24-kg-Kettlebell.

Das Kapitel „Stärker werden“ im „4-Stunden-Körper“ enthält sogar Beiträge von Pavel Tsatsouline. In seinem Beitrag nennt Pavel selbst zwei fundamentale Drills:

„The two best all-around exercises are the dead lift, and the kettlebell swing!“

Pavel steuerte nicht nur die technische Grundlage bei, sondern auch die Philosophie dahinter: Spannung, richtige Atmung und die Idee, Kraft systematisch aufzubauen. Begriffe wie „Tension“ oder „Grease the Groove“ fanden über Ferriss den Weg zu einer breiten Leserschaft.

Der Multiplikator

Während Pavel Anfang der 2000er-Jahre über den Verlag „Dragon Door“ die Kettlebell im Kraftsport einführte, erreichte Tim Ferriss ein ganz anderes Publikum. Viele probierten zum ersten Mal den Kettlebell-Swing – und erhielten damit intensive Erfahrungen.

Tim Ferriss hat das Kettlebell-Training nicht erfunden – aber auch er hat es populär gemacht. Indem er die Methoden von Pavel Tsatsouline in das Konzept des „4-Stunden-Körpers“ integrierte, verhalf er der „Kanonen-Kugel mit Griff“ zum Durchbruch in der Öffentlichkeit.

Timothy Ferriss: „Der 4-Stunden-Körper“, Juni 2011, Riemann Verlag, 608 Seiten

Foto (1): Taylor Prinsen, Riemann Verlag

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